Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Abstillen obwohl ich nicht will. Aber es tut zu sehr weh.

Frage: Abstillen obwohl ich nicht will. Aber es tut zu sehr weh.

astamania

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Hallo liebe Biggi, ich muss leider aufgeben. Mein Sohn ist 11 Monate und wurde/wird von mir voll gestillt. Er ist zwar seit er 6 Monate ist, feste Mahlzeiten (mit der Zeit dann auch alle drei), jedoch stillen wir tagsüber immer noch nach Bedarf und natürlich nachts. Die Sache ist das er seit er sieben Monate ist, nachts fast stündlich nach der Brust verlangt. Das hat, glaube ich, was mit seinem Entwicklungsstand zu tun. Er hat es nämlich ziemlich eilig mit allem. (Er läuft schon und hat schon 8,5 Zähne) Und das wird halt nachts verarbeitet. Aber das ist nicht das Problem ( aber ein anderes :)), sondern die Schmerzen beim Stillen die ich seither habe. Wenn der Kleine Nachts, wie schon erwähnt, eben fast stündlich kommt und saugt dann haben meine Brustwarzen teilweise überhaupt keine Zeit sich zu erholen. Manchmal habe ich das Gefühl das er etwas "Still-Faull" geworden ist. Er fängt an ordentlich zu saugen und je mehr er einschläft desto mehr lässt er die Brust los und saugt zum Schluss nur noch an der Warze. Es ist aber höchst gefährlich das Saugen da zu unterbrechen weil er im Schlaf sich auch gerne mal mit den Zähnen gegen das "abkoppeln" wehrt. Gottseidank ist mein Mann mittlerweile helfend mit eingesprungen. Er übernimmt einige der Wach-werde-Situationen und überbrückt sie mit einer Flasche mit Wasser. Und es klappt auch. Das zeigt mir auch das der kleine gar keinen Hunger hat sonder das wach werde woanders herrührt. Ich schaffe zur Zeit "nur" noch zwei Stillmahlzeiten pro Nacht zu überstehen. Nicht schmerzfrei aber erträglich. Bei mehr muss ich mich schonmal krümmen vor Schmerz. Was mich daran ärgert ist, das ich eigentlich geplant hatte meinen Sohn solange wie er möchte zu stillen. Ich hatte gehofft das ER sich zum abstillen entscheiden würde. Und nun muss ich es ihm weg nehmen. Aber ich frage mich langsam. Wie lange eine Mutter Schmerzen ertragen muss um ein Aufhören zu rechtfertigen. Ich bin echt nicht wehleidig aber es tut einfach zu sehr weh. Ich habe auch Cremes, Salben und Kompressen versucht. Aber die helfen immer nur zeitweise. Nun kommen meine Fragen: Wie stille ich eigentlich ab? Muss ich ihm alternativ eine Flaschenmilch anbieten? Falls ja, kann man die auch aus so ein Trinklernflasche "servieren". Die klassischen Sauger haben wir ja nie gebraucht. Was mach ich nachts? Mach ich ihm da auch nochmal eine Flasche? Morgens? Welche Milch braucht mein Kind? Wieviel braucht der kleine? Sorry das ich erstens, soviel schreibe und zweitens, so "Anfänger" Fragen stelle. Aber bisher musste ich nur Brust-raus und wieder Brust-rein praktizieren. Über eine Antwort oder Erfahrungen wäre ich sehr dankbar. Liebe Grüße Asta


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Liebe Asta, hast du es denn mal mit dem „Kinn-Trick“ probiert, wenn du ihn in der Nacht doch früher abdockst, als er selbst das möchte? Wenn du den kleinen Finger dabei zur Hilfe nimmst, sollte es möglich sein, dass du schneller bist als er zubeißen kann! Kinn-Trick" probiert? Der ist oft sehr hilfreich bei Babys, die die Brust fast ein wenig aus Gewohnheit im Mund haben wollen beim Schlafen. Dabei legst du, wenn du die Brust dem schlafenden Kind aus dem Mund gezogen hast, einen Finger längs unter die Unterlippe, so dass die Lippe beim "Suchen" einen gewissen Widerstand spürt. Dieser Widerstand wirkt beruhigend auf viele Kleinen, und sie schaffen es sich zu entspannen und eine tiefere Schlaf-Ebene zu erreichen... Das geht auch, wenn das Kind im Schlaf oder Halbschlaf wieder zu "suchen" beginnt: Man drückt ganz sanft sein Kinn nach oben. Bei vielen Babys wirkt das Wunder und sie schlafen plötzlich auch ohne Brust weiter/wieder ein. Manche Mütter berichten, dass es sogar geholfen hat, wenn sie ein kleines Kuscheltier ans Kinn des Kindes gelegt haben... Da ist es natürlich wichtig darauf zu achten, dass die Atemwege nicht blockiert werden :-) Wenn es so ist wie bei dir, dass Mama auf dem Zahnfleisch geht, dann ist das sehr ernst zu nehmen, denn es soll sich ja keine Mutter aufopfern für ihr Baby, sie selbst soll auch glücklich und gesund sein!! Unter Schmerzen zu stillen kann und muss nicht ertragen werden!!! Alternativ zum kompletten Abstillen kann es aber machbar sein, dem Baby beizubringen, dass Mama eine Stillpause braucht in der Nacht. Wie das funktionieren kann (aber nicht bei allen auch wirklich funktionieren wird, wenn sie eben noch nicht reif sind dafür), hat unter anderem Elizabeth Pantley einfühlsam erarbeitet. Ihr Buch "Schlafen statt Schreien" zeigt einen Weg auf, das Kind zum längeren Schlafen in der Nacht zu bewegen. Von ihr stammt etwa diese Idee zur Einführung einer "stillfreien Zeit": Mit 16Monaten können Kinder aber schon verkraften, ein paar Stunden lang in der Nacht nicht zu stillen. Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei. Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann. Natürlich kannst Du ihr während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird. Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Einen "Knacks" beim Kind brauchst du nicht befürchten, wenn du ihm wirklich beistehst und ihn nicht "strafst" für seine natürliche Reaktion auf diese Veränderung. Nur wenn sich dein Kleiner über mehrere Tage hinweg gegen diese stillfreie Zeit sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass es noch zu früh ist und du vielleicht einfach noch ein paar Wochen warten und durchhalten solltest. Lieben Gruß, Kristina


astamania

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Hallo liebe Kristina, vielen Dank für deine Antwort und vorallem für die Tipps. Ich werde das sofort heute nacht ausprobieren. Hoffentlich kann ich danach berichten das es geklappt hat. Alles gute und liebe Grüße Asta


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