Mitglied inaktiv
Hallo, unser kleiner Spatz ist 7 Monate alt und kriegt seit ein paar Tagen Abends Brei. Beim Essen hat sie hat uns immer alle Happen aus dem Mund gekuckt, deswegen haben wir uns zum zufüttern entschieden. Wir wissen aber nicht so genau ob unser Kind nun auch genug Mineralien/Vitamine/etc., durch den Austausch einer Milchmahlzeit mit Brei erhält. Eigentlich haben wir damit angefangen eine Mischung aus Apfel und Banane zu füttern, allerdings hat die Mischung wohl nach ein paar Tagen nicht mehr so geschmeckt, weil das kleine Mündchen nicht mehr so recht aufgehen wollte ;). So sind wir dann bei Schmelzflocken angekommen, die wir gemischt mit Wasser und MuMi zubereiten, zusätzlich ein bisschen püriertes Obst [Banane/Apfel/Birne], allerdings macht es das Obst dann recht süss, und in einen vergangenen Posting las ich, das sich das irgendwann beim Umschwenken auf Gemüsebrei recht negativ auswirkt, weil selbiger nicht süss ist. Sollen wir nun die Schmelzflocken pur verfüttern? Aber dann fehlt ja das frische Obst für die Vitamine? Oder sollten wir zweimal am Tag zufüttern - einmal mittags Obstbrei und Abends [damit das Kindchen und die Eltern besser schlafen können ;)] Schmelzflocken? Das bringt mich dann auch schon zu meiner zweiten Frage. Wie merken wir, wenn wir zwei [oder mehr] Mahlzeiten ersetzen sollen und wie stellen wir die Breimahlzeiten am besten zusammen [Gemüse, Kartoffel, Fleisch, Öl, etc], so das unser Kind ausreichend vitamin- und mineralreiche Kost erhält? Wir wollten nämlich nicht ausschliesslich auf die vielfältige Glässchenkost zurückgreifen. Achja - wir wollen noch nicht mit den Abstillen anfangen, eigentlich hatten wir auch noch nicht vor, so früh ;) mit Zusatzkost anzufangen, aber die Kleine Maus wollte wohl mal etwas anderes auf ihrer Zunge zergehen lassen. Liebe Grüsse Marko
? Lieber Marko, mit sieben Monaten ist es sicher nicht zu früh einem Kind, das eindeutig danach verlangt, auch Beikost anzubieten. Das endgültige Abstillen muss dann ja noch nicht um die Ecke lauern. Ich weiß, dass fast überall steht: „zunächst wird die Mittagsmahlzeit ersetzt und im Abstand von etwa vier Wochen ersetzen Sie die nächste Mahlzeit usw". Gleichzeitig wird „eine Mahlzeit" als die Menge definiert, die in ein Gläschen passt und zwar für alle Kinder gleich. Doch dieses Schema, das leider immer noch oftmals propagiert wird verursacht in vielen Fällen nichts weiter als Stress und Tränen. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit „ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI-Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT-Kost heißen. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein. Beikost ist auch keineswegs automatisch „sättigender" als Muttermilch und keineswegs ist es so, dass eine „reichhaltige Mahlzeit" am Abend zu ruhigeren Nächten führt, im Gegenteil: Viele Eltern stellen fest, dass ihr Kind ab der Einführung der Beikost schlechter schläft. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein- oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.). Außer der bei uns traditionell verwendeten Karotte können auch Zucchini, Kürbis, Fenchel, Brokkoli, Kohlrabi, Pastinake oder anderes Gemüse angeboten werden. Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden. Im ersten Lebensjahr braucht ein Baby noch keine reichhaltige Speisekarte mit viel Abwechslung, weniger ist hier mehr und wie oben schon gesagt, kann und soll das Kind weiterhin nach Bedarf gestillt werden, gleich wie alt es ist und wieviel Beikost es bereits bekommt. Gerade bei einem allergiegefährdeten Kind ist es sinnvoll, dem Kind Zeit zu geben und auf Nahrungsmittel wie Kuhmilch, Ei, Fisch, Soja, Schweinefleisch, Beeren und Zitrufrüchte und Weizen bis zum ersten Geburtstag zu verzichten. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei oder Flaschennahrung. Allmählich wird sich die Menge der Beikost von selbst steigern und etwa ab den ersten Geburtstag werden sich das Verhältnis Beikost zu Muttermilch langsam umkehren, bis sich das Kind (wenn es dazu die Gelegenheit erhält, die Entscheidung selbst zu treffen) schließlich irgendwann ganz abstillen wird. In Heft 1/2003 des „buLLLetin - die andere Elternzeitschrift für den Still- und Erziehungsalltag" mit dem Titel „Tischlein deck dich" wird das Thema Beikost ebenfalls ausführlich behandelt werden. Sicher wäre dieses Heft auch etwas für Sie. Das buLLLetin kann sowohl im Abonnement als auch als Einzelheft (buLLLetin Versand, Simone Kamer, Neumattstraße 20, CH3053 Münchenbuchsee oder auch beim Stillshop auf dieser Seite) bezogen werden. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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