Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Zwiemilch, Brustverkleinerung

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Zwiemilch, Brustverkleinerung

mommy2023!

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Hallo Biggi, das wird jetzt wahrscheinlich ein etwas längerer Text. Mich beschäftigt folgende Sache sehr..Ich habe vor drei Wochen entbunden und mein kleiner war leider sehr stark unterzuckert. Er hat das ganze Colostrum von mir mit Spritzen und Löffeln bekommen, da er von Anfang an nicht richtig angedockt ist und nicht richtig gesaugt hat. Viele wissen ja, dass die Stillbetreuung im KH nicht sonderlich gut ist, also habe ich meine Hebamme angerufen und sie um Rat gefragt. Sie meinte ich soll Stillhütchen ausprobieren und etwas Milch drauftropfen, dass er saugt. Das hab ich dann auch ausprobiert und er hat auch etwas gezogen aber er war denk ich einfach zu schwach, da er auch Gelbsucht hatte. Also wurde mir gesagt ich soll zufüttern, denn wenn sein Wert nicht besser wird, muss er auf Kinderstation-ohne mich. Das wollte ich natürlich nicht. Naja wie dem auch sei, hab ich dann im Krankenhaus schon Flasche gegeben aber dennoch immer wieder probiert ihn anzulegen, was nicht sonderlich erfolgreich war. Als ich dann 3 Tage später entlassen wurde kam meine Hebamme zur Visite und hat mir beim Anlegen geholfen, was wundersamerweise dann auch direkt gut geklappt hat. Ich hab auch direkt angefangen abzupumpen, da ich wirklich nicht viel Milch hatte..Er hat immer bisschen gesaugt und ich danach direkt gepumpt aber kam immer nur auf maximal 10-15ml insgesamt..da kann mir doch auch keiner sagen, dass er davon satt wird. Er hat sich auch selber nicht gemeldet, dass er essen möchte sondern hat trotzdem lange geschlafen, wegen der Gelbsucht eben war er sehr schwach. Also meinte meine Hebamme auch ich soll weiter zufüttern, dass er zunimmt und zu kräften kommt und die Gelbsucht "raus geht". Auf jeden Fall wurde er dann auch immer kräftiger und hat auch zwischendrin gut gesaugt. Da war ich echt glücklich, aber meine Milch wurde auf biegen und brechen nicht mehr, ich habe alles mögliche eingenommen und regelmäßig gepumpt und angelegt. Er nuckelt aber mehr als dass er saugt und davon wird er ja nicht satt. Ich bin jetzt auch darauf gestoßen, dass es an meiner Brustverkleinerung 2021 liegen kann, man kann quasi Milch bilden aber es kann sehr eingeschränkt sein. Auch meine Hebamme kam jetzt auf den Entschluss, dass ich vielleicht leider wirklich zu wenig Milch habe. Mir gehts jetzt darum, dass mich das sehr stark belastet, dass ich eventuell nicht stillen kann bzw nicht vollstillen kann und ich weine echt viel deswegen, weil ich das so sehr wollte. Ach ja ich füttere Pre-Nahrung-Muttermilch-Mix zu da ich ja kaum was rauskriege. Meine Hebamme meinte auch ich soll ihn nicht ne Stunde an der Brust hängen lassen, da er ja nicht richtig saugt und davon ja nicht satt wird, anders als andere Babys beim Clustern.? Ich mache mir ständig Druck, habe Angst wenn er wach wird ob er die Brust nimmt oder nicht, wie er saugt und so weiter. Ist es besser dann den "einfachen" Weg zu gehen und ihn mit der Flasche zu füttern oder soll ich mir den Stress weiterhin machen mit Stillen,Pumpen, Flasche geben und danach wieder sauber machen, sterilisieren es ist wirklich stressig und ich habe kaum Zeit für mich, meinen Mann oder Schlaf. Ist Pre-Nahrung schlecht? Heute bei der U3 wurde auch sein Lippenbändchen durchgeschnitten..die zwei mal anlegen danach liefen aber nicht besser…Wie lange kann das dauern bis man besserung sieht? Vielen Dank!


Biggi Welter

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Liebe mommy2023!, ich kann deine Trauer sehr gut spüren, kann dir allerdings aus der Ferne leider kaum helfen. Es kann sein, dass dein Baby nicht korrekt saugen kann, weil es saugverwirrt ist, es kann aber auch tatsächlich sein, dass die Milch wegen der OP nicht ausreicht. Leider kenne ich dein Baby nicht, ich sehe nicht, wie es trinkt und wie es aussieht, deshalb könnte ich leider niemals sagen, wie du weiter vorgehen kannst. Eben so wenig wie ein Arzt, dem du am Telefon sagen „mir tut mein Rücken weh" eine Ferndiagnose stellen kann, kann eine Stillberaterin bei Saugproblemen aus der Ferne sagen „genau das ist es". Ich kann hier am PC aus dem, was mir die Frauen schildern, bestimmte Rückschlüsse ziehen und mehr oder weniger allgemeine Tipps geben, doch das ersetzt in vielen Situationen niemals die direkte Beratung durch eine Stillberaterin vor Ort. Ja, es wäre sogar fahrlässig. Bitte wende dich an eine gute Kollegin vor Ort! Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Sie kann dich beim Stillen sehen und kann so feststellen, ob dein Baby korrekt an der Brust saugt oder vielleicht ein Saugproblem vorliegt, das behandelt werden müsste. Auch wenn Du weiter fahren musst, lohnt sich ein Termin bestimmt! Es kann wirklich auch sein, dass dein Baby saugverwirrt ist durch die Flasche und nicht effektiv trinkt. Ein Baby, das mit der Flasche gefüttert wurde, hat einen sofort einsetzenden, gleichmäßigen Milchfluss kennengelernt. An der Brust reagiert es dann frustriert, weil nicht der von ihm erwartete, sofortige und stetige Milchfluss einsetzt. Oft ist es dann so, dass ein Baby „stundenlang“ saugt und nicht satt wird. Suche dir schnell Hilfe, mit kompetenter Hilfe hast du sicherlich eine Chance Lieben Gruß Biggi


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