Erziehung

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Erziehung

Hallo, meine Tochter ist 10 Monate alt und versucht ihren Willen scheinbar immer mehr durchzusetzen. Sie ist so eigentlich ein fröhliches Kind lacht sehr oft und ist sehr aktiv. Sie kann raum ruhig sitzen und muss immer etwas erledigen oder anstellen. Jetzt ist es so, dass sie sehr oft weint und quengelt. Ich habe den Eindruck, dass es immer mehr wird. Sie möchte z.B. nicht akzeptieren, dass ich mal was anderes machen muss wie z.B. die Küche aufräumen. Sie ist immer dabei weil und kann mich sehen und hören. Sie hat Schubladen die sie ausräumen darf und ich gebe ihr auch Schüsseln etc. aus der Küche. Aber sie interessiert sich dann nur ca. 2 Minuten dafür und dann zieht sie an meinem Bein und stellt sich an meinem Bein hin und hält sich an mir fest, so dass ich nicht mehr weg kann, ohne sie von mir zu lösen. Dann fängt sie fürchterlich an zu schreien. Das ist nur ein Beispiel. Sie verhält sich sehr oft so, auch wenn ich mit ihr auf ihrer Spieldecke sitze will sie permanent auf mich drauf klettern wenn sie es dann geschafft hat, ist es auch nicht gut und quengelt wieder. Wenn ich aber etwas anderes mache wird sofort gequengelt und wenn ich nur mit reden reagiere schreit sie. Sie steigert sich dann sehr da hinein. Ich weiß nicht, ob das in diesem Alter möglich ist, aber Irgendwie habe ich das Gefühl sie versucht damit ihren Willen durchzusetzen und bis jetzt ist es so dass es oft funktioniert. Wie kann ich denn am besten reagieren? Ich möchte nicht, dass sie mir später auf der Nase herum tanzt. Und auch nicht, dass sie bei jeder Kleinigkeit anfängt zu weinen. Sie weint auch los, wenn sie z.B. ihren Abendbrei sieht und der nicht sofort bei ihr landet. Fällt ihr Schnuller runter reagiert sie auch sofort mit brüllen. Viele Grüße

von Sunny5555 am 13.05.2011, 10:44



Antwort auf: Erziehung

Hallo Sunny5555 Mit 10 Mon. möchte Ihre Tochter lediglich ihre Bedürfnisse befriedigt wissen ohne bereits irgendwelche Zusammenhänge erkennen zu können. Sie kann noch nicht verstehen, warum Sie nicht ununterbrochen bei ihr sein können. Gleichzeitig wird sie kurz vor einem weiteren Entwicklungsschritt stehen, den sie geistig bereits vollzogen hat, aber körperlich noch nicht umsetzen kann. In dieser Phase sind nahezu alle Kleinkinder unzufriedener und ängstlicher als bereits gewohnt, sodass sie verstärkt die Sicherheit vermittelnde Nähe ihrer vertrautesten Bezugsperson suchen. Da auch die Konzentrationsfähigkeit bei Ihrer Tochter erst noch gefördert werden muss, benötigt sie ständig neue Anregungen, um Erfahrungen sammeln zu können. Ist es Ihnen nicht möglich, Ihre Tochter mitzunehmen und in dem Raum zu einer Aktivität anzuregen, in Dem Sie sich ebenfalls aufhalten, rate ich Ihnen, ihr ein "multifunktionales" Spielzeug anzubieten, sodass sie immer wieder neue Erfahrungen sammeln kann, wie z.B. bunte Bausteine, klingendes Spielzeug usw. Durch die geöffneten Zimmertüren und möglichst auch mit Blick-Kontakt können Sie ihr dann immer wieder tröstende Worte sagen, ein Fingerspiel zeigen usw. und sie auf diese Weise von einer beginnenden Unzufriedenheit und auch Unsicherheit ablenken. Ist sie auffallend weinerlich, KÖNNEN medizinische Gründe die Ursache sein, wie z.B. Eisenmangel, sodass ich Ihnen empfehle, bei geringstem Verdacht zusätzlich den behandelnden Kinderarzt aufzusuchen. Mit zunehmender Selbstständigkeit, wird Ihre Tochter ganz bestimmt sich auch wieder mehr von Ihnen lösen. Weiterhin viel Geduld, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 13.05.2011



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