Guten Tag Frau Welter, guten Tag Frau Wrede,
meine Tochter ist inzwischen 2 Jahre und 2 Monate und stillt noch meist drei Mal täglich (d.h. abends bzw. nachts und morgens), bei Sonderfällen (wie Krankeit) auch ein 4. Mal. Anonsten isst sie ganz normal mit uns Frühstück, Mittags in der Kita und zu Abend zu Hause. Ich bin in der Vergangenheit immer mal an dem Punkt gewesen, an dem ich versucht habe das Stillen noch weiter zu reduzieren, allerdings kam es nie dazu dass wir komplett aufhören. Sie kann auch mal eine Nacht bei der Oma schlafen (kein Problem, es wird ganz normal gegessen), am nächsten Tag möchte sie trotzdem immer wieder stillen.
Da sie inzwischen schon so groß und verständig ist, legt sie sich direkt selbst in die Stillposition und sagt "Mama, Hunger".
Haben Sie einen Tipp, wie ich leichter abstillen kann? Gerade nachts fällt es mir sehr schwer, da sie keinerlei Alternativen (wie Glas oder Flasche mit H-Milch, Wasser, Brot etc.) annimmt.
Grundsätzlich sage ich mir dass sie sich schon irgendwann selbst abstillt, aber ich merke dass es mir gerade in den letzten Monaten sehr viel "Kraft" kostet. Ich bin dauerhaft müde/platt und habe das Gefühl ich bin total ausgelaugt. Kann durch die lange Stillzeit ein Mangel entstanden sein?
Vielen Dank im Voraus für Ihre Meinung.
Viele Grüße
Charly
von
Charly122014
am 28.10.2019, 22:32
Antwort auf:
Kleinkind abstillen
Liebe Charly,
ein Mangel entsteht durch das Stillen nicht, allerdings würde ich trotzdem mal die Blutwerte checken lassen und auch einmal die Schilddrüse.
Das Wichtigste ist jetzt, dass du Klarheit für dich bekommst. Möchtest du tatsächlich sofort komplett abstillen, oder wäre ein "wir stillen nur noch abends zum EInschlafen und morgends vor dem Aufstehen" auch ok für einige Zeit? Je klarer du für dich hast, was dein Ziel ist, desto besser lässt es sich erreichen. Denn unsere Kinder spüren jeden Zweifel in uns und dann fällt es ihnen schwerer, uns zu folgen (im wahrsten Sinne des Wortes).
Wenn du komplett abstillen willst, kann es für Kinder im Alter deiner Kleinen helfen, wenn du einen Termin festsetzt. Im Kalender markierst, so dass auch sie es sehen kann, und immer wieder ansprichst, dass dann das letzte Mal sein wird (am besten sogar mit der genauen Tageszeit. Je klarer desto besser....). Du kannst ihr auch eine Abstillparty organisieren, und ihr ein Abstillgeschenk zusagen. Vielleicht ein schönes Kuscheltier, ein tolles Auto, oder was ihr sonst besondere Freude bereitet. So kann sie sich mental auf den Wechsel vorbereiten, und die Vorfreude lässt bei ihr den Verzicht aufs Stillen in den Hintergrund rücken.
Wenn sie nach dem "Zeitpunkt x" stillen möchte, erinnerst du sie daran, dass die Stillzeit vorbei ist. Es wird sehr wichtig sein, dass du beim Nein bleibst. Als Alternative kann ihr das Kuscheln an der Brust vielleicht helfen, wenn sie akzeptiert, dass Hautkontakt ok, stillen aber passé ist. Nach anfänglicher Wut klappt das meist tatsächlich... :-).
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 29.10.2019