@lisi92
Guten Morgen, hier zunächst meine (Vor)Geschichte: Mein Sohn (12 Wochen alt) ist nach fünf Tagen Einleitung per Kaiserschnitt auf die Welt gekommen. In den ersten Tagen hat das Anlegen und Stillen super geklappt, ich habe in 24 Stunden 12-14 Mal in den Tagen direkt nach der Geburt angelegt. Ich hatte auch drei Tage nach der Geburt den Milcheinschuss. Meine Brüste waren riesig und sehr prall, vor allem die rechte Brust. Ich habe dann teilweise ausgestrichen. Leider hatte ich bereits im Krankenhaus sehr wunde Brustwarzen, wodurch sich bei der rechten Brust eine Infektion ergeben hat. Als wir dann zuhause waren, wurde das Anlegen schier unerträglich, ich habe zwar teilweise Schmerztabletten genommen, wollte aber dem Kind zuliebe auch nicht übertreiben, weil ich ja wegen dem KS im Krankenhaus sowieso schon so viel hatte nehmen müssen. Meine ersten 1,5 Wochen nach der Geburt sahen auf Anweisung der Hebamme dann so aus: Kind anlegen (rechts unter sehr starken Schmerzen), nach dem Stillen Kind abgeben und um die Brüste kümmern. Letztendlich nahm mein Sohn nicht genug zu. Also hieß es für mich nach jeder Stillmahlzeit 10 Minuten abpumpen (Medela Doppelpumpset), um die Milchproduktion zu erhöhen. Zusätzlich musste ich mich nach wie vor um die wunden Brustwarzen und die Infektion kümmern. Daheim legte ich auch nicht mehr ganz so oft an, wie im Krankenhaus, im Schnitt ca 7 bis 8 mal im 24 Stunden. Vier, fünf Tage nach der Entlassung aus dem Krankenhaus fiel mir dann schon auf, dass mein Sohn an der rechten Brust (die infiziert war) plötzlich deutlich weniger effektiv schluckte. Er war zwar lange an der Brust, saugte aber nicht effektiv. Die Hebamme vermutete, dass das mit den Schmerzen zusammenhing, die ich hatte. Sie meinte, dass er nur auf meinen Milchspendereflex reagiere, der bei der rechten Brust langsamer wäre bzw hier auch weniger Milch vorhanden wäre, als links. An der Milchpumpe fiel mir parallel auch auf, dass die linke Brust teilweise das Fünffache der rechten Brust produzierte (links nach einer Stillmahlzeit immer so 40-60ml, rechts nie mehr als 20ml). Trotzdem legte ich weiterhin fleißig an (Wechselstillen), so lang und gut es eben ging. Die Hebamme schickte uns, nachdem mehrere Tage lang 50ml über einen Becher zufüttern nicht ausreichte, zur Kinderärztin. Diese drohte mit Kinderklinik, sollte er nicht nach 14 Tagen sein Geburtsgewicht erreicht haben. Wir sollten ihm die Flasche geben, zwei Tage lang alle 2,5 Stunden, so viel er will. Ich sollte das Stillen auf ein Minimum reduzieren (10 Minuten pro Seite), es würde ihm mehr Kalorien ziehen, als er zu sich nehmen kann. Wir hielten uns an die Anweisung und mein Sohn hatte zwei Tage später am Kontrolltermin knapp sein Geburtsgewicht. Die Hebamme meinte, man könnte nun das Zufüttern langsam reduzieren, nicht von 100 auf 0, aber einfach mal weniger, und schauen, ob er zufrieden ist. Ich habe mich das leider nicht so ganz getraut, weil ich durch die Kinderärztin so Angst hatte, dass er wieder abnimmt und auch immer das Gefühl hatte, dass er gleich quengeliger war, wenn ich „nur“ 50ml zugefüttert habe. Also bekam er weiterhin die Brust und im Anschluss mit der Flasche noch so viel, wie er eben wollte. Das Anlegen rechts war nach wie vor so schmerzhaft, dass ich nach großer Überzeugungsarbeit der Hebamme rechts ein Stillhütchen verwendete. Dadurch wurde es etwas erträglicher. Als mein Mann jedoch wieder arbeiten musste und ich oft alleine mit dem Kleinen war, blieb mir zeitlich nur die Möglichkeit, Anzulegen und Zuzufüttern, das Pumpen nach dem Stillen fiel weg. Die Hebamme fand das aber auch wichtig, um die entzündete Brustwarze und Brust zu schonen. Ich hatte damals schon Angst, die Milchmenge nach diesen kritischen drei Wochen nicht mehr steigern zu können, wenn ich jetzt nicht mehr zusätzlich abpumpen würde. Aber die Hebamme meinte, dass ich mir keine Gedanken machen soll, da ich ja im Krankenhaus am Anfang einen Milcheinschuss gehabt hatte und in den ersten paar