Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Zufüttern

Frage: Zufüttern

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--Hallo liebe Biggi, vor zwei Jahren haben wir schon einmal per e-Mail kommuniziert. Da du mir schon damals, in meiner ersten Stillzeit, brauchbare Tipps gegeben hast, wende ich mich noch einmal an dich. Meine Tochter Mareike ist jetzt genau 5 Monate alt. Ich überlege, ob es schon Zeit ist zuzufüttern oder ob ich doch noch ein wenig warten soll. Mareike ist von ihrer Entwicklung her schon recht weit. Sie bewegt sich rollend und drehend über die Krabbeldecke, greift gezielt nach allem, was in ihre Reichweite gelangt und natürlich auch nach unseren Tassen, Löffeln und Broten. Beim Tisch ist sie eigentlich nur noch zufrieden, wenn sie auf dem Arm sitzt und alles mitbekommt. Ihr Geburtsgewicht hat sie auch schon fast verdoppelt. Bisher habe ich Mareike voll gestillt, nach Bedarf. Leider haben wir es noch nicht geschafft, einen festen Rhythmus zu finden. Sie trinkt alle zweieinhalb bis vier Stunden, 6 bis 8 mal am Tag. Nachts hat sie lange Zeit von ca. 22 Uhr bis 7 Uhr durchgeschlafen. Jetzt trinkt sie allerdings wieder im 3 bis 4 Stundentakt auch nachts durch. Zunächst dachte ich, es läge an der Hitze der vergangenen Wochen. Dann bekam sie noch einige Tage Fieber und anschließend einen Hautausschlag und hat gleichzeitig viel geschrien. Der Ausschlag klingt ab, ist aber immer noch nicht ganz weg. Meine Frage jetzt: Da Mareike auch nachts durch regelmäßig trinkt, vermute ich, dass sie nicht mehr richtig satt wird. Wenn die Hautprobleme überstanden sind, wäre es dann nicht einen Versuch wert, ihr schon etwas Getreide oder Gemüsebrei zu füttern und zu testen, ob es annimmt? Oder sollte man aus Allergieschutzgründen doch bis zum Ende des 6. Monats warten? Was empfiehlst du als erste Nahrung. Bei meinem Sohn habe ich mit Möhren angefangen. Ich höre jetzt aber auch immer mehr Empfehlungen mit Getreide, z.B. Reisbrei anzufangen. Gruß Christel


Biggi Welter

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? Liebe Christel, Es ist nicht immer einfach, reine Neugier von echtem Interesse an der Beikost zu unterscheiden. Für den Beginn der Beikost sollte immer das Kind und nicht nur der Kalender angeschaut werden. Mit der Einführung der Beikost solltest Du beginnen, wenn dein Kind zu erkennen gibt „Jetzt bin ich soweit". Das lässt sich an den folgenden Anzeichen erkennen: • es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen, • der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen läßt. Dies ist bei einem gesunden, voll ausgetragenen Baby etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Ehe diese Zeichen nicht zu erkennen sind, sollte noch keine Beikost eingeführt werden. Eine zu frühe Einführung der Beikost ist nicht sinnvoll, da dadurch der Organismus des Kindes überfordert werden kann, vor allen der Darm und die Nieren des Kindes können überlastet werden und außerdem erhöht eine zu frühe Einführung der Beikost das Allergierisiko. Wenn ein Baby mit etwa fünf Monaten nachts wieder vermehrt aufwacht, so ist dies in aller Regel entwicklungsbedingt. Es ist geradezu klassisch, dass ein Baby in diesem Alter anfängt nachts (wieder) häufiger aufzuwachen und auch wieder häufiger nach der Brust zu verlangen. Das liegt jedoch nicht daran, dass die Milch nicht mehr ausreicht, sondern ist entwicklungsbedingt. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht. Für die Mütter ist es meist schwer, diesen „Rückschritt" zu akzeptieren. Doch in Wirklichkeit ist es ein Fortschritt, denn dein Kind hat wichtige neue Entwicklungsschritte gemeistert und ist dabei noch weitere anzugehen. Schau einfach mal ganz genau hin, dann siehst Du schon, ob dein Kind so weit ist. Was als erste feste Kost angeboten ist, kann sehr unterschiedlich sein. Es gibt - wie fast immer - hier keine absolut bindenden Empfehlungen. Karotte kann bei manchen Kindern rasch zu Verstopfung führen. Eine gute Möglichkeit sind gekochte Kartoffeln. Mit etwas ausgestrichener oder abgepumpter Muttermilch lassen sich gekochte Kartoffeln zu einem schönen Brei verrühren, den viele Babys gerne mögen. Babys, die nicht so gerne Brei mögen, können auch ein Stück gekochte Kartoffel in die Hand bekommen. Außer Kartoffel kommen auch Gemüse wie Pastinaken, Kürbis, Zuchini, Kohlrabi oder Brokkoli in Frage. In dem Infoblatt „Babys erste feste Nahrung" von der La Leche Liga findest Du viele Hinweise zum Thema Beikost und auch ein paar Rezepte zum Selberkochen. Das Blatt kann bei der LLL und jeder LLL-Stillberaterin bestellt werden. LLLiebe Grüße Biggi


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