Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

zufüttern??

Frage: zufüttern??

Mitglied inaktiv

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Seit dem Montag habe ich einen magen darm infekt und behalte keine nahrung drinnen. Dadurch ist die Muttermilch ja auch wenig sättigend und mein kleiner sohn (4 wochen) hat dementsprechend immer hunger und schreit. Nun habe ich auf anraten einer Freundin hypoallergene säuglingsnahrung zum zufüttern von Humana gekauft. Nun meine Fragen: Wie lange dauert es bis mein kleiner von meiner Muttermilch wieder satt wird, also sprich bis sich die Muttermilch wieder normalisiert hat. muss ich jetzt ständig zufüttern oder nur so lange bis er wieder satt wird. Und wie oft soll ich zuüttern? Zu jeder stillmahlzeit, denn ich lege ihn trotzdem immer an damit der milchfluss angeregt wird. Vielen lieben Dank für die antwort


Biggi Welter

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? Liebe Anja, es ist ein Ammemärchen, dass sich die Muttermilchqualität über die Ernährung wesentlich beeinflussen ließe. Auch wenn Sie jetzt durch den Magen-Darm-Infekt keine Nahrung bei sich behalten, wird dadurch Ihre Milch nicht „dünner" oder weniger sättigend. Obwohl sich Frauen in verschiedenen Ländern und unterschiedlichen Kulturen sehr unterschiedlich ernähren gibt es so gut wie keine Unterschiede in der Zusammensetzung der Muttermilch. Es ist sehr schwierig bis unmöglich, die Milchzusammensetzung deutlich über die Ernährung zu beeinflussen. Dies mag ein Schachzug der Natur sein, um das Überleben des Babys zu sichern. Ernährt sich eine Mutter nicht gut, so geht dies zunächst nicht zu Lasten der Qualität der Muttermilch, sondern zu Lasten der Mutter. Erst wenn die Reserven der Mutter erschöpft sind (zum Beispiel bei schwer unterernährten Frauen in Hungergebieten), kommt es zu Veränderungen der Muttermilch, die jedoch weniger die Qualität als die Quantität betreffen. Das heißt, dass Ihre Milch genau so nahrhaft ist wie bisher, es kann allerdings sein, dass die Menge etwas abgenommen hat und das Kind deshalb durch häufigeres Stillen die Milchbildung erhöhen will. Möglicherweise steckt Ihr Baby auch ausgerechnet jetzt in einem Wachstumsschub. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal „mehr Milch bilden" und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Sie haben dann nicht zu wenig Milch, sondern der Bedarf Ihres Babys hat sich vergrößert und die Brust muss darauf erst reagieren. Wird in dieser Situation zugefüttert, wird der Brust kein erhöhter Bedarf signalisiert und die Milchmenge kann sich auch nicht auf den erhöhten Bedarf einstellen. Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wird gestört und es kann der Beginn eines unfreiwilligen Abstillens sein. Es ist jetzt sogar höchst sinnvoll, das Kind möglichst (ausschließlich) weiter zu stillen, da es über Ihre Milch gezielt Antikörper erhält, die es vor einer Ansteckung schützen bzw. ihm helfen, schneller gesund zu werden, wenn es sich doch anstecken sollte. Künstliche Säuglingsnahrung hingegen ist eine zusätzliche Belastung für den kleinen Organismus. Das Zufüttern sollte nur als letzte Lösung, wenn es Ihnen wirklich so schlecht geht, dass Sie Ihr Kind nicht mehr stillen können, erfolgen. Die Ansteckungsgefahr lässt sich bei Infekten wie Schnupfen, Husten, Darmgrippe usw. durch eine gute Hygiene (häufiges Händewaschen) bereits deutlich verringern. Allerdings muss darauf geachtet werden, dass die Frau so viel Ruhe wie möglich hat, dass sie sich also wirklich schont und dass sie ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt. In Absprache mit dem Arzt kann die Verwendung einer Elektrolytlösung sinnvoll sein. Medikamente sind in der Stillzeit nicht generell verboten, es gibt eine Vielzahl von Medikamenten, die mit dem Stillen zu vereinbaren sind. Wenden Sie sich dazu an eine Ärztin/Arzt, ich darf und kann keine Medikamente empfehlen. Gute Besserung und LLLiebe Grüße Biggi Welter


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Hallo Anja, wieso glaubst Du, dass die Nhrung weniger sättigend ist? Selbst bei wenigem essen/trinken wird immer erst die Milch mit allem wichtigen "ausgestattet"! Erst bei absoluter Mangelernährung (die nach ein paar Tagen Magengrippe nicht so auftritt) wird auch die Milch nicht mehr so viele Nährstoffe haben. Es gilt also immer: erst das Kind und dann die Mutter! Mit dem Zufüttern kannst Du glaube ich mehr schaden als nützen, es handelt sich j auch nur um ein paar Tage! Ich denke eher, das Deine Krankheit eher mit einem Wachstumsschub des Kindes zusammentrifft, weshalb er mehr Hunger hat. Aber wenn Du immer wieder anlegst, ist das in 1-2 Tagen überstanden! Gute Besserung, Tina


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Hallo nochmal, wie gesagt, ich denke er hat einfach einen Wachstumsschub, der ist für dieses Alter normal! Da hilft nur anlegen, anlegen, anlegen und in spätestens 2 Tagen ist der Spuk vorbei und die Milch reicht wieder! Und keine Angst, Dein Kind ist dafür gerüstet, solche "Durststrecken" heil und gesund zu überstehen! Ausserdem ist es gerade dann wichtig zu stillen, wenn Du krank bist, denn in der Mumi sind Abwehrstoffe enthalten, die eine Kunstmilch natürlich nicht hat! Also halte bitte durch! LG; TIna


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