Tagen, bis das Anlegen so schmerzhaft wurde, rechts schon noch mehr Milch gehabt hätte. Aktuell könnte die Brust nicht richtig Milch produzieren, da sie entzündet sei, wenn das abgeheilt wäre, würde sich das wieder geben. Es kam aber dann dazu, dass mein Sohn rechts immer weniger trank, also nach drei, vier Minuten abdockte und weinte und ein paar Tage lang die Brust auch mal komplett verweigerte (dann pumpte ich ab). Nach einer weiteren Periode kompletter Brustverweigerung (dieses Mal beide Brüste, die er absolut garnicht nehmen wollte) entschied ich mich dazu, abzustillen, auch auf den Rat meiner Hebamme und Gynäkologin hin, um Druck rauszunehmen, weil es mir insbesondere wegen der Geburt emotional und psychisch nicht so gut ging. Ironischerweise nahm mein Baby die Brust nach ein paar Tagen wieder, aber ich bestritt weiter schön langsam nach und nach den Abstill-Weg, weil die Phasen, in denen er die Brust komplett verweigerte, insgesamt so viel Stress erzeugten. Mittlerweile bin ich bei 3 Mahlzeiten in 24 Stunden für die linke Brust (morgens, mittags, abends). Wenn ich das Gefühl habe, dass die Brust nach dem Anlegen noch zu voll ist, pumpe ich etwas ab. In der Zwischenzeit ist die rechte Brust abgeheilt, ich entleere diese aber nur zweimal in 24 Stunden (oft per Pumpe), da mein Sohn ja nie viel daraus getrunken hat bzw es dann oft Diskussion gab. Ich merke aber immer wieder, dass mich das Abstillen total traurig macht und ich eigentlich überhaupt nicht dahinter stehe…immer wieder lese ich nach und überlege hin und her, und es lässt mich nicht los. Ich hätte einfach so gerne gestillt, vor allem, nachdem die Geburt schon nicht so gelaufen ist, wie ich es mir vorgestellt habe. Und ich frage mich, ob man die rechte Brust, nachdem nun ja alles wieder abgeheilt ist und mein Kleiner mittlerweile bei guter Laune auch beide Brüste nimmt (rechts auch ohne Stillhütchen) nicht doch wieder anregen kann und insbes. die rechte Brust die „volle Leistung“ der ersten paar Tage erbringen kann (falls die volle Leistung je da war). Denn als ich die Milchproduktion erhöhen wollte (durch Abpumpen, Bockshornsamenkapsel, usw) war sie ja noch entzündet. Wenn ich aktuell ohne vorheriges Stillen abpumpe, dann landen bei der linken Brust ca 50-60ml, bei der rechten jedoch nur 5-10ml in der Pumpe. Vor dem Abstillprozess war es natürlich mehr, aber rechts waren es nie mehr als 20ml nach einer Stillmahlzeit. Zusammengefasst habe ich zwei Probleme: - die rechte Brust produziert aktuell viel zu wenig Milch, insgesamt müsste die Milchproduktion gesteigert werden (natürlich auch links) - Mein Baby hat sich an die Flasche gewöhnt und trinkt nur das Leichte aus der Brust ab, sobald es anstrengend wird, hört er auf Meine Fragen: Ist es realistisch, die Milchproduktion insgesamt nochmal hochzufahren? Mir ist beim Abpumpen aufgefallen, dass meine linke Brust immer wässrigere Milch produziert. Auch der Milchspendereflex ist seltener geworden bzw dauert es deutlich länger als früher, bis er einsetzt. Kommt das durchs Abstillen? Ist es möglich, dass die rechte Brust überhaupt bzw normal Milch produzieren kann? Wenn ich mit der linken Brust stille, läuft rechts Milch raus, also es ist schon immer was da. Sie ist nach dem Milcheinschuss aber nie wieder dick oder knotig geworden (bei der linken ist das schon noch so), egal, wie lang sie nicht entleert wurde, und auch die Milchmenge ist trotz damaligen zusätzlichen Pumpen immer eher gleich geblieben…allerdings war sie zu diesen Zeiten, als ich es ankurbeln wollte, ja auch noch infiziert. Die Infektion ist erst komplett verheilt, als ich bereits nichts mehr dafür getan habe, die Milchmenge zu steigern. Tue ich meinem Baby überhaupt einen Gefallen damit? Er hat sich ja jetzt schon so an das leichte Trinken an der Flasche gewöhnt und er ist ein so fröhliches Baby…Ich habe Angst, dass er seine Fröhlichkeit verliert, wenn ich ihn gewissermaßen auf „Entzug“ setze oder eben zwinge, mehr / länger an der Brust zu trinken. Aktuell