Mitglied inaktiv
Mein Sohn ist 11 Wochen alt. Er schreit sehr oft und wirkt unzufrieden. Außerdem hat er beim Stillen eine Lieblingsbrust, an der er lieber trinkt. Beim Abpumpen kommen aus dieser Brust etwa 40 ml, aus der anderen hingegen gar nichts. Heute habe ich ihm nach dem Stillen noch 125 ml abgepumpte Muttermilch aus der Flasche gegeben, die er im Nu austrank. Danach war er super brav und sehr zufrieden und schlief gleich in meinen Armen ein. Wie kann ich es schaffen, so viel Milch zu produzieren, dass er an der Brust satt wird?
Liebe Martina, wie viel Milch eine Frau abpumpen oder ausstreichen kann sagt NICHTS darüber aus, wie viel Milch sie tatsächlich bildet. Erstens gibt es ganz große Unterschiede in der Leistungsfähigkeit der Milchpumpen (und noch dazu arbeitet nicht jede Pumpe bei jeder Frau gleich wirkungsvoll). Zweitens ist das Abpumpen oder Ausstreichen eine Technik, die erlernt werden muss (die Frau muss auch lernen mit der Pumpe einen Milchspendereflex auslösen zu können) und drittens gibt es keine Pumpe, die so wirkungsvoll eine Brust entleeren kann wie ein Baby. Dazu kommt, dass der Milchspendereflex bei der Mutter um ein vielfaches besser durch ein Baby als durch ein Milchpumpe ausgelöst wird. Das muss ihnen also erst einmal keine Sorgen machen. Die Bevorzugung einer Brust ist ein häufig beobachtetes Phänomen. Wenn es jedoch plötzlich einsetzt, sollte nachgeschaut werden, ob nicht eventuell ein medizinisches Problem zugrundeliegt. So können Ohrenschmerzen dazu führen, dass das Baby nicht auf der betroffenen Seite liegen möchte. Lass deinen Sohn deshalb vorsichtshalber vom Kinderarzt anschauen. Wenn keine medizinische Ursache vorliegt, dann hat dein Sohn wie unzählige andere Babys auch einfach eine Lieblingsseite. Das ist gar nicht ungewöhnlich. Normalerweise besteht kein Grund zur Sorge wegen dieser Unterschiede, sie sind ebenso normal, wie die Tatsache, dass es Menschen gibt, die Rechtshänder sind und andere, die die linke Hand bevorzugen. Manchmal geht die Bevorzugung sogar so weit, dass sie nur an einer Seite trinken. Die Milchmenge in der bevorzugten Brust wird dann mehr und nimmt auf der anderen Seite ab. Das macht überhaupt nichts, kann höchstens für die Mutter ein optisches Problem sein, da die bevorzugte Brust häufig größer ist. Nach dem Abstillen gleicht sich dieser Größenunterschied wieder aus. Manche Babys lassen sich auch überlisten. Du kannst versuchen dein Baby zunächst an der Lieblingsseite anzulegen und beim Seitenwechsel drehst Du es nicht um, sondern lässt es einfach an die andere Brust hinüberrutschen, so dass es seine Lage in etwa beibehält. Mit 11 Wochen ist dein Sohn im klassischen Alter für einen Wachstumsschub. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Kind oft ständig hungrig erscheint. Das bedeutet nicht, dass deine Milchmenge geringer geworden ist, sondern der Bedarf deines Babys ist gestiegen. Durch häufigeres Anlegen (etwa alle zwei Stunden, jeweils vom Beginn der letzten Stillmahlzeit bis zum Beginn der nächsten Stillmahlzeit gerechnet, eventuell noch häufiger) lässt sich deine Milchmenge steigern und nach ein paar Tagen hat sie sich dem gestiegenen Bedarf deines Babys wieder angepasst und der Spuk ist vorbei. Es ist nicht sinnvoll bei einem Wachstumsschub zuzufüttern, denn dann greifst Du in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage ein und die Brust kann sich nicht auf den Bedarf deines Kindes einregeln. In vielen Fällen haben sich ein paar "Baby und Stilltage" bewährt. Das heißt, Du legst dich mit dem Baby ins Bett, ruhst dich aus und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby, stillst es alle zwei Stunden und lässt den Haushalt von jemandem anders versorgen. Wichtig ist auch, dass Du ausreichend isst und entsprechend deines Durstgefühls trinkst. Nach ein paar Tagen häufigeren Anlegens und Ruhe sollte die Milchmenge deutlich zunehmen und dein Sohn sollte zufriedener sein (falls die Ursache für seine Unzufriedenheit wirklich Hunger war). Zusätzlich wäre es gut, wenn Du dich an eine Kollegin vor Ort wenden könntest, die dir gezielte Tipps geben kann. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. Auch ich stehe für weitere Fragen gerne zur Verfügung. LLLiebe Grüße Biggi
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