Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Zufüttern ausschleichen

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Frage: Zufüttern ausschleichen

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Hallo, ich würde mich sehr über eine Beratung freuen, wie ich vielleicht doch noch zum Voll-Stillen kommen kann. Mein Sohn ist 5 Wochen alt, er ist 3 Wochen zu früh geboren (2710g) und hat am Anfang nicht richtig gesaugt, außerdem hatte ich keinen spürbaren Milcheinschuss. Im Krankenhaus wurde uns geraten zuzufüttern und abzupumpen, was wir ca. 1,5 Wochen getan haben. Dann habe ich versucht, das Zufüttern wegzulassen, was meine Milchmenge auch erhöht hat. Aber er war besonders abends unruhig und wir haben wieder mit dem Zufüttern begonnen. So ist die Situation jetzt: Tagsüber geht es ohne Zufüttern, allerdings scheint er manchmal nach den Mahlzeiten noch Hunger zu haben (er sucht und weint, manchmal lässt er sich beruhigen und schläft ein). Er trinkt ca. 30min an jeder Brust, tagsüber in Abständen zwischen 2-3h (manchmal 1h nach Ende der letzten Mahlzeit). Abends ist er dann zunehmend unzufrieden und wir füttern ca. bei 2 Mahlzeiten abends und bei einer nachts zu, er trinkt dann so zwischen 40-140ml allerdings eher langsam, manchmal abends über Stunden. Er wiegt jetzt 3720g hat also gut zugenommen, abpumpen tue ich nicht mehr. Ich komme auf ca. 9-10 Mahlzeiten am Tag. Wenn ich abends versuche, nicht zuzufüttern oder die zugefütterte Milchmenge zu reduzieren, führt das ab dem frühen Abend zum "Dauerstillen". Mein Sohn wird über mehrere Stunden immer unruhiger, er ist übermüdet und trinkt weder an der Brust noch an der Flasche richtig gut, verweigert beides zum Teil und wir sind die halbe Nacht durchgängig beschäftigt. Ich bin schon bereit, Anstrengung in Kauf zu nehmen und auch nachts die Stillfrequenz zu erhöhen, nur zu irgendeinem Zeitpunkt und wenn es auch nur für eine Stunde oder ein paar Minuten ist muss mein Kind zufrieden sein und schlafen können! Wenn es für eine oder mehrere Nächte ok ist, dass er so unruhig ist bin ich schon bereit das zu probieren, wann sollte es sich denn dann eingepegelt haben? Außerdem habe ich seit einer Woche wunde Brustwarzen, die sich nicht bessern trotz Multi-Mam Kompressen und Lansinoh. Ich vermute, dass es auch an seiner Saugtechnik liegt, allerdings achte ich jetzt sehr darauf, dass er die Brustwarze richtig in den Mund nimmt, manchmal tut das Saugen trotzdem weh. Vielen Dank für Ihre Antwort, H. Tränkner


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Liebe H.Tränker, 9-10 Stillmahlzeiten am Tag sind nichts ungewöhnliches in diesem Alter, ich hoffe, das beruhigt Sie! Auch das Dauerstillen am Abend hat durchaus seine Berechtigung: Es ist ja nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Wird in dieser Situation zugefüttert, so wird in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage eingegriffen und das kann der Beginn des unfreiwilligen, vorzeitigen Abstillens sein. Und wenn ein Baby nach dem Stillen noch unzufrieden scheint, ist das nicht zwangsläufig ein Zeichen dafür, dass es noch hungrig wäre, denn Menschenkinder haben auch noch andere Bedürfnisse, wie etwa den intensiven Körperkontakt zur Hauptbindungsperson (meist die Mutter). Die wunden Brustwarzen liegen vermutlich tatsächlich an der Stilltechnik, allerdings spielt auch Anspannung und Stess eine Rolle. Je verkrampfter Sie sind, desto mehr verkrampft auch das Kind und das Stillen wird schwierig. Daher sind Entspannung und Zuversicht so wichtig! Am besten wenden Sie sich auch mal an eine Beraterin in Ihrer Nähe, die Sie Schritt für Schritt begleiten kann im Prozess "zurück an die Brust" und Ihnen helfen kann, die wunden Brustwarzen zu bessern. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Lieben Gruß, Kristina


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