nicht verlieren können (sorry, sehr lang und gerne an alle)

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: nicht verlieren können (sorry, sehr lang und gerne an alle)

Hallo Frau Schuster, Pascal wird am 6.10. 6 J. alt, ist also in Ba-Wü ein knappes Kann-Kind. Eigentlich wollten wir ihn einschulen, haben uns aber im April dann - zum Unverständnis des Kiga- dagegen entschieden. Mit ein Grund ist die Tatsache, dass er einfach nicht verlieren kann. Zur Situation: Einzelkind, ich bin nicht berufstätig, er bekommt viel (zu viel?) Aufmerksamkeit. Er ist ein schlaues, in vielen Bereichen sehr interessiertes Kind (Zitat Kiga: hat ein wahnsinniges Wissen), das die Nase meistens zuvorderst hat und nicht auf den Mund gefallen ist. Seit drei Jahren voltigiert er, ist inzwischen echt gut, hat vor ca. 2 Monaten mit Karate angefangen. Obwohl er sprachlich so gewandt ist, nimmt er leider zur Problem"lösung" lieber die Faust. Ich meine, wie auch die Erzieherinnen oder befreundete Mütter, dass es ihm an Selbstbewusstsein eigentlich ansonsten nicht fehlt. Da ich selbst eher wenig davon abbekommen habe, glaube ich das einigermaßen einschätzen zu können. Er kann aber einfach nicht verlieren. Er fängt an zu schreien, schmeißt das Spiel oder den Würfel weg, schlägt, das volle Programm also. Dadurch habe ich, was natürlich sicher ein Fehler ist, auch keine große Lust, Spiele zu spielen und das ganze Theater zu haben. Aber Spielen soll doch Spaß machen und nicht unter Zwang geschehen, oder? Ist es sinnvoll, z.B. zu sagen, erst spielen wir und dann wird Fernsehen geschaut? Und wenn er dann ausflippt? Was vielleicht auch hierher passt: Inzwischen schwimmt er sehr gut, taucht und springt gerne. Auch das war eine größere Aktion: zuerst ist er gerne in den Schwimmkurs gegangen, dann hat er gemerkt, dass andere besser sind und wollte nicht mehr. 2-3 Mal war er wirklich nur unter Geschrei dorthin zu bringen, aber jetzt ist er sooo stolz, dass er schwimmen kann. Was können wir tun in diesem letzten Jahr vor der Schule, dass sich in diesem Bereich etwas ändert? Vielen Dank und viele Grüße Sabine

Mitglied inaktiv - 18.07.2007, 11:32



Antwort auf: nicht verlieren können (sorry, sehr lang und gerne an alle)

Hallo Sabine Sehr viel können Sie gegen dieses nicht Verlieren-Können nicht tun, außer Ihren Sohn immer wieder darauf hinzuweisen, dass man nicht in allen Dingen gleich-gut sein kann und dass JEDER Mensch Stärken, aber auch Schwächen hat. Es gäbe keine Spiele, wenn es nur Gewinner gäbe, wie in einem Wettkampf. Drehen Sie die Spielregeln auch mal um, sodaß der eigentliche Gewinner der Verlierer ist, um zu verdeutlichen, daß Spielen immer Spaß macht, solange die Mitspieler miteinander kommunizieren und Niemand ärgerlich wird, wegläuft, Mitspieler beschimpft usw. Wählen Sie hin und wieder Spiele ohne Gewinner und Verlierer, wie z.B. gemeinsam mit einer (Holz-)Eisenbahn, einem Kasperle-Theater zu spielen o.Ä. Bitten Sie ihn, den Schwächeren zu helfen, damit auch ihm geholfen wird, wenn er mal Etwas nicht gleich auf Anhieb erreichen kann. Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 18.07.2007



Antwort auf: nicht verlieren können (sorry, sehr lang und gerne an alle)

also Du klingst schon so aber ich frage trotzdem: lobst Du ihn genug? Also vielleicht braucht er einfach nur mehr Anerkennung und Lob für seine Taten, vielleicht hat er immer das Gefühl, was er gut macht, macht er gut aber eben nicht gut genug?! Meiner kann auch nicht verlieren, lass mal. Und der ist noch nichtmal vier :o) Er steckt sich z.B. beim Memory dann die Karten in den Mund, wenn er kein Pärchen findet (nachdem er 25 Karten auf einmal umgedreht hat *g*) LG Sue

Mitglied inaktiv - 18.07.2007, 14:38



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