Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Zufüttern???

Frage: Zufüttern???

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Meine Tochter ist nun 11 Wochen alt und wird voll gestillt. Nachts kommt sie in einem Rythmus von ca. 4 / 3 / 2 Stunden, Tagsüber kommt sie jedoch immer noch alle 1,5 - 2 Stunden, manchmal auch schon nach einer Stunde. Ich habe eigentlich kein Problem damit, jedoch liegt mir nun meine Mutter ständig in den Ohren das sie zugefüttert werden müsse damit die Abstände Tagsüber größer werden. Ich bin nicht der Meinung denn mit Ihren ca. 59 cm und 6400 gr. ist sie wahrlich nicht unterernährt. Das einzige Problem das sich evtl. stellt ist das ich nicht genügend Milch abpumpen kann (ich bin wieder voll berufstätig). Was macht nun Sinn? Zufüttern oder sie so trinken lasssen wie sie möchte?


Biggi Welter

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? Liebe Heidi, ALLE Stillexperten sind sich einig, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Baby optimal ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Milch, die es braucht, bekommt und zwar genau dann, wann es sie braucht. Zufüttern führt letztlich nur dazu, dass das Baby mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit bald abgestillt sein wird. Ein so kleines Baby will durchschnittlich zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an die Brust (das heißt, es gibt Babys, die seltener gestillt werden wollen, aber auch Babys, die häufiger nach der Brust verlangen). Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Dabei ist es nun nicht unbedingt immer so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys und vor allem am späten Nachmittag und abend kommt es verstärkt zu solchen Cluster-Phasen. Eine Ausnahme von der Regel, dass das Baby bestimmt wann und wie lange es an der Brust trinkt, gibt es nur bei schlecht gedeihenden Babys, hier kann es vorkommen, dass das Baby von der Mutter zum Stillen geweckt und zu häufigerem Stillen animiert werden muss. Wenn Sie Stillen und Berufstätigkeit vereinbaren wollen, dann werden sich sicher Wege finden lassen, wie Sie genügend Milch für Ihr Baby abpumpen können. Sie könnten zum Beispiel während des Stillens an der anderen Seite abpumpen oder eine zusätzliche Pumpzeit in der Nacht, am späten Abend oder frühen Morgen einführen. Wenn Sie von Ihrem Baby getrennt sind, müssen Sie ja ohnehin abpumpen und die dabei gewonnene Milch können Sie aufbewahren, so dass sie Ihrem Baby zur Verfügung steht. Viele Tipps zum Thema Stillen und Berufstätigkeit finden Sie in der Märzausgabe 2000 des „buLLLetin" (auch Hinweise zum Mutterschutzgesetz und zum Abpumpen und Aufbewahren von Muttermilch). Das „buLLLetin - die andere Zeitschrift für den Still- und Erziehungsalltag" ist die deutschsprachige Zeitschrift der La Leche Liga. Die Ausgabe 2/2000 beschäftigt sich unter dem Titel „Beruf und Berufung" mit dem Thema Erwerbstätigkeit. Das buLLLetin kann im Abonnement oder als Einzelheft bestellt werden (siehe Literatur Link oben links auf der Stillberatungsseite). Viel Kraft für die Doppelbelastung Mutter und Berufstätigkeit. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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