Abstillen - weiterstillen? Brauche Rat

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Abstillen - weiterstillen? Brauche Rat

Hallo Biggi! Zuerst einmal ein dickes Danke fuer diese super Betreuung in diesem Forum! Ich brauche wieder einmal Deine Hilfe. Mein Sohn Jonas ist jetzt fast 11 Monate alt (geb. 27.11.03). Als er 5 Wochen alt war, fing er an durchzuschlafen. Mit 6 Monaten hoerte das dann leider auf. Seither stehe ich Nacht fuer Nacht mehrere Male auf. Zur Zeit wird er zusaetzlich zur abendlichen und morgendlichen Stillmahlzeit noch 2 bis 4 Mal wach und will gestillt werden. Versuche ich Ihn mit Schnuller, oder Wasser/Tee zu beruhigen funktioniert nicht. Er faengt an wie am Spiess zu schreien. Aber langsam aber sicher kann ich nicht mehr! Ich bin total muede und ausgelaugt. Dazu kommt, dass ich noch 60% arbeite (3 Tage pro Woche). Letzte Nacht um 04.00 Uhr wollte er partout nicht mehr schlafen. Um 6 ist er dann wieder eingeschlafen, da musste ich aber auf um zur Arbeit zu gehen. Was kann ich nur tun? hat der Kleine denn wirklich so viel Hunger nachts? Braucht ein 11 Monate altes Kind noch nachts die Brust? Soll ich abstillen? Fuer einen guten Rat waere ich Dir sehr dankbar, denn ich braeuchte dringend Mal wieder eine Muetze Schlaf.... Danke und liebe Gruesse, Monika & Jonas (knapp 11 Monate) & Tobias (3j 4m)

Mitglied inaktiv - 20.10.2004, 14:55



Antwort auf: Abstillen - weiterstillen? Brauche Rat

? Liebe Monika, danke für dein Lob:-) es kann nicht nur sein, dass ein über sechs Monate altes Baby nachts aufwacht und Nahrung braucht, es ist sogar die Regel! Genau das ist nämlich der Grund, warum es solche Bücher überhaupt gibt: Sehr viele Babys, vermutlich sogar die Mehrzahl, wacht ab etwa vier bis sechs Monaten entwicklungsbedingt nacht (wieder) vermehrt auf und braucht die Nähe der Mutter/Eltern und durchaus auch etwas zu essen. Da dies aber für die Eltern nicht gerade angenehm ist und unsere Gesellschaft das nicht so ohne weiteres akzeptieren will, gibt es eine ganze Reihe von Ratgebern, die versprechen, dass dieser „Missstand" behebbar sei, wenn nur Programm x oder y konsequent durchgezogen würde. Je nachdem was für ein Typ das Kind ist, wird es auch tatsächlich früher oder später resignieren und die Eltern sehen dies als „Beweis" für die Wirksamkeit des Programms. Selbst wenn es nicht der körperliche Hunger ist, der Ihr Baby nachts nach der Brust suchen lässt: Ist der seelische Hunger weniger schwerwiegend? Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Du schreibst, dass Du nachts aufstehst zum Stillen. Hier könnte die Lösung deines Schlafproblemes liegen. Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Als stillende Mutter hast Du den ungeheuren Vorteil, dass Du dein Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten kannst, ohne dass Du richtig wach werden und aufstehen musst. Genieße dieses Privileg, dich einfach nur umdrehen zu müssen, so dass dein Kind an deine Brust kann und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen kannst. Du machst nichts falsch, wenn Du dein Baby dann stillst, denn Stillen ist ja nicht nur Ernährung, sondern gibt deinem Kind auch Nähe, Geborgenheit und Sicherheit. Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Du im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin bekommen kannst. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 20.10.2004



Antwort auf: Abstillen - weiterstillen? Brauche Rat

Hallo Ihr, schau mal ein Frage über Dir. Mir geht es momentan genauso. Biggi hat ja gesagt dass das normal ist. Mein Kinderarzt auch. Andere empfehlen einem Bücher wie Jedes Kind kann schlafen lernen. Ich habe es gestern nacht versucht ihn gar nicht an die Brust zu lassen. Fazit: Er war bis drei Uhr morgens wach und hat nur geschrien. Toll. Hätte ich ihn gestillt dann hätte er wenigstens ein wenig geschlafen. Aber das ist halt leider so dass man verunsichert wird durch die Umwelt. Eine Freundin die auch gestillt hat sagte mein Proiblem wäre dass er an der Brust einschläft, dadurch wird er immer nur mit Brust schlafen bis ins hohe Alter. Wieder jemand anderes erklärte mir zu dem oben genannten Buch ich müsse durchhalten ihn schreien lassen da ein Kind ab dem sechsten Monat raffiniert wird und von selbst nicht einschlafen kann. Also jedesmal wenn das kind aufwacht muß alles so sein wie beim einschlafen laut dem kind. Also Mamas Busen, auf dem Arm liegen oder auch die Flasche (Flaschenkinder haben nämlich die gleichen Probleme) Und da darf man nicht mehr füttern (Flasche oder Brust) das kann dann eine Woche oder zwei dauern dann ist das kind aus der Phase und hat verstandne dass es nachts nichts mehr bekommt. So und dann ist man alleine der Entscheidung überlassen. Doch jedesmal wenn es dem Kind nicht gut geht z.B. Zähne und man es nachts wieder herumträgt etc. ist man wieder raus und muß von neuem Anfangen. So die Bekannte die mit dem Flaschenkind auch Schlafprobleme hat und das obige Buch liest und deren Kinderärztin diese Vorschläge gemacht hat. Schreien lassen und durchhalten. Also mir persönlich leuchtet das von Biggi eher ein dass das halt so ist und ich denke früher als es noch keine alternative Flaschennahrung gab und keine Bücher wie jedes Kind kann schlafen lernen haben die Eltern dann auch auf die Sanduhrmethode gehofft oder einfach der Natur ihren Lauf gegeben und das Kind gestillt? Liebe Grüße Diana

Mitglied inaktiv - 21.10.2004, 11:45



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

Abstillen oder Weiterstillen?