trinkt er eben, solange es leicht ist, und sobald er sich anstrengen muss, hört er auf/ fängt an zu weinen/ dockt ab. Ich versuche es dann schon noch ein paarmal, aber wenn er nicht aufhört, zu weinen, dann gebe ich ihm die Flasche. Die Länge der Stillmahlzeit variiert zwischen 4 bis (eher seltener) 8 Minuten. Eine Steigerung der Milchmenge würde ja aber nur Sinn machen, wenn diese dann auch von ihm direkt getrunken werden würde. Anfangs hatten wir die Philipps avent Natural Wave Flaschen, haben dann aber auf Empfehlung der Hebamme auf lansinoh gewechselt. Aus diesen Flaschen kann mein Sohn viel viel schneller und leichter trinken, als aus den avent Flaschen…bei denen beschwert er sich richtig und weint, weil es ihm zu anstrengend ist. Ist es möglich und wäre es sinnvoll, ihn irgendwie wieder schonend an die „schwierigere“ flasche zu gewöhnen, an der er sich vielleicht ähnlich anstrengen muss, wie an der Brust? Wenn es realistisch wäre, wie zeitintensiv wäre das Ganze? Also wie schnell würde sich die Milchmenge steigern? Da mein Mann arbeitet und ich mit dem Baby oft „auf mich allein gestellt“ bin, könnte ich mich leider nicht wochenlang 24/7 nur auf das Stillen, Pumpen und Zufüttern konzentrieren, da der Haushalt erledigt und unsere Tiere versorgt werden müssen. Ich hoffe, Sie können mir weiterhelfen. Vielen Dank schon einmal und viele Grüße
Liebe @lisi92, wir Menschen sind nicht symmetrisch und das gilt auch für die Brüste einer stillenden Frau. Es ist ganz normal, wenn eine Brust mehr Milch bildet als die andere. In einigen Fällen kommt es zu einer stärkeren Milchproduktion in einer Brust, weil in dieser Brust mehr Milchgänge arbeiten und die Milch in dieser Brust schneller und reichlicher fließt. Manchmal wird (häufig unbewusst) an einer Seite mehr angelegt als an der anderen und so diese Seite zu mehr Milchbildung angeregt. Dieser Unterschied ist jedoch normalerweise bedeutungslos, da es nicht auf die Menge in einer Brust ankommt, sondern auf die Gesamtmenge. Du könntest sogar mit einer Seite voll stillen, das muss dir keine Angst machen. Aus dem Aussehen der Muttermilch lassen sich auch keine Rückschlüsse auf die Zusammensetzung ziehen. Abgepumpte Muttermilch sieht immer „dünner“ aus als der für uns gewohnte Anblick von homogenisierter Kuhmilch und zu dünne Muttermilch gibt es nicht. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ungefähr eine Woche pro Monat, der nicht mehr gestillt wurde, plus eine zusätzliche Woche gerechnet werden muss, um wieder eine ausreichende Milchmenge zu bilden. Allerdings gibt es keine Garantien. Das grundlegende Vorgehen bei einer Relaktation und auch der induzierten Laktation besteht darin, das Baby dazu zu bringen so oft wie möglich an der Brust zu saugen. Dadurch werden die Brüste (wieder) zur Milchbildung angeregt. Ein ähnlicher Effekt lässt sich auch mit einer guten Milchpumpe erreichen. Häufig ist auch zusätzliches Pumpen neben dem Anlegen des Kindes sinnvoll, um die Milchproduktion zu steigern. In manchen Fällen wird die Relaktation bzw. induzierte Laktation zusätzlich mit Medikamenten unterstützt. In den Ländern der dritten Welt, wird meist ohne Medikamente vorgegangen und die Ergebnisse sind dennoch fast immer besser als bei uns. Gut beschrieben wird der Vorgang der Relaktation in dem Buch „Stillen eines Adoptivkindes und Relaktation“ von Elizabeth Hormann (ISBN 3 932022 02 5), das im Buchhandel oder bei La Leche Liga Deutschland und bei jeder LLL Stillberaterin erhältlich ist. Allerdings verlangt eine Relaktation sehr viel Durchhaltevermögen und möglichst die Unterstützung einer darin erfahrenen Stillberaterin. Eine wesentliche Rolle spielt auch das Kind, das die Brust (wieder) annehmen muss. Adressen von Stillberaterinnen findest du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Ich glaube, es wäre gut, wenn du wirklich einmal mit einer Kollegin sprechen würdest und alle Sichtweisen beleuchtet werden! Liebe Grüße Biggi
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