Liebes Expertenteam,
meine Tochter (7 Jahre) verweigert seit gut einem Jahr nun schon komplett die Milch. Sie mag weder Kakao, noch pure Milch, ißt weder Joghurt, noch Pudding oder Käse. Das einzige, was ich ihr mit Mühe geben kann, ist ein Actimel am Tag. Auch Gemüse und Obst mag sie nicht.
Daher meine Frage:
Wie schaffe ich es, dass sie genügend Calcium und Vitamine für das Knochenwachstum zu sich nimmt? Sie wächst nicht und ihre Fingernägel sind brüchig.
Können Sie mir einen Tipp geben?
Über eine Antwort wäre ich sehr, sehr dankbar!
von
KarinMichaela
am 08.03.2012, 14:06
Antwort auf:
Kind trinkt keine Milch
Liebe „KarinMichaela“,
es freut mich, dass Sie sich an uns wenden.
Als Expertin für Säuglings- und Kleinkinderernährung, verlasse ich jedoch bei Schulkindern in diesem Forum meine Kompetenz. Aber dennoch schreibe ich Ihnen einige Einfälle.
Sie schreiben, seit einem Jahr verweigert Ihre Tochter Milch und Milchprodukte. Bei solchen abrupten Ablehnungen ist meistens „irgendetwas“ vorgefallen. War etwas unangenehm? Hat sie geschmacklich eine schlechte Erfahrung gemacht. Musste Ihr Mädchen mal auf Milch/Milchprodukte erbrechen?
Sowas merken sich Kinder und meiden dann bewusst wieder in diese Situationen zu kommen.
Verträgt sie denn Milch/Milchprodukte noch gut? Hatte sich da was verändert? Mag Ihre Kleine vielleicht deshalb keine Milch mehr, weil sie ihr nicht bekommt (Blähungen, Bauchschmerzen…)?
Als drittes fällt mir noch ein, dass Kinder oft gerade das Verweigern, auf dem die Eltern besonders „herumreiten“. Sie merken wie wichtig den Eltern es ist, dass gerade diese Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Milch etc. auf dem Speisezettel stehen. Diese Aufmerksamkeit durch Ablehnung gefällt den Kleinen. Hier hilft es gelassen und ohne Lärm und großem, offensichtlichem Interesse damit umzugehen. Je weniger Sie darauf eingehen, umso uninteressanter wird es für die Kinder und sie kommen von allein wieder und probieren vermehrt.
Sie können Milch natürlich in Pürees, Suppen, Milchshakes, als Käse auf Pizza, Aufläufen etc. verstecken.
Generell sind Kinder in diesem Alter oft sehr wählerisch und haben ganz bestimmte Vorlieben. Das ist normal. Da Milch und Milchprodukte aber gerade im Wachstum wichtig für die Kalziumversorgung sind, sollten Sie nach so langer Ablehnung besser einmal mit dem Kinderarzt über die Ursachen reden und klären, ob eine Ergänzung notwendig oder sinnvoll ist.
Herzlicher Gruß
Doris Plath
von
Doris Plath
am 09.03.2012