Hallo Mich beschäftigt schon seit längerer Zeit die Frage, ob ich Abstillen oder Weiterstillen soll. Unsere Tochter ist 6 1/2 Monate alt, wiegt 7.2 kg und ist 68 cm gross. Einerseits gefällt mir das Stillen eigentlich, doch in letzter Zeit wird es mehr und mehr zu einer Belastung. Es ist so, dass ich am Abend eher wenig Milch habe. Da...


Abstillen bzw. weiterstillen

Hallo Biggi, nochmal eine Frage zum Abstillen bzw. Weiterstillen. Eigentlich wollte ich Abstillen ( habe Dir geschrieben ), aber mein Sohn -14 Monate- schläft ohne Brust mittags und abends nicht ein. Jetzt hat er auch noch einen fiebrigen Infekt und isst fast nichts, sondern will nur gestillt werden. Ich habe ihn wieder gelassen. Meine Frage: ...


Abstillen oder weiterstillen?

Hallo! Mein Sohn ist knapp 9 Monate. Bis er 6 Monate war, wurde er voll gestillt. Mittlerweile stille ich ihn nur noch zum ins Bett bringen (19 Uhr) und morgens vor dem Aufstehen (7 Uhr). Zum Frühstück bekommt er ein wenig Knäcke etc. (weil wir da alle zusammen sitzen), um 11 Uhr isst er meistens nichts....um 12.30 Uhr isst er Kartoffel-Fleisc...


Abstillen / Weiterstillen ? Kinderwunsch 2. Baby

Hallo, ich hab zwar schon ein paar ähnliche Beiträge gefunden würde aber trotzdem gerne unsere persönliche Situation schildern. Unser Sohn ist jetzt 9 Monate alt geworden. Er ist schon immer ein sehr nähebedürftiges Baby gewesen und schläft deshalb auch seit Anfang an bei uns im Bett. Die Beikosteinführung hat gut geklappt so das ich nun al...


Tipps zum Abstillen/Weiterstillen nach 1. Geburtstag

Liebe Frau Wrede, liebe Frau Welter, meine Kleine ist nun 9 Monate alt. Ich stille sie noch mehr oder weniger voll: Brei isst sie nur ein paar Löffel, das Fingerfoodessen ist schon okay, sie spielt aber lieber damit. Sie möchte viel probieren, aber an der Brust schmeckts ihr einfach besser. Ich genieße das Stillen auch noch sehr. Auch in der Na...


Abstillen oder teilweise weiterstillen?

Hallo, ich stille meine Tochter voll, nur ab und zu bekommt sie zusätzlich ein Fläschchen und damit kommt sie gut zurecht, also keine Saugverwirrung etc. Ich genieße das Stillen sehr, meine erste Tochter habe ich gestillt bis sie knapp 1 Jahr alt war und würde das prinzipiell gerne wieder so machen... Nun ist es aber so, dass ich ab August wied...


Abstillen? Weiterstillen? Flexibel bleiben?

Liebe Biggi, mein Kleiner wird diesen Monat 15 Monate und seit ca. einen halben Jahr stille ich ihn ausschließlich abends und nachts. Am Tag hat es sich mit Einführung der Beikost -verbunden mit seiner Liebe zum Essen- relativ früh ausgeschlichen. Ich merke allmählich, dass das nächtliche Stillen immer weniger wird- gegen Morgenstunden eigentl...


Abstillen aus gesundheitlichen Gründen

Hallo liebe Biggi, ich habe MS und es wurde festgestellt dass ich jetzt schnellstmöglich abstillen muss, da ich ein Medikament (Mavenclad) einnehmen muss, um einen schlimmeren Verlauf meiner MS zu verhindern und ggf. Schübe ebenfalls zu verhindern.   ich habe ein 6 Monate altes Baby zu Hause. Ich stille seit Geburt voll. Seit ca. Drei Woc...


Baby mit 3 Monaten wieder an Brust gewöhnen / Milchbildung während Abstillen

Guten Morgen, hier zunächst meine (Vor)Geschichte: Mein Sohn (12 Wochen alt) ist nach fünf Tagen Einleitung per Kaiserschnitt auf die Welt gekommen. In den ersten Tagen hat das Anlegen und Stillen super geklappt, ich habe in 24 Stunden 12-14 Mal in den Tagen direkt nach der Geburt angelegt. Ich hatte auch drei Tage nach der Geburt den Milche...


Abstillen

Hallo Biggi,   Unsere 11 monate alte Tochter wurde bisher super gerne gestillt. Seit 3 Tagen beißt sie nur noch, weint oft an der Brust und ich habe das Gefühl sie möchte nicht mehr gestillt werden. Leider trinkt sie aber auch noch nicht aus der Flasche oder aus dem Glas. Bei der Flasche versteht sie nicht, dass sie saugen muss und beißt nur...