Gemeinsames Sorgerecht um mir zu schaden lang sorry

 Nicola Bader Frage an Nicola Bader Rechtsanwältin, Fachanwältin für Familienrecht

Frage: Gemeinsames Sorgerecht um mir zu schaden lang sorry

Hallo Frau Bader, ich lebe seit 6 Jahren von meinem Ex getrennt. Wir haben zwei Töchter 9 und 13 Jahre alt. Wir waren nicht verheiratet. Jetzt möchte er das gemeinsame Sorgerecht beantragen aber nur um mir das Leben schwer zu machen. Er gibt allem mir die Schuld und beleidigt mich oft zutiefst. Eine Umgangsregelung gibt es nicht. Er kann die Kinder jederzeit sehen und hat auch deren Handynummern. Vorgeschichte: Trennung 2008. Von 2009-2011 holte er die Kinder, mehr oder weniger regelmäßig, im 14 Tage Rhythmus ab. Ich habe die Kinder zu 80% geholt und gebracht. Musste teilweise Geld mitgeben "sie essen so viel" Auch den Urlaub mit Vater und seiner Freundin musste ich zum Teil selbstfinanzieren. 2009 musste meine Tochter zum Psychologen. Er weigerte sich mitzugehen obwohl erwünscht. Er war nie bei einem Gespräch mit. 2011 bekam ich eine SMS von seiner Lebensgefährtin ich solle meine Kinder sofort abholen sonst stellt sie sie vor die Tür. Sie habe die Schnauze voll. Mein Ex wusste davon unternahm nichts. Aus Angst um die Kinder musste ich meine Arbeit abbrechen und sie holen. Einen Zeugen gibt es. Seit Ende 2011 kaum noch Kontakt zum Vater. 2012 holte er sie Ende Januar und einmal im August. Dazwischen Funkstille. Eine SMS zum Geburtstag aber keinen Anruf. Auch zu Weihnachten nichts. Im Juni dann Kontaktversuch. Statt auf die Kinder einzugehen beleidigte er mich. Ich wäre gesetzlich dazu verpflichtet den Kontakt zu übernehmen also ihn anzurufen und mailen und sie auch zu ihm zu bringen. Initiative seinerseits gleich Null. Obwohl er die Handynummern beider Kinder hat, rief er nicht einmal an. Stattdessen schob er mir jegliche Verantwortung zu. Die Kleine ist in psychologischer Betreuung, weil sie nicht damit klar kam wie ihr Vater sie behandelt. Im Rahmen dessen wurden auch Fragebögen erstellt. Der Vater Fragebogen war der schlimmste überhaupt. Er war auch dort bei keiner einzigen Behandlung mit. Im Winter 2011/2012 wollte er nur explizit die Große über Silvester holen. Die Kleine sei zu anstrengend. In Absprache mit der Therapeutin lies ich auch die Große nicht fahren. Ist auch alles in Akten vermerkt. Die Kleine hat dadurch auch ein gestörtes Verhaltnis zu Männern (sehr anhänglich) und starke Verlustängste mir gegenüber. Jetzt im August hat er die Kinder wieder mal geholt und nächstes Wochenende möchte er es auch. Und in diesem Zuge möchte er auch gegen meinen Willen das gemeinsame Sorgerecht. Er arbeitet in der Schweiz, verdient gut. Er ist nicht vernünftig will mir nur schaden. Er hat in den ganzen Trennungsjahren gerade ein 3/4 Jahr Unterhalt bezahlt, trotz guten Verdienstes. Heute frage ich ihn ob er die Hälfte zur Jugendweiheanmeldegebühr dazu geben könne. Die Frage wurde abgewürgt mit der Antwort "Ist ja noch ein dreiviertel Jahr bis dahin mal sehen wie es dann aussieht". Die Anmeldegebühr muss jetzt gezahlt werden. Interessierte ihn nicht. Ich habe den Schriftverkehr seit Juni mit allen Beleidigungen usw noch gespeichert. Leider als Whatsapp Nachrichten. Gelten diese als Beweis? Das gemeinsame Sorgerecht wäre für mich ein Desaster. Er wäre im Notfall nicht greifbar, weil er in der Schweiz ist und wohl nur alle drei Wochen nach Hause kommt. Ich habe keine Ahnung wie meine Chancen stehen, dass ich das alleinige Sorgerecht behalten kann. Er beeinflusst die Kinder negativ in meine Richtung. Beispiel: Er schreibt mit meiner Großen heute (ohne mein Wissen) über den Ablauf der Abholung am Freitag. Er sagt: Ich hole euch Freitag ab, aber Mutti könnte euch ja Sonntag abholen. (Wohnt ca.20km entfernt) Spielte auf Gleichberechtigung an. Meine Tochter meinte daraufhin: Sie wäre auch dafür (sie tut alles für ihren Vater) Ich kann die Kinder aber nicht holen, weil a,Auto kaputt ist und b,ich einen leeren Tank habe. Hier in der Stadt brauche ich das Auto nicht. Jetzt ist meine Tochter sauer auf mich, weil ich ja nicht "gerecht" bin. Vater freut sich, Ziel erreicht. Und da er jetzt beide Touren fahren muss nimmt er das gleich mal als Anstoss fürs Sorgerecht. Denn....ich arbeite ja nicht mit. Liebe Frau Bader. Wie schätzen Sie die Situation ein? Die Fronten sind derart verhärtet. Bin fix und fertig. Vielen Dank

