Kindergarten wird verweigert / Sensibles Kind

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Kindergarten wird verweigert / Sensibles Kind

Hallo Frau Ubbens, Mein Sohn wird bald 3 Jahre alt und geht seit ca einem Monat für drei Vormittage die Woche in einen Vorkindergarten. Es sind dort nur 8 Kinder und 2 Erzieherinnen, alles sehr behütet und liebevoll. Er hatte sich sehr darauf gefreut, wollte vom ersten Tag an alleine gehen, ist jeden Tag voller Freude reingestürmt und hat am Nachmittag begeistert erzählt und auch gesagt, dass es ihm dort gefällt. Seit letzter Woche will er nun partout nicht mehr gehen. Wenn ich in der Früh sage, dass wir in den Kiga gehen, versteckt er sich, weint und schreit, hat regelrecht Panik. Dazu kamen nachts Albträume und tagsüber Wutanfälle. So kennen wir ihn gar nicht, er ist eigentlich ein ausgeglichener, fröhlicher Junge. Wir haben daher letzte Woche pausiert. Es hat fast die ganze Woche gedauert bis er sich "erholt" hatte und er sich wieder wie vorher verhält. Er hat dann auch erzählt, dass ihn ein anderer Junge geschubst hat, nicht mit ihm teilt, immer nur nein sagt, dass er ihm zu wild ist etc und deswegen will er nicht mehr hin ( auch nicht wenn ich dabei bin, auch nicht wenn seine Freundin dort ist etc). Er liebt es eigentlich mit anderen Kindern zu spielen, aber hat generell ein Problem wenn Kinder sehr "wild" sind, schubsen, drängeln, Sachen wegnehmen etc. Das war schon immer so. Das löst bei ihm großen Stress aus. Da er ab Herbst in den richtigen Kiga wechseln soll (Gruppe mit 25 Kindern und da sind ja viele auch schon 5, 6 Jahre alt), wäre es wohl gut wenn er jetzt in dem kleinen Rahmen lernt auch mit Kindern zurechtzukommen, die nicht auf seiner Wellenlänge oder vielleicht auch etwas grob sind (sich durchsetzen, Hilfe einfordern oder ihnen aus dem Weg gehen?). Was wäre denn ihr Rat wie wir weiter vorgehen sollen? Ich kann (und will) ihn ja nicht hinzwingen... Danke und viele Grüße

von Steblau_87 am 22.05.2023, 22:43



Antwort auf: Kindergarten wird verweigert / Sensibles Kind

Liebe Steblau_87, meine Vorrednerin hat schon ganz richtig geantwortet. Kinder haben oft nach einer anfänglichen Phase der Begeisterung eine Phase der Ablehnung. Sie merken, dass die nette Abwechslung regelmäßig stattfindet und wenn sie selbst abwägen, ohne Mama oder mit Mama alleine sein zu können, fällt oft die Wahl auf - mit Mama alleine sein wollen -. Die Gründe, die Ihr Sohn benennt, können alle so vorgekommen sein, müssen aber nicht. Aus dem Grund ist ein Gespräch mit den Erziehern wichtig. Wichtig ist auch, dass Sie als Eltern hinter dem Entschluss der Fremdbetreuung stehen, da Kinder feine Antennen für die Elterngefühle haben. Für den Kindergartenstart im Herbst ist diese Art der Fremdbetreuung nicht wichtig. Zum einen ist Ihr Sohn im Herbst schon einige Monate älter und damit reifer und zum anderen gewöhnen sich Kinder oft schneller an eine noch regelmäßigere Fremdbetreuung (5-Tage-Woche) als an nur 2 Vormittagen. Von daher können Sie, wenn es Ihnen richtig und gut erscheint, diese Vorstufe auch auslassen. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 23.05.2023



Antwort auf: Kindergarten wird verweigert / Sensibles Kind

Hast du schon mit den Erzieherinnen gesprochen? Das würde ich tun und fragen, wie sie das sehen bzw. wie sie euren Sohn da unterstützen, sich besser zu wehren oder mit Zurückweisungen klar zu kommen.Denn so etwas begleitet einen ja ein Leben lang und muss natürlich auch erst erlernt werden - sowohl das sich verbal zur Wehr setzen als auch der Umgang mit Zurückweisungen. Daneben ist es aber auch normal, dass Kinder nach einer Phase der Freude über die neue Abwechslung in das Gegenteil verfallen - wenn sie nämlich merken, dass dies nun eine Regel ist und keine nette Sache, die nur stattfindet, wenn man auch Lust darauf hat. Und hier kommt dein "...und will ihn auch nicht ..." - DU musst klar darin sein, dass er gehen soll.Wenn du selber nicht dahinter stehst, wird das nicht besser werden. Kinder merken/spüren die Unsicherheit oder auch Unwillen der Eltern. Das hat nichts mit "zwingen" zu tun - mehr damit ihm zu vermitteln, dass DU das für eine gute Sache hältst UND ihm auch zutraust, mit Schwierigkeiten klar zu kommen.

von suityourself am 23.05.2023, 11:09



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