Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Einleitung mit Cytotec

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Einleitung mit Cytotec

Mitglied inaktiv

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Liebe Frau Höfel, ich habe aufmerksam die Frage zur Einleitung mitgelesen, da ich selbst nicht so gut auf Cytotec zu sprechen bin... Ich war 10 Tage über Termin. Der Kopf des Kindes saß fest im Becken. Nach dem zweiten Wehencocktail (zusammen mit Hebamme) hatte ich am nächsten Morgen (Tag 10) die Zeichnungsblutung und der Schleimpfropf ging ab. Der MuMu war fingerkuppendurchlässig. Im KH wurde ein CTG geschrieben. Der Befund war, dass die Wehen nicht reichten bzw. zu unkoordiniert waren und es wurde mit Cytotec eingeleitet. Die Geburt war nicht schön, vermutlich auch weil die zweite Gabe Cytotec wohl zu viel des Guten war. Deshalb wollte ich nachfragen: Hätte man bei meinem Befund die Sache nicht auch anders anschieben können oder war Cyotec das Mittel der Wahl? Liebe Grüße Black Forest Girl


Martina Höfel

Martina Höfel

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Liebe Blackforrestgirl, Bei uns in der Klinik wird Cytotec nicht zur Einleitung genutzt. Der Grund ist simpel: das Mittel ist nicht für die Geburtshilfe zugelassen. Und bei aller Euphorie gibt es auch kritische Stimmen. Siehe Marsden Wagner und Ina May Gaskin. Liebe Grüße Martina Höfel


Mitglied inaktiv

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Der Gebärmutterhals war 4 Tage vor der Einleitung 0,5 cm. Vor der ersten Tablette lag das Baby in abschiebbarer BE - also am Beckeneingang. Vor der zweiten Tablette war das Baby dann am BE, von abbschiebbar steht nichts mehr dran. Beim MuMu steht noch sakral.


Mitglied inaktiv

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Liebe Frau Höfel, nun muss ich doch noch einmal nachfragen: Ich weiß, dass Cytotec nicht zugelassen ist. Der Hersteller hat wohl auch kein Interesse daran. Und ich habe auch schon Kritisches darüber gelesen. Aber viele Krankenhäuser nutzen es doch. Nun habe ich aber schon ein paar Mal gelesen/gehört, dass man Tabletten (oder das Gel, von dem sie schreiben) nur bei unreifem Befund gibt, also MuMu noch zu, Gebärmutterhals noch da. Mein MuMu war aber schon etwas auf. Hätte man demnach auch anders vorgehen können/sollen? Und wäre dies sinnvoller gewesen? Ich möchte weder den Hebammen, noch den Ärzten im KH einen Vorwurf machen. Ich weiß, dass diese auch ihre Anweisungen habe und oft der Finanzhaushalt des Krankenhauses eine Rolle spielt. Liebe Grüße Black Forest Girl


Jendriks_Mama

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Huhuu, ich bin mir relativ sicher, dass es Alternativen gegeben hätte. Wir wurden sehr einseitig beraten und alle anderen Methoden wurden schlechtgeredet. Erst im Nachhinein habe ich recherchiert (was völlig untypisch für mich ist!) iund war wirklich entsetzt, dass uns Cytotec unter diesen Umständen (schwere Herzrhythmusstörungen/Extrasystolen des Babys) überhaupt angeboten worden ist! Liebe Frau Höfel, gerne würde ich hier auch etwas über Alternativen lesen. Fürs nächste Mal ;-). LG Sarah mit Jendrik


Mitglied inaktiv

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Da schließe ich mich an!!! Mir ging es übrigens genauso wie dir. Und es ist auch völlig untypisch, dass ich nicht im Vorfeld recherchiert habe. Normalerweise bin ich kritischer. Jedenfalls kann ich mir im Nachhinein meinen Geburtsverlauf sehr gut erklären. Aber wie ich schon ober geschrieben habe: Das Zeug ist billig und Kliniken schreiben heute oft rote Zahlen. Ich glaube nicht, dass alle Hebammen und Ärzte in meinem KH so hinter Cytotec stehen. Zumindest hat das eine mal durchblicken lassen: "Ich ziehe eine Einleitung mit Oxy-Tropf vor, weil man die besser steuern kann. Je nachdem stellt man den Tropf höher oder niedriger. Einleitungen mit Cytotec sind unberechenbarer." Da wusste ich dann Bescheid.


Jendriks_Mama

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Im Nachhinein bin ich wirklich traurig über den Verlauf der Geburt. Ewig die schlechten Herztöne, mein Mann wurde völlig im Stich gelassen (als er nach 22 Stunden um ein Beruhigungsmittel bat wurde ihm dieses verwehrt. Er sollte was essen gehen damit sein Blutzucker wieder steigt. An sich okay, aber er war auch total k.o. und ich war die einzige Gebärende an dem Tag. Mit 3 (!) Hebammen im Kreißsaal). Nach der Geburt wurde Jendrik auf die Säuglingsintensivstation gebracht zum Check. Als ich nach einer halben Stunde fragte, was mit meinem Sohn sei, ging die Hebammebschülerin rüber und sagte: "die Ärzte haben ihn noch nicht angesehen. Er steht noch im Flur. " ???????? Nach knapp zwei Stunden bekam ich ihn erst wieder! Ich könnte heulen bei dem Gedanken an Jendriks schreckliche erste 2 Stunden seines Lebens! Ach, ich könnte hier ewig so weiter schreiben. Über verschimmelte Duschen auf der Wöchnerinnenstation, meinvollgeblutetes Bettzeug das erst nach 3 Tagen gewechselt wurde, ... NIE wieder dieses Krankenhaus! Und jeder werdenden Mami schärfe ich ein, dass es IHR Baby ist, welches sie dort zur Welt bringt. Es ist IHRE Geburt und das Krankenhauspersonal ist dort um sie zu UNTERSTÜTZEN - nicht, um den Ton anzugeben! :'(


Mitglied inaktiv

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Wow, deine Erfahrung ist ja wirklich schlimm. Geht aber mal gar nicht!!! Bei mir im KH waren Hebammen und Ärzte sehr nett. Nur die Sache mit der Einleitung war halt nicht optimal. Die Wochenstation fand ich auch nicht gut, aber das war kein Vergleich zu deinen Erfahrungen!!!


Martina Höfel

Martina Höfel

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Liebe BlackForrestGirl, ein Geburtsverlauf, den man nicht mitbetreut hat, kann man nicht beurteilen. Ich kann Ihnen nur sagen, was wir getan hätten. Wir hätten beim ersten Kind den Muttermund mit Gel "weich gemacht" und dann die Blase eröffnet und einen Tropf mit Oxytozin benutzt. Neuerdings nutzen wir bei entsprechender Muttermundsweite auch einen mit Prostaglandin behandelten Tampon. Meist bei Mehrgebärenden. Liebe Grüße Martina Höfel


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