Frage: Abstillen oder Weiterstillen?

Hallo Mich beschäftigt schon seit längerer Zeit die Frage, ob ich Abstillen oder Weiterstillen soll. Unsere Tochter ist 6 1/2 Monate alt, wiegt 7.2 kg und ist 68 cm gross. Einerseits gefällt mir das Stillen eigentlich, doch in letzter Zeit wird es mehr und mehr zu einer Belastung. Es ist so, dass ich am Abend eher wenig Milch habe. Darum habe ich vor 10 Tagen mit der Beikost begonnen, Äpfel und Bananen mit etwas Hirseschmelzflocken am Nachmittag (ca. 16.00 h), so dass ich dann am Abend (ca. 20.00 h) wieder mehr Milch habe. Im Grossen und Ganzen isst sie gut, ca. 120 g. Doch in letzter Zeit kommt sie nachts wieder immer häufiger. Bis sie vier Monate alt war, wurde sie um 21.00 h gestillt und hat dann durchgeschlafen bis 06.00 h. Diese Zeiten sind seit 2 Monaten vorbei. Sie hat meistens bereits um ca. 24.00 h Hunger und dann wieder um 04.30 h. Dies kann doch nicht möglich sein. Ich frage mich, ob meine Milch nicht nahrhaft genug ist, dass sie nachts noch etwas braucht. Ich lege sie dann aber völlig wach wieder ins Bettchen, sie schläft auch von alleine ein, damit hat sie auch am Tag kein Problem. Bin inzwischen ziemlich ratlos. Das 2malige Aufstehen nachts wird langsam zum Problem, vor allem auch, weil wir noch einen 2jährigen Sohn haben. Auch tagsüber trinkt sie nicht mehr schön. Sie trinkt wohl gerade das Nötigste, doch dann hat sie nach 2 - 3 Stunden wieder Hunger und nimmt wieder ein bisschen. Irgendwie möchte ich abstillen und hoffe, dass dadurch wieder ein besserer Rhythmus entsteht, andererseits wird einem von allen Seiten ein schlechtes Gewissen gemacht, da Muttermilch ja die beste Ernährung ist etc. Bin wirklich etwas verzweifel.

Mitglied inaktiv - 16.12.2002, 11:39



Antwort auf: Abstillen oder Weiterstillen?

? Liebe Natalie, es gibt keine „nicht nahrhafte" Muttermilch und die Veränderung des Schlafverhaltens der Kleinen ist entwicklungsbedingt. Auch das veränderte Stillverhalten am Tag hat etwas mit der Entwicklung des Kindes zu tun. Sie ist jetzt sehr stark an ihrer Umgebung interessiert und da kann das Trinken schon mal „unwichtig" sein. Deshalb ist das Abstillen jetzt keine Garantie dafür, dass Ihr Kind besser schlafen und Ihre Tage weniger anstrengend werden. Wenn Sie davon überzeugt sind, dass für Sie nun die Zeit zum Abstillen gekommen ist, dann tun Sie es ohne schlechtes Gewissen, aber setzen Sie nicht zu große Erwartungen darauf, denn die könnten sehr bitter enttäuscht werden. Es ist eine Sache, ob ein Kind nachts mehrfach aufwacht und eine andere ob es nicht satt wird. Ein Kind kann zwei Butterbrote plus einen Brei zum Abendessen bekommen und nachts genau so alle zwei Stunden aufwachen wie ein Kind, das nur gestillt wird, acht Stunden schlafen kann. Nächtliches Aufwachen hat keine so starke Verbindung mit dem Schlafverhalten, wie es sich viele Menschen immer noch vorstellen. Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Auch tagsüber sollten Sie versuchen, sich selbst Nischen zu schaffen, die Sie ganz gezielt für Ihre Erholung nutzen. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 16.12.2002



Antwort auf: Abstillen oder Weiterstillen?

Hallo! Meine Tochter ist jetzt fast sechs Monate alt und bei ihr ist es genauso. Sie hat bis zum vierten Monat oder etwas länger die Nacht ohne Mahlzeit durchgehalten. Dann wurde das plötzlich wieder anders, von jetzt auf nachher, der Schreck war ganz schön groß, muss ich zugeben. Auf einmal Nachts wieder zweimal raus: HILFEEE!!! Aber: Ich mach mir da ehrlich gesagt, nicht so die Gedanken, ob meine Milch zu wenig ist. Das glaube ich nämlich nicht, so proper wie die Kleine aussieht. Wenn sie meint, sie müsste eine zeitlang sieben Mahlzeiten in 24 Stunden haben: bitte, geb ich ihr gerne. Klar, ich bin tagsüber etwas angeschlagen, weil ich ursprünglich eine Langschläferin bin. Aber ich geh viel raus, gönne mir täglich meine Schale Milchkaffee, dann geht das schon. Ich würde die Kleine nicht unbedingt umgewöhnen wollen, sondern erst einmal abwarten, ob sie von selbst irgendwann wieder auf Nachtmahlzeiten verzichten kann und durchschläft. LG

Mitglied inaktiv - 16.12.2002, 20:03



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