Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

zufüttern

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: zufüttern

Mitglied inaktiv

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Hallo! Mein Baby wird in 1 Woche 4 Monate alt. Er wird voll gestillt und hat immer großen Hunger, braucht alle 3 Stunden auch nachts die Brust. Deswegen bin ich schon sehr erledigt. Eine Stillberaterin gab mir den Tipp die letzte Mahlzeit abends durch ein Pre-Flascherl zu ersetzen. Zuerst mittags ausprobieren, ob er es verträgt. Kann ich das machen? Ich bin nämlich schon sooo müde und jetzt schon seit 3 Wochen kränklich. Es zeigt sich auch keine Besserung meines Zustandes, wenn ich nicht dazu komme, mich auszuruhen. Ich weiß, stillen ist das Beste, aber ich hab wirklich nicht mehr die Kraft, jede Nacht 2-3 mal aufzustehen. Er muss nämlich Tropfen gegen Blähungen bekommen und muss nach jeder Seite 2 mal aufstoßen, sonst schläft er nur eine Stunde. An ein Stillen im Liegen, dass nachts so "nebenbei" abläuft, ist bei mir nicht zu denken. Ist es denn möglich abends ein Flascherl zu geben und trotzdem weiter zu stillen? Er scheint aber nicht sehr begeistert vom Flascherl zu sein und Schnuller will er auch nicht. Könnte ich denn auch beginnen Gläschen zu füttern, ein paar Löffel mittags? Wäre das eine Lösung? Bitte hilf mir rasch, ich habe das Gefühl, dass ich keine Nacht mehr durchhalte. Dazu plagt mich noch das schlechte Gewissen und das Gefühl versagt zu haben. Danke Conny


Biggi Welter

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? Liebe Conny, kein Wunder, dass Sie sich müde und erschöpft fühlen. Eine alleinerziehende Mutter zu sein ist anstrengend (übrigens gibt es durchaus auch Frauen, die mit einem Partner zusammenleben und dennoch allein erziehend sind). Suchen Sie sich jetzt bitte so schnell wie möglich Hilfe. Vielleicht kann eine Freundin, ihre Mutter, Schwester oder auch ein verantwortungsbewusster Teenager aus der Nachbarschaft Sie etwas entlasten und zum Beispiel jeden Tag eine Stunde oder zwei mit dem Baby spazieren gehen oder Ihnen im Haushalt unter die Arme greifen. Die so gewonnene Zeit sollten Sie unbedingt für sich nutzen und entweder schlafen oder in Ruhe in die Badewanne gehen oder einfach mit einer Tasse Tee und einem Buch in der (zur Zeit scheinenden) Sonne liegen oder was auch immer Ihnen gut tut machen. Außerdem kann ich Ihnen nur wärmstens ans Herz legen, sich von einer kompetenten Stillberaterin bei Stillen zuschauen zu lassen. Bei einem Kind das solche Probleme mit Blähungen hat, wie Sie es von Ihrem Kleinen beschreiben, muss dringend die Anlegetechnik und auch das Saugverhalten überprüft werden. Die Kollegin kann Ihnen dann auch gleich Tipps geben, wie Sie im Liegen stillen können, denn damit sparen Sie unendlich viel Kraft. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Beikost oder künstliche Säuglingsnahrung werden kaum wirklich helfen. Die Erfahrung zeigt, dass die Kinder dadurch nicht mehr schlafen und auch nicht ruhiger werden. Sie könnten es versuchen, aber die Aussichten sind wirklich nicht groß und im ungünstigsten Fall wird Ihr Kind noch unruhiger werden. Lassen Sie bitte Ihr Kind auch einmal gründlich vom Kinderarzt anschauen. Besonders unruhige Kinder, die sich weder im Tragetuch noch im Kinderwagen beruhigen und auch beim Trinken Schwierigkeiten haben, können Probleme mit der Halswirbelsäule haben (KISS). Das muss nicht sein und lässt sich auch keinesfalls aus der Ferne beurteilen, aber an die Möglichkeit sollte gedacht werden. Lassen Sie sich jetzt bitte wirklich helfen. Mutter sein ist einer der härteten Berufe die es gibt und es ist keine Schande, Hilfe anzunehmen. Viel Kraft und hoffentlich bald wieder einfachere Zeiten. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Ich möchte noch etwas hinzufügen: Mein Baby schläft in seinem Bettchen direkt neben meinem Bett. Das Stillen verläuft wie oben erwähnt nicht wie in Trance, ich muss mich aufsetzten, die Tropfen holen, ihn aufstoßen lassen. Nebenbei haben wir ernste Probleme im Liegen zu stillen, weil meine Brust im Liegen nach oben zeigt und er sie immer verliert. Ich bin Alleinerziehend und habe niemanden der mich unterstützen könnte und mein Kind denkt nicht daran am Tag zu schlafen. Er ist jetzt bald 4 Monate und schläft vielleicht 2 h tagsüber, und dann nur, wenn ich spazieren gehe mit ihm. Ansonsten will er beschäftigt werden. Tragetuch und Tragtasche hasst er, alles schon probiert. Den Haushalt habe ich schon aufs Minimum reduziert, trotzdem bin ich so müde, dass ich einfach nicht mehr kann. Es geht nicht mehr. Ich kann auch nicht schon um 20 Uhr mit ihm schlafen gehen, denn je öfter ich nachts geweckt werde, desto müder bin ich. Mittlerweile bin ich schon richtig wütend auf ihn, wenn er mich nachts immer wieder weckt!! Es tut mir ja so leid.


