Mitglied inaktiv
Habe am 23.12. in der 35 SSW ein Frühchen mit 1620g/42cm auf die Welt gebracht. Da ich Hellp Syndrom /Gestose hatte, war ich in den ersten Tagen nicht in der Lage, mein Kind zu sehen. Als ich es besuchen konnte, wurde bereits zugefüttert. Ich habe auf jeden Fall noch am 23.12 begonnen, abzupumpen und das bisschen, dass dann kam, wurde meinem Sohn auch gefüttert. Die weiteren 2 Wochen, die wir im Mutterkindzimmer im Krankenhaus verbrachten, liefen so ab, dass ich hauptsächlich Zusatznahrung fütterte und eben auch anlegte bzw. nach dem Anlegen sofort mit elektropumpte abpumpte. Zuhause sind wir jetzt seit einem guten Monat. Hab eine Pumpe daheim, aber vom Stillen wird er einfach nicht satt. Ich verwende das Brusternährungsset von Medela, Pumpe auch ab, aber wenn ich mal versuche, nur zu stillen, wird der Zwerg einfach nicht satt. Das Brusternährungsset nehme ich seit 3 Wochen, sollte sich da nicht langsam mal ein Erfolg einstellen? Ich trinke Stilltee, Milchbildungstee und nehme zusätzlich auch Globulis. Ich würde mein kind so gerne voll stillen,schließlich braucht es die MUttermilch als Frühchen ganz besonders dringend, aber schön langsam geht mir der Atem aus. WErde zu Hause von einer mobilen KInderkrankenschwester betreut, die mir auch das Brusternährungsset empfohlen hat.Gibts noch etwas,das ich probieren kann, oder hab ich wirklich einfach zu wenig MIlch.?? LG Marion
Liebe Marion, ich war in der gleichen Situation wie Sie und kann es gut verstehen, dass Sie traurig und verwirrt sind. Ich möchte Ihnen dringend raten, sich an eine kompetente Stillberaterin vor Ort zu wenden, die Ihnen Tipps zum Abpumpen und Anlegen geben kann. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegen LLL-Stillberaterin heraus. Welche Pumpe benutzen Sie denn? Wie oft pumpen Sie ab? Sie können Ihre Milchmenge sicherlich steigern, wenn Sie die Brust oft genug stimulieren. Sie sollten nach jedem Stillen zusätzlich abpumpen und es sollte geschaut werden, ob das Kind effektiv an der Brust trinken kann. Ich gebeb Ihnen jetzt erst einmal einige Tipps zum Abpumpen. Abpumpen ist eine Fähigkeit, die gelernt und geübt werden muss. Um erfolgreich abzupumpen, muss die Frau nicht nur die geeignete Pumpe zur Verfügung haben und in der richtigen Pumptechnik unterwiesen werden. Der Schlüssel zum erfolgreichen Abpumpen ist das Auslösen des Milchspendereflexes. Um den Milchspendereflex anzuregen hilft es, wenn die Frau sich in eine angenehme Umgebung zurückziehen kann, in der sie so wenig wie möglich gestört wird und sich entspannen kann. Das Einhalten eines Rituals beim Abpumpen und Konzentration auf das Baby (vor einem Foto des Babys oder neben dem Kind abpumpen) tragen dazu bei, den Milchspendereflex auszulösen. Wärmeanwendungen und Massage der Brust stimulieren den Milchspendereflex ebenfalls. Es hat sich bewährt, nach dem Schema 7 Minuten pumpen - unterbrechen zum Massieren der Brust - 5 Minuten pumpen - massieren der Brust - 3 Minuten pumpen, vorzugehen. Eine Brustmassage kann auch dazu beitragen den Fettgehalt der abgepumpten Milch erhöhen. Die besten Erfahrungen habe ich mit vollautomatischen, elektrischen Pumpen mit Doppelpumpset gemacht. Diese Pumpen sind von den Firmen Medela und Ameda erhältlich und können auch in Apotheken und Sanitätshäusern ausgeliehen werden. Da eine Pumpe nicht die gleichen Gefühle auslöst wie ein Baby, müssen Sie - wie oben schon erwähnt - vor allem anfangs ihren Milchspendereflex anregen. Dazu können Sie einige der folgenden Methoden der physischen und psychischen Stimulation einsetzen: Abpumpen in einer vertrauten und angenehmen Umgebung, vielleicht immer am gleichen Platz, im gleichen bequemen Sessel (ideal wäre ein Stuhl, der ihre Arme in einer bequemen Haltung stützt und es Ihnen ermöglicht den ganzen Körper zu entspannen). Störungen so gering wie möglich halten. Sie sollten z.B. das Telefon aushängen, etwas entspannende Musik anschalten und alles was Sie brauchen