Hallo,
unsere zweite tochter ist 10 wochen alt. Ich würde gerne - für unsere älteste Tochter, aber auch, um zwischendurch unabhängiger zu sein - eine Mahlzeit am Tag, ggf. auch nicht jeden Tag - zufüttern.
Bei meiner ersten Tochter musste ich sehr schnell wieder arbeiten und habe ohne Probleme einmal während der Arbeitszeit gepumpt. Dieses möchte ich aber jetzt nicht machen, da unsere Tage sowieso sehr anstrengend sind, ich möchte ungern auch noch täglich Pumpen und Sterilisieren. Ausserdem hatte ich dieses Mal die ersten 7 Wochen mit viel stillproblemen zu kämpfen - regelmässige Milchstaus und Brustentzündungen trotz vielem Anlegen und gutem Trinken, die sich erst durch homöopatische Absitllglobulis und Pefferminztee gebessert haben. Ich möchte nicht durch unregelmässiges Abpumpen wieder zu viel Milch beokmmen.
Meine Frage: Schadet es meinem kind, wenn es ab und zu ein Fläschchen bekommt? Vor mangelnder Milchbildung habe ich keine Angst, ich konnte bisher immer sehr schnell (zu viel) Milch bilden... Aber ich habe von veränderter Darmflora gelesen und bin nun etwas unsicher.
Eine zweite Frage:
Meine Tochter brüllt beim Stillen zur Zeit sehr viel. Es ist zum einen sehr frustrierend :-( und zum anderen trinkt sie so auch weniger und ich habe Angst vor einem neuen Milchstau. es hat begonnen, als sie Schnupfen und Husten hatte. Dies ist viel besser geworden, aber das Schreien ist geblieben. Sie trinkt sehr hastig und gluckert richtig im Bauch und schreit dann und die Milch fliesst ihr aus dem Mund. Zum Teil kann ich es nicht schaffen, dass sie - trotz Hunger - die Milch austrinkt, weil sie sich nicht an der Brust beruhigen lässt, sondern getragen werden muss und z.T. schnullern...
Dieses geht nun schon einige Tage und ist sehr belastend und frustrierend...
Danke für eine Nachricht und einen Tip...
Sarah
von
sawi25
am 13.03.2013, 20:30
Antwort auf:
10 Wochen altes Baby - zufüttern schädlich?/Brüllen beim Trinken
Liebe Sarah,
es lässt sich niemals sagen „eine Flasche andere Nahrung und das Stillen war für die Katz". Das wäre schlicht und ergreifend Blödsinn. Erstens hat das Stillen noch eine Vielzahl anderer Vorteile als nur die vorbeugende Wirkung gegen Allergien und zweitens lässt sich niemals für den Einzelfall vorhersagen, wie das jeweilige Kind reagieren wird.
Theoretisch ist es möglich, dass sich das Allergierisiko für ein Kind durch eine einzige Flasche mit künstlicher Säuglingsnahrung erhöht, doch in der Praxis lässt sich aus dieser statistischen Wahrscheinlichkeit nichts Definitives für dein Kind oder das deiner Nachbarin oder irgend ein anderes individuelles Kind herauslesen.
Was mir mehr Sorgen bereitet ist, dass dein Kind an der Brust sowieso schon weint und durch den Schnuller evtl. saugverwirrt ist.
Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung.
Nun kann ein verhängnisvoller Kreislauf beginnen: da das Kind mit der falschen Technik an der Brust trinkt, wird es an der Brust hektisch, saugt an, lässt wieder los, dreht den Kopf hin und her schluckt viel Luft (die wiederum führt möglicherweise zu Bauchproblemen) und da es die Brust nicht mehr richtig stimuliert kommt es zu einem Rückgang der Milchmenge und damit zu weiterem Zufüttern, wenn dieser Kreislauf nicht unterbrochen wird.
Eine Saugverwirrung ist alles andere als lustig und Stillberaterinnen wissen aus Erfahrung nur zu gut, warum sie künstlichen Saugern wie Schnuller und Flasche kritisch gegenüberstehen, denn beide bescheren uns immer wieder eine Menge „Beschäftigung".
Ich würde Ihnen im Moment ehrlich gesagt dazu raten, auf alle künstlichen Sauger zu verzichten, damit Ihr Baby die Brust wieder nimmt.
Wenn Sie zufüttern möchten, sollten Sie eine alternative Fütterungsmethode wählen.
Haben Sie schon einmal daran gedacht, die Milch einfach mit dem Becher geben zu lassen?
Ihre Kleine wird ein paar Anläufe brauchen (und ihr auch) bis er den Dreh raus hat, wie sie die Milch aus dem Becherchen bekommt. Vielleicht hilft dieses Video:
http://www.youtube.com/watch?v=OAQcvHkFbdc
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 13.03.2013