Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Costa, zunächst einmal vielen herzlichen Dank für Ihre kompetente, humorvolle und respektvoll Art auf die Fragen, Sorgen und Ängste der Schwangeren in diesem Forum einzugehen. Sie haben mir ohne es zu wissen schon oft geholfen und ich habe beim Lesen Ihrer Antworten oft herzlich gelacht und das ist ja bekanntlich sehr gesund. Nun aber zu meiner Frage. Ich bin aktuell in der 10. SSW (9+3) und habe in der 4. SSW (3+5) von meiner Schwangerschaft erfahren. 1 oder 2 Tage vor dem Test hatte ich bei meiner Familie noch Matjes (von Aldi) mit selbstgemachter Sahnesoße nach Hausfrauenart gegessen, das bereits 1 oder 2 Tage im Kühlschrank stand. Obwohl ich meine Schwangerschaft bereits vermutete, dachte ich Fisch sei ja gesund und habe eine ganze Portion davon gegessen. Im Nachhinein mache ich mir Vorwürfe, dass ich mich nicht informiert habe. Die Tage nach dem Verzehr ging es mir gut. Nach knapp 3 Wochen hatte ich das Gefühl eine Blasenentzündung zu bekommen, was der Arzt jedoch verneinte. Ich schob das Gefühl auf die Gebärmutter, die auf die Blase drückt und trank vorsichtshalber noch Cranberrysaft. 3 Tage später hatte ich starke Schmerzen (wie Muskelkater) im rechten Oberschenkel. Dazu muss ich sagen, dass ich wegen starker Blutungen 1 Woche Bettruhe verordnet bekommen hatte und die Schmerzen auftraten nachdem ich das erste Mal wieder länger Spazieren ging. Eine Thrombose wurde ausgeschlossen. Ich dachte daher ich hätte mich nur verlegen oder einen Nerv eingeklemmt gehabt. Nochmal 2 Tage später, also 3, 5 Wochen nach dem Matjesverzehr fühlte ich mich erkältet und grippeartig schlapp, hatte Halsschmerzen, musste niesen und husten. Mir war auch sehr kalt, auch im Bett trotz Decke, Fieber habe ich aber leider nicht gemessen. Nach 2-3 Tagen ging es mir dann schon wieder besser. Ich war da nicht beim Arzt, weil mein FA im Urlaub war und ich dachte es sei eine normale Erkältung, es war draußen gerade kälter geworden und auch in den öffentlichen Verkehrsmitteln waren viele erkältet. Erst als ich jetzt nochmal genaueres zum Thema Listeriose und Toxoplasmose las, merkte ich, dass meine Krankheitserscheinungen auch zu dem Krankheitsbild einer Infektion passen und ich mache mir große Vorwürfe, dass ich nicht doch zum Arzt gegangen bin. Ich hatte nun am Freitag (2 Wochen nach den Symptomen) bei meinem FA angerufen und der Sprechstundenhilfe die Situation geschildert. Sie meinte jedoch, dass der reguläre Kontrollbesuch in der Folgewoche reiche. Stimmt das? Wie schätzen Sie die Situation ein? Könnte man nach fast 3 Wochen noch feststellen, ob ich eine Listeriose--oder Toxoplasmoseinfektion hatte? Was bedeutet das für mein Baby? Ich weiß, dass die Wahrscheinlich zu erkranken sehr gering ist und trotzdem gibt es ja diese traurigen Fälle und ich denke nicht, dass alle von ihnen vorsetzlich fahrlässig handeln und bewusst ihre Schwangerschaft gefährden. Letzte Woche habe ich zudem noch 2 Mal auswärts gegessen. Beide Male Schwein (einmal Nackensteak, einmal Sparerips) und beide Male habe ich es gut durch bestellt. Leider war das Fleisch beide Male an manchen Stellen noch leicht rosa, was ich aber nicht direkt gemerkt und daher davon gegessen habe. Wie kritisch sehen Sie das? Ich hatte auch noch eine Portion Maccharoni mit Käse. In dem Restaurant wird das wohl in der Pfanne mit Cheddar hergestellt, jedoch weiß ich nicht, ob dieser bereits gerieben war. Reicht die Erhitzung in der Pfanne, um möglichen Krankheitserregern den Gar aus zu machen? Und wie ist es mit frischen Kräutern, die im Restaurant oft über das Essen gestreut werden? Können diese das Essen konterminieren, wenn sie nicht gewaschen sind? Ich bin leider etwas verunsichert, weil mein FA meinte ich solle gar kein rohes ungeschältes Obst und Gemüse essen. Dabei dachte ich immer abwaschen reicht. Wie sehen Sie das? Ich danke Ihnen jetzt schon, dass Sie sich die Zeit nehmen meine Anfrage zu lesen und danke Ihnen im Voraus für Ihre Antwort. Liebe Grüße, Casofi
von CaSoFi am 24.09.2019, 21:08