Auffälliges Verhalten Sohn 2,5

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Auffälliges Verhalten Sohn 2,5

Guten Tag, ich richte mich heute an Sie (und natürlich an alle Mamas die Tipps für uns haben), weil wir derzeit vor einem großem Problem stehen. Unser Sohn ist jetzt 2,5. Eigentlich ein liebes Kind, sehr gut entwickelt und offen für die große weite Welt. Eigentlich war es unser Plan, unser Kind frühstens mit 3 oder 3,5 in den Kindergarten zu schicken. Kontakte waren stets gegeben, Turnen, Musikgarten, etc. Aber dann haben sich viele Gruppen aufgelöst, weil eben viele früher in den Kindergarten gehen. Also haben wir uns gefügt und unseren Sohn für April 2017 angemeldet. Die Eingewöhnung ging an sich gut und schnell, geweint hat er nie, war gleich voll begeistert und wollte auch nicht heim. Das Problem aber, seit das Thema Kindergarten auf den Tisch kam und wir langsam versucht haben darauf hin zu arbeiten, Schlafenszeiten anzupasse etc., haben wir ein anders Kind. Er motzt und trotzt, schreit als würde man ihm etwas Böses tun oder wollen, dabei geht es nur um Waschen oder Windeln wechseln. Er haut um sich, verletzt sich fast selbst, lässt sich kaum beruhigen. Manchmal schaffen wir es kaum zu zweit ihn an- oder umzuziehen. Hinzu kommen die schlaflosen Nächte. Er wacht mehrfach schreiend auf, lässt sich kaum beruhigen, steht teilweise fast neben sich. Auch das ins Bett gehen ist jetzt sehr problematisch. Vorher hat er durchgeschlafen und es gab kaum Probleme. Während der Eingewöhnung war es ganz schlimm. Jetzt war er ein paar Tage zu Hause wg Erkältung, Nächte etwas besser, aber am Tag wird es gefühlt immer schlimmer. Bitte nicht falsch verstehen, er ist und bleibt ein lieber Junge, unser ein und alles, und natürlich tun wir alles für ihn. Aber seit mehreren Wochen ist unser Leben nicht mehr wie vorher. Mir kommt es wirklich so vor, als hätten wir ein anderes Kind bekommen. Und jetzt fragen wir uns natürlich, haben wir etwas falsch gemacht? Ist es doch noch zu früh für ihn, oder sind das noch normale Reaktionen? Teilweise sind seine Reaktionen schon extrem, er schreit eine Stunde und mehr bis kurz vor die Bewusstlosigkeit oder bis kurz vorm Erbrechen, nur weil man ihm den Schlafanzug anziehen will, nein gesagt hat etc. Für uns kaum zu ertragen, weil wir einfach hilflos sind. Natürlich versuchen wir uns auch hier vor Ort Rat und Hilfe zu suchen, aber das geht nicht von heute auf morgen. Jetzt wissen wir nicht, Kindergarten ja oder nein, hat das etwas damit zu tun oder nicht. Auf der einen Seite will er ja gehen, auf der anderen Seite aber kommt es vor Allem mir so vor, als könnte er das noch nicht verarbeiten und kommt auch mit der zeitlichen Umstellung nicht klar. Ich weiß nicht ob es relevant ist, aber er ist unser Adoptivsohn. Er ist seit dem ersten Tag bei uns und unser großer Lottogewinn. Aber natürlich fragt man sich manchmal, hat er unterbewusst Verlustängste etc. oder was macht so etwas mit einem kleinen Kind??? Freue mich über jede Erfahrung und jeden Tipp. Ganz liebe Grüße

von Lillyschatz am 02.05.2017, 15:02



Antwort auf: Auffälliges Verhalten Sohn 2,5

Liebe Lillyschatz, wie meine Vorrednerin schon schrieb, kann eine vorübergehende Stundenreduzierung ein guter Weg sein, um Ihren Sohn wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Auf der einen Seite wird Ihr Sohn immer selbständiger, auf der anderen Seite werden ihm Dinge vorgegeben, die er nicht selbst bestimmen kann, wie Waschen, Windeln wechseln usw. Das versteht er nicht und protestiert. Die vielen Eindrücke im Kindergarten lassen Ihren Sohn schlechter schlafen. Dies kann noch ein paar Wochen so sein. Ihr Sohn wird sich aber daran gewöhnen. Da Ihr Sohn, wie viele Kinder, in dieser Hinsicht empfindsam ist, würde er auch bei einem erneuten Kindergartenstart, z.B. in einem halben Jahr, ähnlich reagieren. Aus dem Grund können Sie es gerne so belassen. Ihrem Sohn gefällt es im Kindergarten. Der Rest wird sich geben. Dazu brauchen Sie alle noch ein wenig Geduld. Zudem wissen Sie nicht, was sich im Unterbewusstsein Ihres Sohnes abspielt. Das wissen Sie bei keinem Kind, doch gerade bei Ihrem Sohn wird es Gründe geben, warum er zur Adoption frei gegeben wurde. Wut, Trotz, Traurigkeit usw. können entsprechend emotionsgeladener auftreten. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 03.05.2017



Antwort auf: Auffälliges Verhalten Sohn 2,5

Wie lange ist der Kleine denn täglich im Kindergarten? Bei meinem Sohn, der im selben Alter in den Kiga kam, gab es ähnliche Tendenzen, weshalb ich dann - entgegen der eigentlichen Planung - die Eingewöhnung sehr langsam gemacht habe und das vorläufige " Endziel" auf 9-12 Uhr gelegt habe. Er isst zu Hause und schläft auch hier. Die schlimme Phase, wo ich auch dachte ich habe ein anderes Kind, war nach 2 Wochen vorbei aber ich habe auch jetzt, nach 8 Monaten, immer noch den Eindruck, dass der Vormittag im Kiga mehr als genug an Eindrücken bereithält. Vielleicht könnt ihr da auch nochmal ein paar Anpassungen vornehmen, dass er nicht gleich die geballte Ladung verarbeiten muss? Nachteil ist natürlich, dass man für Stunden bezahlt, die man (noch) nicht in Anspruch nimmt. Bei uns ist auch wichtig, dass morgens keine Hektik entsteht. Er kann noch bisschen spielen, dann schauen wir noch gemeinsam 10 Minuten Bücher an und dann geht es erst los - ansonsten ist hier auch Drama angesagt.. Alles Gute

von schneeziege08 am 02.05.2017, 20:53



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