Kleinkind Trotzphase und kann sich nicht entscheiden

Dr. med. Ludger Nohr Frage an Dr. med. Ludger Nohr Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Frage: Kleinkind Trotzphase und kann sich nicht entscheiden

Hallo Herr Dr. Nohr, unser Großer ist 2 1/4 Jahre alt. Unser Problem: wenn etwas nicht so läuft wie er sich das vorstellt wird er sehr sauer. Je nach Situation geben wir nach, oder auch nicht. z.B.: unsere normale Reihenfolge ist: Essen, Baden und ins Bett. Letztens wollte er partout erst Baden. Wir haben nachgegeben, da wir dachten in dem Fall isst er eh nichts, dann soll er halt ausnahmsweise danach essen. Hat nicht funktioniert, da er dann gleich ins Bett wollte. Hat sich nicht mehr zum Essen überreden lassen. Dafür gab es aber riesen Drama, da er sich nicht entscheiden konnte ob er aus der Wanne raus will oder nicht. Das Problem haben wir sehr oft, dass er nicht weiß was er will und dann extrem brüllt. Wir versuchen, ihm die Entscheidung abzunehmen und das Richtige einfach zu machen, aber das endet immer in einer Katastrophe. Oft geben wir dann doch nochmal nach und machen nochmal das andere was er wollte. Wir versuchen uns grundsätzlich so gut es geht an unsere festen Abläufe zu halten. Allerdings geht das nicht immer, z.B. wenn es eilt oder wenn die Kleine (12 Wochen) etwas braucht. Die Frage ist nun wie sollen wir damit umgehen? Sollen wir als autoritäre Eltern entscheiden und dies dann konsequent durchsetzen, oder sollen wir nachgeben und Gefahr laufen dass er ein kleiner Tyrann wird? Ab wann geht erziehungstechnisch der "Schuss nach hinten los"? Herzlichen Dank und Liebe Grüße

von Kallerosa am 25.02.2020, 08:12



Antwort auf: Kleinkind Trotzphase und kann sich nicht entscheiden

Hallo, eigentlich kann ich zu dieser Frage nur auf meinen Text zum Trotz auf dieser Seite hinweisen. Deshalb nur kurz. Es ist wichtig zu wissen, dass diese Phase auch für Kinder nicht einfach ist, da sie oft nicht wissen, wie sie sich bei den vielen Möglichkeiten entscheiden sollen. Man kann helfen, löst damit aber das emotionale Problem nicht und deshalb gibt es trotzdem oft Geschrei. Und es gibt nicht die Alternative autoritär oder lassen, sondern einfühlsame und sachbezogene Hilfe ohne Anspruch auf "Erfolg". Viele dieser Situationen sind auch nett in dem Buch beschrieben: "Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn". Dr.Ludger Nohr

von Dr. med. Ludger Nohr am 25.02.2020



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