Hallo!
Ich nehme seit 3 Monaten morgens und abends 50 mg Opipramol, seit ich letzte Woche weiss das ich Schwanger bin hab ich es komplett abgesetzt!
Jetzt hab ich seit 2 Tagen Kreislaufbeschwerden gestern war mein Druck 95/80
ich musste den ganzen Tag liegen ich weiss nicht ob ich von Opipramol absetzerscheinungbekomme oder ob es wegen der Schwangerschaft der Kreislauf so runter sackt.Natürlich kommt auch die Angst mit hoch! Ich habe erst nächste Woche meinen Termin beim FA.
Was können Sie mir empfehlen kann es von Opipramol kommen das es mir so schlecht geht oder ist es wegen der Kreislauf?
Kann ich Opipramol weiter in der Dosierung nehmen wenn ich es nicht aushalte?
Ich habe Angst das es dem Kind schadet!
Vielen Dank!
von
melis07
am 01.04.2011, 11:29
Antwort auf:
Opipramol
Die Kreislaufbeschwerden könnten durchaus schwangerschaftsbedingt sein. Gerade im ersten Schwangerschaftsdrittel fällt der Blutdruck eher ab.
Trizyklische Antidepressiva gelten als geeignet zur Behandlung in der Schwangerschaft (Robert 1996). Sie blockieren die Wiederaufnahme von Transmittern wie Noradrenalin und Serotonin in adrenerge Nervenendigungen. Aufgrund ihrer hohen Lipidlöslichkeit treten sie rasch über die Plazenta auf den kindlichen Kreislauf über.
Zwar liegen Berichte über Extremitätenfehlbildungen, Herzfehler, Polydaktylie (überzählige Finger/Zehen) und Hypospadie (Harnröhrenfehlmündung) vor, doch ließ sich der Verdacht auf fruchtschädigende Effekte auch bei den länger gebräuchlichen Präparaten bisher nicht bestätigen (McElhatton et al 1996).
Nachuntersuchungen im Vorschulalter nach vorgeburtlicher Exposition mit trizyklischen Antidepressiva zeigten gegenüber einer Kontrollgruppe keine Abweichungen hinsichtlich Intelligenzentwicklung, Verhalten und Sprachvermögen (Nulman 1997).
Eine Monotherapie mit lange eingeführten Präparaten wie Amitriptylin (z. B. Saroten), Desipramin (z. B. Pertofran), Imipramin (z. B. Tofranil) oder Nortriptylin (z. B. Nortrilen) ist bei entsprechender Indikation anzustreben.
Bei Opipramol sind die humantherapeutischen Erfahrungen etwas geringer. Ein fruchtschädigender Effekt wurde in Tierversuchen nach Angaben des Herstellers nicht beobachtet.Bei hochdosierter Therapie vor der Geburt können beim Neugeborenen folgende Symptome auftreten: Tachyarrhythmie (Herzrasen), Tachypnoe (beschleunigte Atmung), Tremor (Zittern), Trinkschwäche, Konvulsionen (Krämpfe), Harnverhalt.
Wir selbst verfügen über 80 Rückmeldungen nach Behandlung mit Opipramol in der Schwangerschaft:
12 Schwangerschaftsabbrüche
12 Fehlgeburten
53 unauffällige Neugeborene
3 angeborene Anomalien (Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte, Choanalatresie,motorische Entwicklungsstörung)
Eine Fortführung der Medikation in moderater Dosis (z. B. 50 - 100 mg/d) wäre bei Bedarf in der Schwangerschaft durchaus vertretbar.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 03.04.2011
Antwort auf:
Opipramol
Hallo hast du Opipramol weiter genommen ? Lg
von
Leeni123
am 24.09.2021, 18:43