Hallo Frau Ubbens, ich bin total ratlos bzgl des Verhaltens meines Sohnes zur Zeit. Er ist generell im Kigs etc sehr lieb und zuhause oft schwierig, will seinen Willen durchsetzen und ist sehr laut und beschimpft und haut uns. Aktuell wurde er vor einer Woche aufgrund einer Zyste in der Kniekehle operiert und seitdem ist es noch viel schlimmer. Er ist aggressiv, provoziert pausenlos seine Schwester und uns. Ich weiß nicht mehr was ich noch machen soll, ich habe sowohl mit Strenge als auch mit liebevollem Verständnis keinen Erfolg. Er hat keinerlei Respekt und dann wenn er sich beruhigt hat ist er wie ausgewechselt. Ich weiß nur nicht wie lange wir das noch aushalten. Es belastet alle:-(
Vielen Dank! VG Maja
von
Maja86
am 04.11.2019, 15:39
Antwort auf:
Aggression 5-jähriger
Liebe Maja,
Ihr Sohn sucht nach Aufmerksamkeit. Das soll nicht heißen, dass er keine Aufmerksamkeit bekommt. Es ist nur sein Empfinden, ohne dass er es bennenen könnte.
Versuchen Sie, Ihrem Sohn immer wieder auch ungeteilte Aufmerksamkeit zu schenken. Vielleicht können Sie sich als Eltern gerade am Wochenende immer mal wieder aufteilen und jeder macht etwas mit einem Kind.
Gehen Sie viel mit Ihrem Sohn nach draußen. Er darf sich beim Fahrradfahren, kleinen Wettläufen, Spaziergängen usw. auspowern und gleichzeitig Energie tanken für die Zeit zu Hause. Zudem sind die meisten Kinder draußen wesentlich entspannter als im Haus.
Beziehen Sie Ihren Sohn in Entscheidungen mit ein. Was möchte er zu Mittag essen, was möchte er mit Ihnen spielen, welche Blumen soll Mama beim Einkaufen mitnehmen usw.. Auf diese Weise kann Ihr Sohn lernen, dass es Bereiche gibt, in denen er "seinen "Willen" durchsetzen kann und in anderen Bereichen nicht.
Ihr Sohn darf gerne im Haushalt helfen. Er wird sich wichtig fühlen.
Wird Ihr Sohn wütend, können Sie ihn unterstützen, in dem Sie ihm z.B. ein Wutkissen zur Verfügung stellen. Zeigen Sie ihm, wie er darauf treten, schlagen, beißen kann. Erinnern Sie ihn, dieses zu benutzen, wenn er wütend wird.
Fängt Ihr Sohn an, Sie zu beschimpfen oder zu hauen, sagen Sie ihm deutlich, dass Sie es nicht möchten. Wechseln Sie ggf. den Raum. "Ich möchte nicht beschimpft werden und verlasse aus dem Grund dieses Zimmer."
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 06.11.2019