Guten Tag,
mein Sohn ist 5 Monate alt und bekommt seit etwa 3 Wochen jeden Tag ein paar Löffel selbst gemachten Gemüse-Kartoffel-Brei. In den letzten Tagen hat er schon ordentlich zugelangt (etwa 100g), sodass ich ihm gestern erstmals einen Brei mit Fleisch gegeben habe. Da man ja fettarmes Fleisch nehmen soll und rotes Fleisch am meisten Eisen enthält, habe ich Hüfststeak gekauft. In den Brei kamen dann ca. 10 g fein püriertes, natürlich komplett durchgegartes Fleisch. Leider hat sich mein Kleiner etwa 3 Stunden danach übergeben - so heftig, dass über 2 Stunden hinweg nur noch alles raus kam (auch Muttermilch).
Jetzt mache ich mir Sorgen: Ist Hüftsteak überhaupt geeignet für den Fleischeinstieg, bzw. für Brei im Allgemeinen? Oder kann es sein, dass er einfach noch nicht soweit ist?
Vielen Dank für Ihre Beratung!
Kim
von
Kimbim
am 13.11.2017, 08:00
Antwort auf:
Hüftsteak für Babybrei?
Hallo Kimbim
wie geht es deinem Baby denn inzwischen? Isst er weiterhin Brei? Oder möchte er vermehrt gestillt werden?
Ob das Erbrechen durch die Zugabe vom Fleisch ausgelöst wurde, kann man nicht sicher sagen. Manchmal treten solche Ereignisse zufällig zeitgleich auf und entspringen einer anderen Ursache.
Ob das Fleisch tatsächlich der Grund war, ließe sich vermutlich nur sicher bestätigen, wenn es noch einmal nach diesem Fleischbrei auftreten würde.
Eine andere Frage dazu ist, ob du das sehnenfreie Fleisch wirklich zu 100% fein und homogen pürieren konntest. Mit 5 Monaten sind Babys noch sehr viel mehr empfindlich im Hinblick auf das Selberkochen und möglicherweise war die Konsistenz nicht fein genug, was den Verdauungstrakt ggf überlasten könnte. Fleisch verbleibt auch viel länger im Magen, macht besser satt. Denkbar wäre demnach auch, dass der Bauch deines Babys nach dem Trinken von Mumi, in einem zeitlich nahen Abstand zum Brei, einfach zu voll war und sich quasi dem Nahrungsüberschuß entledigen wollte.
Das sind alles mögliche Szenarien, die in keiner Weise mit der Realität übereinstimmen müssen, aber zum Verständnis evtl beitragen können, um weiterhin angstfrei die Beikostzeit zu bestreiten.
Ich empfehle dir für das weitere Vorgehen:
Bleibe zunächst bei Gemüse-Kartoffel-Öl-Brei und variiere die Gemüsesorten. Füge dem Brei ggf noch etwas Vit-C-haltigen Saft zu, für die bessere Eisenresorption.
Wenn dein Baby seine Breie weiterhin gut isst, kannst du dich im nächsten Schritt an einen weiteren Breitypus heranwagen oder den GK-Brei mit Fleischbrei aus dem Gläschen ergänzen, bspw Hühnchen oder Pute, Ente, ggf Rind oder Schwein, Lamm.
Wenn dein Baby den Brei gut verträgt, kannst du in 1-2 Monaten erneute Versuche mit selbstgekochtem Fleischbrei machen.
Es wird pro Mahlzeit etwa ein halbes Gläschen Fleischbrei empfohlen.
Achte zusätzlich auf die darauf gedruckten Empfehlungen des Herstellers bezüglich der Mengenangeben auf dem Etikett.
Ein angebrochenes Gläschen mit Fleischbrei kannst du auch, gut verschlossen, zwei Tage im Kühlschrank aufbewahren
Grundrezept GK-Brei:
120g Gemüse
60g Kartoffeln
in wenig Wasser garen. Mit dem Garwasser pürieren
optional 2 EL Obstsaft (Vit C-reich) zugeben
und 8g Öl (ca 1 EL) darunter rühren.
Auf ca 190g Brei werden ca 1 EL (=8g) Öl (Beikostöl) zugegeben. Bei einer Breimenge von ca 100g entsprechend weniger
Grüße
Birgit Neumann
von
Birgit Neumann
am 13.11.2017
Antwort auf:
Hüftsteak für Babybrei?
Hallo Frau Neumann,
dankeschön für Ihre ausführliche und hilfreiche Antwort!
Ihm geht es mittlerweile wieder blendend und er hat nach wie vor großen Spaß am Brei. Ich werde es dann einfach noch einmal ausprobieren, um auszuschließen, dass das Erbrechen kein Zufall war - hoffe aber doch, dass alles drin bleibt. :) Es kann natürlich gut sein, dass das Fleisch nicht fein genug püriert ist. Vielleicht ist es für die erste Zeit wirklich besser, auf Fleisch aus dem Gläschen umzusteigen, daran hatte ich noch gar nicht gedacht.
Beste Grüße
Kim
von
Kimbim
am 13.11.2017, 14:52