Mitglied inaktiv

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Hi Conny, mir geht es ähnlich wie Dir, nur bin ich nicht alleinerziehend.Meine Tochter ist 3 Wochen älter als Dein Kleiner. Du kannst mal versuchen Ihm Beikost zu geben, aber bei mir hat das nicht bewirkt das Sie durchschläft. Auch als sie mal abends einen Brei bekam so gegen 19:15 Uhr hat sie nur bis 23:45 geschlafen. Sie hat dann noch richtig viel getrunken.Manchmal kommt Sie nachts alle 2 Stunden. Versuche es mal mit ein paar löffelchen Karotte aus dem Glas. Am besten wenn er ausgeschlafen und nicht übermäßig hungrig ist. Meine kleine ist richtig Begeistert von der Beikost. Sie verabscheut auch alle Flaschen deshalb versuche ich Ihr etwas abgekochtes Wasser aus der Trinklerntasse zu geben, so langsam aber sicher klappt auch das. Ich kann es echt total nachvollziehen, daß Du so müde bist. Versuch Dich doch mal hinzulegen auch wenn er nicht schläft, vielleicht kannst Du Ihn neben Dich aufs Bett legen und Ihm ein Spielzeug geben, er sollte sich auch schon mal alleine Beschäftigen können, vielleicht reicht ja Deine bloße Nähe schon aus, Versuch es mal. Für den Anfang such dir dringend jemanden dem Du vertraust (eine Freundin?!) und schicke diese dann mal die Zwei Stunden spazieren und lege dich in der Zeit hin. Du hast ganz und garnicht versagt, wenn Du Dein Kind nicht voll stillst. Versuche Dir so viel Entlastung Wie möglich zu verschaffen. Kann denn niemand mal vorbeikommen und Dein Kind für die 3 Stunden beschäftigen? Hast Du Dir auch schon mal überlegt, ob Du nicht vielleicht zu viel tust? Mute Deinem Kind ruhig einmal zu das er sich allein beschäftigt, aber nicht schreien lassen! Nur vielleicht nicht immer direkt hochnehmen. Gibt es eine Zeit am Tag an der er quengelig ist? Vielleicht immer so um 12 uhr oder so? Dann lege Ihn um 11:50 sauber und satt ins Bett, am besten im abgedukeltem Raum, sprich nicht mit Ihm, und wenn doch nötig, nur im Flüsterton, beruhige Ihn wenn er schreit, aber nimm Ihn nur im Notfall hoch. Du brauchs viel geduld, aber meine kleine scheint sich langsam an einen Mittagsschlaf zu gewöhnen. Versuche ohne die Spazierfaht auszukommen, er wird sonst wahrscheinlich garnicht mehr anders Schlafen. Vielleicht musst Du Ihn aber auch vor dem Mittagsschlaf richtig auspowern mit zb Babyschwimmen Pekip etc? Versuche es mal! Du hast mein Mitgefühl. Was das stillen im Bett angeht, hast Du schon mal versucht Ihn auf Deine Brust zu legen, Du dabei in Rückenlage? Warum schluckt Dein kleiner denn soviel luft? ist er zu gierig? Versuche mal andere anlegepositionen, wenn Du das noch nicht getan hast. Und wenn es garnicht anders geht, abstillen! Es ist zwar schade, aber Dein Kind barucht eine ruhige ausgeschlafene Mutter. Aber Du schaffst es bestimmt. Lass mal wieder von Dir hören! Aus welcher Gegend kommst du denn? Ich bin aus der Nähe von Köln, vielleicht kann Ich Dir ja auch irgenwie helfen? liebe Grüße ! Kopf hoch Michele


Mitglied inaktiv

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Hi Conny! Kenne deine Situation sehr gut (nur dass ich auch nicht alleinerziehend bin)! Unser Sohn hat bis er 4 Monate war relativ gut geschlafen, mit 2 mal trinken in der Nacht! Auf einmal war es damit aber vorbei und er wollte alle 1 1/2 bis 2 Stunden trinken! Ich habe dann zwei Wochen gewartet und die Nächte sind nicht besser geworden! Ich war dann auch schon am Ende meiner Kräfte und habe ihm dann abends Brei zugefüttert! Er ist dann aber trotzdem oft aufgewacht, da ihm der Brei wohl im Magen gelegen ist! Schliesslich habe ich dann eines Abends versucht ihm ein Beba 1- Flascherl zu geben (Flascherl hat er schon vom Tee gekannt) und davon hat er dann 160 ml auf einen Sitz getrunken und von 20 bis 3 uhr geschlafen! Und auch wenn alle zu mir gesagt haben, dass das Abendflascherl ihn nicht zum Länger schlafen bringen wird, hat es bei uns geholfen! Er bekommt es nun jeden Abend und trinkt dann nachts 1-2 mal an der Brust (um 3 oder 4 und dann wieder um 5.30 oder 6.30)! Ich stille den restlichen Tag voll und ich habe durch das Flascherl auch keinen Milchrückgang bei mir bemerkt! Ich geniesse nun auch das nächtliche Stillen wieder sehr (auch ich stille immer im Sitzen und lasse danach aufstossen), da ich diese ein- bis zweimal Trinken auch locker mit meinem Schlafbedürfnis vereinbaren kann und ich bin nachts auch wieder glücklich, wenn sich mein kleiner Schatz meldet und ich diese paar "stillen" Nachtmomente mit ihm habe! Aber im Gegensatz zu den davorliegenden Nächten stehe ich in der Früh gut gelaunt und ausgeschlafen auf! Wünsche dir alles Gute! lg isa


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