Erziehungsfragen- Trotzphase? Machen wir vllt. alles falsch?-

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Erziehungsfragen- Trotzphase? Machen wir vllt. alles falsch?-

Liebe Frau Schuster, im Moment weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll. Wir haben zwei Töchter, die eine ist 3 Jahre alt und die andere wird 5 Monate. Um unsere "Älteste" geht es mir. Sie geht seit dem sie 1 Jahr alt war in eine Kindereinrichtung. Erst in die Krippe, nun, seit dem sie drei ist in den KiGa. Seit geraumer Zeit ca. ein 3/4 Jahr befindet sie sich unseres Anscheins nach in der Trotzphase, die wirklich sehr anstrengend ist. Es wird getestet was das Zeug hält. Nun ist es so, dass wir mit vielen Gleichaltrigen Kinder und deren Eltern befreundet sind und man ja automatisch vergleiche zieht bzw. beobachtet und manchmal weiß ich nicht, ob ich zu streng mit ihr bin, vllt. auch alles komplett falsch mache, da durch das was ich oder mein Mann machen, es nicht besser wird. Kurzes Bsp.: Wir fahren weg. Es läuft alles super bis man etwas von ihr fordert. Sie hört absolut gar nicht, rennt weg usw. hört auch nicht auf Erklärungen oder auf Verwarnungen, wie, "wir gehen, wenn du nicht hörst" und dann setze ich die Verwahrnung um. Natürlich gibt es daraufhin ein Geschrei, Wutausbrüche usw. so dass sie schwer händelbar ist, doch ich bleibe konsequent und gehe. Andere Eltern wiederum sind ganz gelassen, rennen ihrem Kind nach oder lassen es dann einfach machen. Und scheinbar klappt es dort auch. Was ich eigentlich wissen möchte, mach ich alles falsch? Sollte ich auch gelassener sein und sie einfach tun lassen? Ich versuche es ihr auch zu erklären. Geh auf Augenhöhe und versuche ihr es klar zu machen. Doch oft ist es so, dass sie uns einfach nicht für voll/ wahr nimmt. Regelrecht durch uns durch schaut. Was ich nun mache, ist dass sie Mittags eine Auszeit nimmt, gerade nach dem KiGa. D.h. sie ist ca. eine Stunde in ihrem Zimmer. Meistens schläft sie ein und ist wie ausgewechselt. D.h. aber nicht, dass sie besser hört. Doch ihre Laune ist besser. Hat diese Trotzphase auch mal ein Ende? Oder befinden wir uns gar nicht in dieser Phase und es liegt an unserer Erziehung? Sie können da ruhig ehrlich sein!! Was ich total verpöne, ist Gewaltanwendung. Sprich sie bekommt keinen klapps auf den Po oder sonst was. Es wird aber auch nicht viel diskutiert, da ich ebenfalls der Meinung bin, dass wir die Eltern sind und sie bei vielen Sachen einfach hören soll. Für Kompromisse sind wir offen, die wir auch anbieten, situationsbedingt. Hinzu möchte ich noch fügen, dass ich sehr wohl Kinder haben möchte, die selbstbewusst durchs Leben gehen. Doch gehört dazu auch Respekt und Vernunft, die Kinder meiner Meinung nach von den Eltern erlernen sollten bzw. vorgelebt bekommen sollten. Also, vielen Dank bereits im Voraus für Ihre ehrliche Meinung.

Mitglied inaktiv - 12.05.2011, 17:11



Antwort auf: Erziehungsfragen- Trotzphase? Machen wir vllt. alles falsch?-

Hallo jule_p82 Bitte versuchen Sie, möglichst andere Konsequenzen zu setzen, die Sie dann quasi prophylaktisch einsetzen, sodass es erst gar nicht dazu kommen wird, dass Ihre Tochter wie alle Kinder ihres Alters spontan handelt und nicht gleichzeitig über Konsequenzen nachdenken kann. So wird sie z.B. konsequent an Ihrer Hand gehen müssen. Achten Sie aber bitte dann darauf, dass sie auch an Ihrer Hand stets beschäftigt ist. So kann gemeinsam gehüpft, geschlichen, gerannt, Steinchen, Blumen gesammelt usw. werden. Lange Erklärungen nutzen meist nicht, da die Kleinen auf Grund ihres Erfahrungs- und Bewegungsdranges gar keine Zeit haben zuzuhören und sich auch noch nicht auf eine Diskussion/ Erklärung konzentrieren können. Eine Phase des Ausruhens um die Mittagszeit ist für ALLE Familienmitglieder empfehlenswert, da wir alle dann unseren Leistungs-Tiefpunkt haben und wieder "auftanken" müssen. Diese Phase, die mehr oder weniger stark ausgeprägt ist, tritt immer wieder mal auf, da sie zur Persönlichkeits-Entwicklung geradezu erforderlich ist. Für uns Eltern/Erziehende bedeutet es, die individuellen Bedürfnisse und Wünsche des Kindes mit unseren eigenen Wünschen und Vorstellungen zu vereinbaren und zu versuchen Kompromisse zu schließen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Kinder keine kleinen Erwachsenen sind, die seitens ihrer Entwicklung noch viele Schritte gar nicht nachvollziehen können, wie z.B. über Konsequenzen nachzudenken. Auch müssen wir Erziehenden nicht nur Wissen vermitteln, sondern die Kleinen an die Werte und Normen, die uns wichtig erscheinen heranzuführen, um sie in eine SICHERE Selbstständigkeit zu führen. Diese Aspekte sind aber von Mensch zu Mensch, von Familie zu Familie nie die Gleichen. Darum rate ich Ihnen, stets reflektiert zu handeln und sich auch auf die Bedürfnisse des Kindes einzulassen. Praktisch bedeutet es z.B., dass Sie nicht etwas verbieten, weil es besser zu Ihren eigenen Wünschen passt, sondern etwas zu verbieten, weil es zur sicheren orientierung Ihres Kindes beiträgt. Handeln Sie darum entsprechend Ihren eigenen Vorstellungen von Erziehung stets KURZ begründet und konsequent unter Berücksichtigung individueller Wünsche und Bedürfnisse ALLER Familienmitglieder. FALSCH machen können Sie kaum Etwas, wenn Sie überlegt handeln.- Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 13.05.2011



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