Hallo, mein Sohn (fast 10 Wochen) wurde bisher voll gestillt. Unsere Stillerfahrungen bisher waren immer nur positiv - es lief von anfang an total super. Seid gestern nacht verweigert er leider beide Brüste. Er lässt sich anlegen, nuckelt dann aber nur so vor sich hin und saugt max. 2 Minuten richtig. Ich möchte gerne weiterstillen und biete ihm weiterhin die Brust an. Zusätzlich habe ich ihm bei dem heißen Wetter das wir hatten noch Fencheltee im Flächschen angeboten (das wollte er aber auch nicht). Ich mache mir nun Sorgen wie ich ihm weiterhin ausreichend versorgen soll. Meine Hebamme hat ihn untersucht und keine Krankheitsanzeichen festgestellt. Sie meinte wenn er bis Samstag net trinkt soll ich einfach auf Flaschennahrung umstellen. Gibt es denn da wirklich keinen anderen Weg?
Danke für die Antwort
von
Torast_81
am 06.06.2013, 19:36
Antwort auf:
Stillstreik?
Liebe Torast_81,
am besten wendest Du dich einmal für eine persönliche Beratung an eine Stillberaterin in deiner Nähe.
Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Bis Du eine Kollegin erreichen kannst, hier einige allgemeine Tipps:
Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen.
Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind:
im Umhergehen stillen,
in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen,
im Halbdunkeln stillen,
im Halbschlaf stillen,
das Baby mit der Brust spielen lassen,
unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren,
alle künstlichen Sauger vermeiden,
das Baby massieren,
viel Körperkontakt (Haut auf Haut),
und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt.
Um deine Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass die Brust übervoll wird, sollte die Milch ausgestrichen oder abgepumpt werden. Die so gewonnene Milch kann dem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode angeboten werden, z.B. mit einem Becher. Die Flasche ist in dieser Situation nicht unproblematisch, denn es kann passieren, dass sich dein Kind dann zur Flasche hin abstillt.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 06.06.2013