Hallo Herr Paulus,
seit kurzem nehme ich Sertralin.
1 Woche a 25 mg täglich - jetzt 50 mg täglich.
Ich stille meinen 3 Monate alten Sohn voll.
Auch wenn man liest, es ist das Mittel der ersten Wahl in der Stillzeit, und mit dem höchsten Sicherheitsprofil.
Inwiefern muss ich mir dennoch Gedanken / Sorgen machen, dass es meinem Kind schadet? Bzw. geht hier an ihm was über oder könnte er irgendwelche Nebenwirkungen abbekommen? Muss ich ihn besonders beobachten, ob irgendwas auffällig ist?
Ich mache mir schon meine Sorgn
Besten Dank vorab
von
Amanda123
am 01.04.2022, 09:28
Antwort auf:
Sertralin - Stillzeit
Unter den Serotonin-Reuptake-Hemmern liegen insbesondere Angaben zu Sertralin in der Stillzeit vor.
Eine Untersuchung von 4 Säuglingen vor und 9 Wochen nach Beginn einer mütterlichen Sertralin-Therapie (maternale Dosis: 50 mg/d bzw. 100 mg/d) ergab keine Auffälligkeiten (Epperson 1997).
In mehreren Studien mit insgesamt 70 Mutter-Kind-Paaren fanden sich bei den Säuglingen sehr niedrige Serumkonzentrationen für Sertralin und seine Metaboliten (Stowe at al 1997, 2003; Mammen et al 1997, Kristensen et al 1998, Dodd et al 2000, Hendrick et al 2001, Wisner et al 2006).
Eine Metaanalyse zu 167 Mutter-Kind-Paaren zeigte, dass die Serumspiegel von Sertralin bzw. Desmethylsertralin bei der Mehrheit der gestillten Kinder unter der Nachweisgrenze lagen (Peinheiro et al 2015).
Eine Anwendung von Sertralin in der Stillzeit erscheint auf der Grundlage der aktuellen Daten vertretbar, auch wenn Sie als Tagesdosis 50 oder 100 mg benötigen.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 01.04.2022