von Fairytale am 22.09.2013, 23:02



Antwort auf: Gemeinsames Sorgerecht um mir zu schaden lang sorry

Hallo, bei aller Liebe, so einen langen Text kann ich hier in diesem Forum nicht lesen und beantworten. Bitte kurz und allgemeiner fragen. Liebe Grüße, NB

von Nicola Bader, Rechtsanwältin am 23.09.2013



Antwort auf: Gemeinsames Sorgerecht um mir zu schaden lang sorry

Wenn die Kinder wegen ihm in psychologischer Betreuung sind und sich im Rahmen dieser Gespräche heraus gestellt hat, dass die Problem u.a. auf seinem Verhalten ihnen gegenüber basiert und du dies auch dem Jugendamt dargelegt hast, dann schreib dies alles kurz und knackig in die Stellungnahme zu seinem Antrag auf das Sorgerecht. Damit solltest du ganz gute Karten haben. Kritisch sehe ich, dass du bis heute anscheinend nicht deine Rechte und Pflichten kennst, denn sonst hättest du gewusst, dass nicht du die Kinder zu ihm bringen musstest, sondern er sie holen muss. Hast du dich denn nie beraten lassen? Und wieso hast du damals den Umgang nicht offiziell geregelt? Damit würden seine Verstöße gegen die Absprachen auch zu seinem Nachteil wirken. Viel Glück!

von Pamo am 23.09.2013, 09:15



Antwort auf: Gemeinsames Sorgerecht um mir zu schaden lang sorry

Hallo und vielen Dank für deine Antwort. Ich war damals in der Annahme, dass die Kinder immer das recht haben ihren Vater zu sehen. Das das so missbraucht worden ist, damit habe ich naiverweise nicht gedacht. Zu einer Beratung waren wir damals auch nicht. Ich glaubte, dass auch ich für die Umgangsgestaltung zuständig bin. Da werde ich gleich diese Woche einen Termin holen um den Umgang zu regeln. Nun habe ich auch sämtliche Chatverläufe gesichert. beim Durchsehen is mir gestern Abend noch aufgefallen, dass er unsere große Tochter (13) für seine Interessen manipuliert. Glücklicherweise über mein Handy. Er drückt ihr Tatsachen auf, die so nicht rechtens sind. Fazit: Das Mädel hasst mich jetzt und redet kein Sterbenswort mehr mit mir. Für ihn wieder ein Sieg was er dann auch direkt gegen mich anwendet..."ich bin Schuld das das Kind traurig ist und es ihm schlecht geht" Zur Jugendweiheanmeldung möchte er ja nun jetzt auch nichts bzw noch nichts dazugeben. Die ganze Feierstunde droht zu kippen. Stattdessen postet er munter auf Facebook das er dringend gute Designer Unterwäsche sucht. Total traurig. Aber das wird das Jugenamt/Familiengericht sicher nicht interessieren, oder? Wäre es überhaupt sinnvoll genau jetzt schon einen Vorab Beratungstermin beim Jugendamt wahrzunehmen, um zB bedenken schon vor der Klage zu äußern oder wäre das Kontraproduktiv.

von Fairytale am 23.09.2013, 12:59



Antwort auf: Gemeinsames Sorgerecht um mir zu schaden lang sorry

Ich würde mich auf jeden Fall vom JA beraten lassen was meine Rechte und Pflichten sind. Damit bist du schon verdammt spät dran. Ausserdem würde ich bereits jetzt an meiner Stellungnahme arbeiten und mir diese von jemandem mit familienjuristischem Sachverstand korrekturlesen lassen.

von Pamo am 23.09.2013, 13:07



Antwort auf: Gemeinsames Sorgerecht um mir zu schaden lang sorry

Hallo Frau Bader, tut mir sehr leid. Mein Ex und Vater unser beiden Töchter (13 und 9J.) drängt mich seit gestern Abend zum gemeinsamen Sorgerecht. Die Probleme im Text führe ich nicht mehr auf. Weitere Probleme sind, dass er Alles mit seinen Kindern bespricht. wann sie geholt werden, wie und was und wo und ich erfahre davon als Letzte. ich verbot ihm mit den Kindern über soetwas zu sprechen...stört ihn nicht. Schlimmer noch, er hat mit unserer 13jährigen Tochter darüber gesprochen das er das gemeinsame Sorgerecht möchte. Ich habe es dann erst Abends erfahren. Das Mädchen ist zutiefst verunsichert, Selbstwertgefühl jetzt gegen Null, denkt wir lieben sie nicht mehr. Sie weiß die Situation nicht einzuschätzen überlegt aber zum Vater zu ziehen. Er beeinflusst sie massiv. Sind das Gründe gegen das Gemeinsame Sorgerecht? Danke

von Fairytale am 23.09.2013, 22:33



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