könnten bei der Hand haben. Dazu können ein Glas Wasser oder Saft, ein gesunder Imbiss oder etwas zu lesen gehören. Einhalten eines Rituals vor dem Abpumpen. Das Einhalten eines bestimmten Ablaufs vor dem Abpumpen, kann ihren Milchspendereflex anregen und auch als psychologischer Auslöser dafür wirken. Einige der folgenden Vorschläge können eventuell auch Ihnen helfen: • Wärmeanwendungen auf den Brüsten, entweder trocken oder feucht. Dazu können feuchte, warme Kompressen oder ein Heizkissen verwendet werden, oder aber Sie duschen warm. • Da Wärme entspannend wirkt, sollte Sie sich eine Decke oder eine Jacke über die Schultern legen, oder sich in die Nähe einer Heizquelle setzen. • Sanfte Brustmassage, entweder in der Dusche oder direkt vor dem Abpumpen. Das hilft besonders dann, wenn Sie angespannt sind. • Brustwarzenstimulation, durch sanftes Reiben oder Rollen der Brustwarzen. • Fünf Minuten Entspannung. Die Anwendung der Atemübungen aus der Geburtsvorbereitung oder einfach nur ruhiges Dasitzen und sich dabei etwas Angenehmes vorstellen (einen warmen Sandstrand mit Wellen, die ans Ufer plätschern, ein Gebirgsbach oder eine tropische Brise). Das Abpumpen mehrmals unterbrechen um die Brust zu massieren. Es sollte möglich sein, den Milchspendereflex mehrfach stimulieren, indem Sie das Abpumpen nach etwa zehn Minuten unterbrechen, ihre Brust massieren und dann wieder pumpen. (Bei der La Leche Liga Deutschland können Sie das Infoblatt „Die Marmet-Methode" über das Handausstreichen und Massieren der Brust bestellen) Rhythmische Bewegungen beim Abpumpen um das Saugverhalten des Babys nachzuahmen. Beim Saugen übt das Baby einen sanften, rhythmischen Druck auf die Milchseen aus während es einen Sog aufbaut. Um ihren Milchspendereflex möglichst wirkungsvoll anzuregen, sollte Sie versuchen, das Saugverhalten ihres Babys an der Brust nachzuahmen. Um die Milchproduktion richtig in Gang zu bekommen, sollten Sie häufiger als fünf Mal pro Tag pumpen. Ein Baby würde jetzt mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an Ihrer Brust trinken. Versuchen Sie etwa ebenso oft zu pumpen, wie ein Baby trinken würde, also etwa alle zwei bis drei Stunden. Ob Sie nachts eine längere Pause einlegen (etwa sechs Stunden) oder nicht, müssen Sie ausprobieren. Manche Mütter bevorzugen eine Nachtpause, andere kommen besser zurecht, wenn sie auch in der Nacht regelmäßig weiter pumpen. Insgesamt sollten Sie auf eine Pumpzeit von mindestens 100 Minuten innerhalb von 24 Stunden kommen. Es ist sinnvoller häufiger kürzer abzupumpen als seltener und länger Am besten pumpen Sie nach jeder Mahlzeit Ihres Kindes zusätzlich ab, um die Milchmenge zu erhöhen. Essen Sie genügend und ausgewogen (ausreichend kohlenhydrathaltige Nahrung) und trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme wirkt sich nicht positiv auf die Milchmenge aus. Viel trinken mach NICHT viel Milch, im Gegenteil. Solange Sie sich nicht ausgedörrt fühlen, ihr Urin hell ist und Sie keine Verstopfung bekommen, trinken Sie genug. Es gibt keinen wirklichen Beweis für die Wirksamkeit von Milchbildungstees. Wenn Sie Milchbildungstee trinken wollen, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme beim Kind verursachen. Versuchen Sie so viel Ruhe und Entspannung wie es in Ihrer stressbeladenen Situation möglich ist zu finden. Mein Text ist jetzt schon sehr lang geworden und ich hoffe, es ist einigermaßen verständlich. Ich möchte Sie noch auf die Infobroschüre der La Leche Liga „Stillen von Frühgeborenen" hinweisen. Auf knapp 60 Seiten finden Sie in diesem Heft viele Informationen rund um das Stillen von Frühchen. Die Broschüre ist bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin oder über den Shop-Link auf dieser Seite erhältlich. Ich wünsche Ihnen und Ihrem Sohn alles Gute und bin jederzeit für Sie da, wenn Sie Fragen haben. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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