Guten Morgen Herr Costa,
bisher war ich relativ entspannt, was das Essen in der Schwangerschaft angeht. Nun habe ich gestern allerdings Kochschinken vom Metzger gegessen, der allerdings schon eine Woche bei uns im Kühlschrank lag.
Habe eine halbe Scheibe gegessen, die auch erstmal nicht komisch geschmeckt hat, aber die 2. Hälfte war dann doch etwas komisch vom Geschmack her.
Jetzt habe ich natürlich Angst vor Listerien.
Meinen Sie, dass das Risiko einer Listeriose gegeben ist?
Wenn ich keine Symptome entwickeln, kann ich eine Listeriose dann ausschließen?
Liebe Grüße und vielen Dank!
von
Pregnantie
am 14.04.2020, 07:05
Antwort auf:
Kochschinken
Der Kochschinken ist grundsätzlich unproblematisch, er wird aber nach einiger Zeit schlecht, wenn Luft dran kommt. Meistens sind es Schimmelpilze, die auch gerne Schinken essen wollen...
Eine Listeriose kommt auch in Frage, aber diese ist a) sehr selten und b) schwer zu diagnostizieren. Es gibt keinen guten Bluttest, man muss die Keime in Körperflüssigkeiten nachweisen. Außerdem kann eine Listeriose auch ohne Krankheitszeichen ablaufen. Was nicht heißen soll, dass alle Schwangeren, die keine Anzeichen für eine Listeriose haben, daran erkrankt sind... Das ist Quatsch, versteht sich.
Wenn es Ihnen in den nächsten Tagen gut geht, brauchen Sie sich eigentlich keine Sorgen zu machen. Mein Tipp zum gekochten Schinken ist: Packen Sie ihn gut in eine Frischhaltefolie ein und achten Sie darauf, dass keine Luft dran kommt. Im Kühlschrank sollten Sie den Schinken nicht länger als 3-4 Tage aufbewahren - daher ist es besser, kleine Mengen zu kaufen. Corona hin oder her....
von
Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa
am 14.04.2020