Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Baby 14 Wochen mit zufütterung, vollstillen noch möglich?

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Baby 14 Wochen mit zufütterung, vollstillen noch möglich?

RonjaS

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Hallo, Meine Tochter (14 Wochen) und ich hatten leider keinen guten Start im Krankenhaus und mit unserer Hebamme. Sie kam mit 3.300 auf die Welt und hat wegen zu viel geschlucktem Fruchtwasser 10% an Gewicht bis zur Entlassung verloren + war zu schwach um richtig zu saugen (haben gepumpt und mit der Spritze zugefüttert). Wir sollten bis zur U3 abends 70ml beba pre zufüttern, was wir auch getan haben auf Empfehlung der Hebamme. Die Maus war gerade so bei 3.500 (Geburtsgewicht hatten wir nach 3 Wochen erst drin). Ein Grund hierfür war etwas die Trägheit beim Trinken und, dass sie die linke Brust bevorzugt hat und die rechte deswegen mit der Produktion immer weiter zurück ging. Leider wurde uns keine Milchpumpe empfohlen, es hieß : notfalls wird das Kind auch mit einer Brust satt! Sie war nie eine gute Trinkerin, abends das clustern hat mich hierbei nicht wirklich gestört, aber wir hätten eigentlich Tag und Nacht im Stillstuhl verbringen können. Jetzt haben wir uns (zum Glück) eine Waage geliehen weil sich die Hebamme nach der U3 gleich verkümmelt hat und bemerkt, sie nimmt nur knapp 100 gramm die Woche zu, trotz dass ich ständig Stille. Daraufhin habe ich mit der Kinderärztin gesprochen, um Rezept für Milchpumpe und Osteopathin gebeten und eine andere Hebamme kontaktiert und um Hilfe gebeten. Wir haben meine Ernährung auf Vordermann gebracht, versucht Ruhe einzubauen, Milchbildungsbällchen und Öl, BOCKSHORNKLEE und stilltee sowie Karamalz. In der 1. Woche bei der Hebamme hat sie dann 140 gramm zugenommen, lag aber nur bei 4,32 Kilo. Deswegen wird jetzt bei morgens und abends zugefüttert, 90 ml pre jeweils durch meinen Mann. Die Osteopathin hat eine Blockierung im Nacken festgestellt, deswegen hat die Maus nicht gern rechts getrunken. Tada, das würde jetzt wirklich wieder funktionieren, jetzt kommt nur fast nix mehr dass der Anreiz fehlt Ich versuche gerade, wenn sie nach der pre schläft abzupumpen (leider wacht sie wegen der Verdauung oft wieder auf). Sowohl links (ca 50 ml aktuell, als auch rechts ca 30 ml). Das reicht hinten und vorne nicht und so langsam frag ich mich, besteht eigentlich die Chance nach all der vertanen Zeit, dass ich die Produktion überhaupt soweit hoch bekomme, dass mein baby satt wird? Ich liebe das stillen, aber so geht es nicht weiter. Mittlerweile muss ich mittags Teile der abgepumpten Milch zufüttern und habe nachts das Gefühl, dass sie auch nicht satt wird. Dazu kommt, dass sie dann zu wenig Schlaf bekommt, was aktuell dann tagsüber zu tobsuchtsanfällen führt. Ich bin immer hin und her gerissen, oft anlegen (alle 2 Stunden, bzw damit die Produktion hoch geht) vs. Dem Kind den Schlaf schenken den es so dringend braucht. Seit der pre zieht sie mir auch kurz die brust leer, da rechts nicht viel kommt bin ich da aufgeschmissen und ich kann sie natürlich nach einer Zeit wieder links anlegen, aber irgendwann fehlt wieder der Schlaf. Ich war schon so verzweifelt, dass ich gesagt habe, sch* drauf, dann wird jetzt abgestillt! Aber dann sehe ich diese großen Augen und wie zufrieden sie (das was da ist) trinkt und dann packt mich der Ehrgeiz und ich will zurück zum vollen stillen. Aber hab ich da überhaupt noch die Chance dazu? Ich will am Ende nur das Beste für mein Baby. Aktuell bekommt sie die 200 gramm auf eine Woche auch erstmals hin. Ich will auch nicht, dass mein Kind hungert (nachts, unterm Tag ohne pre)


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Liebe RonjaS, ich ziehe meinen Hut vor Dir, die Situation so lange durchzuhalten, ist wirklich eine große Leistung! Und ja, ich glaube, dass Du es schaffen kannst! Du solltest zunächst unbedingt überprüfen lassen, ob Dein Baby korrekt und effektiv saugt. Es könnte sein, dass das Baby saugverwirrt ist oder eine Saugschwäche hat inzwischen uns deshalb auch die Milchmenge nicht steigt. Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stillmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. Wenn das Baby dann nicht korrekt saugt, kann es passieren, dass die MIlchmnege sich nicht steigert, auch wenn das Baby den ganzen Tag an der Brust liegt. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Welche Pumpe verwendest Du denn? Der Schlüssel zum erfolgreichen Abpumpen ist das Auslösen des Milchspendereflexes. Um den Milchspendereflex anzuregen hilft es, wenn die Frau sich in eine angenehme Umgebung zurückziehen kann, in der sie so wenig wie möglich gestört wird und sich entspannen kann. Das Einhalten eines Rituals beim Abpumpen und Konzentration auf das Baby (vor einem Foto des Babys oder neben dem Kind abpumpen) tragen dazu bei, den Milchspendereflex auszulösen. Wärmeanwendungen und Massage der Brust stimulieren den Milchspendereflex ebenfalls. Es hat sich bewährt, nach dem Schema 7 Minuten pumpen unterbrechen zum Massieren der Brust 5 Minuten pumpen massieren der Brust 3 Minuten pumpen, vorzugehen. Eine Brustmassage kann auch dazu beitragen den Fettgehalt der abgepumpten Milch erhöhen. Die besten Erfahrungen habe ich mit vollautomatischen, elektrischen Pumpen mit Doppelpumpset gemacht. Diese Pumpen sind von den Firmen Medela und Ameda erhältlich und können auch in Apotheken und Sanitätshäusern ausgeliehen werden. Wenn Du magst, können wir auch gerne telefonieren! LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Bitte gebe nicht auf. Es gibt immer eine Lösung. Ich hatte fast dasselbe Problem und war auch verzweifelt. Aber nun mithilfe einer professionellen Stillberatung haben wir die Kurve bekommen.


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