Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Sertralin und Tavor in Stillzeit

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Sertralin und Tavor in Stillzeit

Sonne127

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Guten Morgen Dr. Paulus, ich leide seit kurzem unter starker Angst/Panik. Mein Hausarzt hat mir deswegen Sertralin und Tavor verschrieben. Ich stille meine Tochter noch voll. Sie nimmt weder die Flasche noch Beikost. Ist es möglich, solange ich das Sertralin einschleiche zusätzlich Tavor - zur Not auch täglich- niedrig dosiert zu nehmen? Bislang hat mir 0,5 mg, zT sogar 0,25 gereicht.  Dass ich die Kombination soweit wie möglich vermeiden soll, weiß ich. Es geht nur um den Fall, dass ansonsten keine Milch mehr kommt. Durch den Stress habe ich zT Probleme mit dem Milchspendereflex. Können Sie mir auch sagen, ob bei Sertralin bei niedriger Dosis mit einer Erstverschlimmerung zu rechnen ist bzw. ob ich sie vermeiden kann? Herzlich Dank für eine Antwort! 


Dr. Wolfgang Paulus

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Eine Metaanalyse zu 167 Mutter-Kind-Paaren zeigte, dass die Serumspiegel von Sertralin bzw. Desmethylsertralin bei der Mehrheit der gestillten Kinder unter der Nachweisgrenze lagen (Peinheiro et al 2015).  Eine Anwendung von Sertralin in der Stillzeit erscheint auf der Grundlage der aktuellen Daten vertretbar. 64 Patientinnen beobachteten nach Einnahme von Lorazepam in der Stillzeit keine Sedierung bei ihren Säuglingen (Kellly et al 2012). Lorazepam erreicht nur geringe Wirkstoffspiegel in der Muttermilch, besitzt eine relativ kurze Halbwertszeit und kann Kindern auch therapeutisch verabreicht werden. In moderaten Dosen stellt Lorazepam daher kein besonderes Risiko für den Säugling bei vorübergehender mütterlicher Anwendung in der Stillzeit dar.  


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