Mitglied inaktiv
Sehr geehrte Frau Welter ! Unsere Tochter Isabel wird 6 Monate alt und wurde bis jetzt von mir voll gestillt. Seit ein Paar Tagen kommt sie in der Nacht so gut wie stündlich. Milch habe ich genug aber es reicht ihr nicht mehr. Frage: Was und wann sollen wir zufüttern (Gläschen mag sie nicht ). Wie ist das mit dieser Fertigmilchnahrung ? z.b. BEBA 2 Kann mann auch stillen und Milchbrei kombinieren ? Ich möchte auf keinen Fall abstillen. Vielen Dank Michaela
? Liebe Michaela, nächtliches Aufwachen hat nur selten wirklich etwas mit der Ernährung zu tun und deshalb ist es auch fraglich, ob das Füttern von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung tatsächlich etwas am Schlafverhalten Ihres Kindes verändern wird. Bei einem halbjährigen Kind kann allerdings vermehrtes nächtliches Aufwachen ein Hinweis darauf sein, dass es Zeit für die Beikost wird, ohne dass die Einführung der Beikost dann aber wirklich eine rasche Verbesserung des Schlafverhaltens bringen wird. Bereit für Beikost ist ein voll ausgetragenes, gesundes Kind, wenn es die folgenden Anzeichen zu erkennen gibt: • es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen, • der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen läßt. Wenn alle diese Punkte erfüllt sind, ist der Zeitpunkt für den Beginn der Beikost gekommen (meist ist das Kind dann etwa ein halbes Jahr alt, es kann aber auch eventuell jünger (eher selten) oder älter (nicht ganz so selten) sein) und Sie können langsam zusätzliche Nahrung ergänzend zur Muttermilch anbieten. Wichtig ist, dass die Einführung der Beikost langsam erfolgt. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein- oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.). Außer der bei uns traditionell verwendeten Karotte können auch Zucchini, Kürbis, Fenchel, Brokkoli, Kohlrabi, Pastinake oder anderes Gemüse angeboten werden. Wenn der Gemüse-Kartoffelbrei gut vertragen wird, kann als nächstes ein Obst (zunächst gekocht und dann roh) gegeben werden, das zu einem Getreide-Obst-Brei erweitert werden kann. Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Kuhmilch sollte aus mehreren Gründen im gesamten ersten Lebensjahr gemieden werden. So ist es im Sinne der Allergieprävention sinnvoll, die Gabe von Kuhmilch erst nach dem ersten Geburtstag zu beginnen und auch die Zusammensetzung der Kuhmilch, die sich ja im Salz- und Mineralstoffgehalt und auch beim Eiweiß deutlich von der Muttermilch unterscheidet, spricht gegen eine Verwendung von unbehandelter Kuhmilch oder Kuhmilchprodukten im ersten Jahr. Der einfachste Weg, diese Problematik zu umgehen, besteht darin, das Kind so lange zu stillen, bis es entweder alt genug ist, um an Kuhmilch und Kuhmilchprodukte herangeführt zu werden oder keine Milch mehr benötigt (eine komplett milchfreie Ernährung für ältere Kinder und Erwachsene ist möglich, ohne dass es zu Mangelerscheinungen kommt). Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei oder Flaschennahrung. Wird es nicht mehr (oft genug) gestillt, braucht es entsprechend Ersatzmilch. Der einfachste Weg, Kuhmilch bis zum ersten Geburtstag zu umgehen ist der, das Kind lange genug zu stillen. Ein Kind kann milchfreie Breie bekommen und gestillt werden. Pre-Milch ist übrigens für das gesamte erste Lebenjahr geeignet, Folgemilchen sind aus ernährungsphysiologischer Sicht nicht notwendig. In Heft 1/2003 des „buLLLetin - die andere Elternzeitschrift für den Still- und Erziehungsalltag" mit dem Titel „Tischlein deck dich" wird das Thema Beikost ebenfalls ausführlich behandelt werden. Sicher wäre dieses Heft auch etwas für Sie. Das buLLLetin kann sowohl im Abonnement als auch als Einzelheft (buLLLetin Versand, Simone Kamer, Neumattstraße 20, CH3053 Münchenbuchsee oder auch beim Stillshop auf dieser Seite) bezogen werden. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin (auch bei uns) erhältlich ist. Dr. Sears ist nicht nur Kinderarzt, sondern auch achtfacher Vater und aus seinen Büchern spricht nicht die graue Theorie, sondern auch eine ganze Menge Lebenserfahrung im Zusammenleben mit Kindern. Das Buch ist entgegen den derzeit im Umlauf gebrachten Gerüchten NICHT vergriffen! LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo Michaela - habe meinen Sohn auch 6 Monate voll gestillt. Mittags habe ich dann angefangen selbst zu kochen, erst Karotten, dann Kartoffel / Karotte (immer mit Rapsöl und Haferflocken von Milupa), jetzt ein Gemüse-Allerlei aus Kürbis, Kartoffel, Blumenkohl etc.) Dann habe ich vormittags ersetzt durch Obst (zerdrückte Banane oder pürierte Abate-Birne), dann abends den Grießbrei miluvit mit von Milupa. Danach nachmittags Obst mit Getreideflocken (sein Lieblingsbrei ist Zwiebackbrei). Am Schluss habe ich das morgendliche Stillen durch Milchnahrung (Milumil 2) ersetzt und eine Woche später auch die Einschlafmahlzeit. Das Ganze hat 6 Wochen gedauert und seit einer Woche schläft er von 7 bis 7 durch!!! Er ist rundum zufrieden und liebt vor allem seine abendlichen Milchbreie! Man kann das Ganze natürlich auch sehr viel langsamer durchziehen und auch weiter stillen - Viel Glück!
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