Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Zufüttern?

Frage: Zufüttern?

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi, meine Tochter ist jetzt 4 Monate alt und ich stille sie voll. Seit neustem, seit ca. 2 Wochen, kommt sie nachts wieder alle drei Stunden und möchte gestillt werden. Eigentlich hat sie seit der 8. Woche nachts durchgeschlafen (7-9 Stunden am Stück). Jetzt habe ich die Befürchtung, dass meine Milch vielleicht nicht mehr genügend sättigend ist. Muss ich schon zufüttern? Ich wollte eigentlich 6 Monate voll stillen. Ich finde es jetzt nicht dramatisch sie nachts zu füttern, bin aber wie gesat etwas unsicher, ob sie auch satt genug wird. Schonmal vielen Dank für Deine Hilfe. Lieben Gruss Tina


Biggi Welter

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? Liebe Tina, nein, das nächtliche Aufwachen liegt nicht daran, dass die Milch nicht mehr genug sättigt und Studien haben gezeigt, dass Zufüttern in dieser Situation nichts am Schlafverhalten ändert, denn das nächtliche Aufwachen, das ab etwa vier bis sechs Monaten nacht wieder vermehrt auftritt ist entwicklungsbedingt. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht. Für die Mütter ist es meist schwer, diesen „Rückschritt" zu akzeptieren. Doch in Wirklichkeit ist es ein Fortschritt, denn dein Kind hat wichtige neue Entwicklungsschritte gemeistert und ist dabei noch weitere anzugehen. Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass ein Baby am Abend nur ausreichend „abgefüllt" werden müsse, um ruhigere Nächte zu erreichen. Wer auch immer das Gerücht in die Welt gesetzt hat, dass Beikost oder künstliche Säuglingsnahrung besonders lange „vorhalten" und Kinder dann länger schlafen, der hat vielleicht ein Ausnahmekind gehabt oder eventuell sogar gar keines. Ich will nicht behaupten, dass es nicht manchmal tatsächlich so ist, dass ein Baby länger schläft, wenn es am Abend einen Brei oder eine Flasche mit künstlicher Säuglingsnahrung bekommt, aber es ist keinesfalls die Regel (und vielleicht sogar einfach nur Zufall) und nicht wenige Kinder schlafen nach einer „Reichhaltigen Abendmahlzeit" sogar noch schlechter. Die Fähigkeit länger zu schlafen, hängt nicht von der Art der Nahrung und auch nicht von der Menge der Nahrung ab. Das wurde inzwischen in Studien hinlänglich festgestellt und haben auch schon viele Eltern erkennen und erleben müssen. Es ist ein Reifungsprozess beim Kind, der von Kind zu Kind unterschiedlich schnell verläuft. Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Du im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin bekommen kannst. Hab ein wenig Geduld mit dir und deinem Kind und versuche dir den Alltag so einfach wie möglich zu machen, damit Du genügend Ruhe für dich bekommst und nimm alle Hilfe für Haushalt usw. an, die Du bekommen kannst, damit Raum und Luft für deine Erholung bleibt. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Hallo Tina, meine Tochter ist jetzt 6 Monate alt. Als sie 4 Monate war, wurde sie auch plötzlich nachts wach und wollte wieder trinken, nachdem sie schon 2 Monate durchgeschlafen hatte. Das ging dann eine ganze Weile so und dann schlief sie wieder durch. Jetzt wird sie immer noch voll gestillt. Du wirst sehen das gibt sich bestimmt bald wieder. Viele Grüsse Sabine


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