Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

zu wenig milch?

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Frage: zu wenig milch?

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Liebe Biggi! Meine Tochter ist 3 Wochen alt. Sie wog bei der Geburt 4.300 gramm und hat auch von Anfang an fleißig getrunken. Letzte Woche hat sie 300 gramm zugenommen. Diese Woche kommt mir vor, als ob sie ständig Hunger hat. Katharina hat diese Woche 2 mal durchgeschlafen, und sich auch am Tag nicht so oft wie normal "gemeldet". sie schläft lieber. Jetzt hab ich das Gefühl, dass meine Milch weniger geworden ist. Sie saugt und saugt auf beiden Seiten bis keine Milch mehr kommt und weint und schmatzt dann noch immer. Seit 2 Tagen trinke ich jetzt Milchbildungstee. Hilft aber nichts. Ich bin schon ganz fertig, weil ich das Gefühl hab dass die Kleine ständig Hunger hat. Möchte ihr aber keinen Tee dazugeben. Was soll ich tun? Soll ich Sie aufwecken um sie dann anzulegen? Danke für deine Hilfe! Liebe Grüße Nina + Katharina, hungrig


Biggi Welter

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? Liebe Nina, das klingt nach einem typischen Wachstumsschub und das Alter deiner Tochter passt auch dazu. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal „mehr Milch bilden" und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Du hast dann nicht zu wenig Milch und das Kind sucht auch nicht nach einem Schnuller, sondern der Bedarf deines Babys hat sich vergrößert und die Brust muss darauf erst reagieren. Wird in dieser Situation zugefüttert, wird der Brust kein erhöhter Bedarf signalisiert und die Milchmenge kann sich auch nicht auf den erhöhten Bedarf einstellen. Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wird gestört und es kann der Beginn eines unfreiwilligen Abstillens sein. Tee ist jetzt nicht nur unnötig, sondern kontraproduktiv. Ein gesundes, voll gestilltes Kind braucht keinen Tee (und wenn es welchen bekommt, dann ist es nicht mehr voll gestillt). Tee ist ein Arzneimittel und ein gesundes Kind braucht keine Medikamente. Tee kann nicht nur unerwartete Nebenwirkungen mit sich bringen. Da Tees nun einmal eine Arzneiwirkung haben, haben sie auch Nebenwirkungen (der bei uns für Babys so beliebte Fenchel kann bei manchen Kinder Bauchprobleme sogar verstärken). Dazu kommt, dass die Gabe von zu Problemen wie Gedeihstörungen (das Baby erhält eine kalorienarme oder kalorienfreie Flüssigkeit, die den Magen füllt und so verhindern kann, dass es oft genug an der Brust trinkt) oder auch Saugverwirrung (wenn der Tee mit der Flasche gegeben wird) führen und sogar das Abstillen einleiten kann. Solange dein Kind die folgenden Punkte erfüllt, kannst Du davon ausgehen, dass es selbst am besten weiß, wann, wie lange und wie oft es an der Brust trinken muss: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht, mit zunehmendem Alter verringert sich die Gewichtszunahme. • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Nicht jede Unruhe bedeutet Hunger. Babys haben auch noch andere Interessen als das Essen:-). Hungerzeichen sind: • saugende Bewegungen • Sauggeräusche • Lecken an den Lippen • die Zunge herausstrecken • Schnelle Bewegungen der Augen • Hin- und Herdrehen des Kopfes (Suchbewegungen) • Ruhelosigkeit Bei Neugeborenen ist es auch ein Hungerzeichen, wenn es die Hand an den Mund führt, später ist dies jedoch kein Hungerzeichen mehr, da dann die Koordination von Auge und Hand geübt wird. Sollten die oben genannten Kriterien für ein gut gedeihendes Baby bei euch wider Erwarten nicht erfüllt sein, so ist es sinnvoll, dass Du dich an eine Stillberaterin in deiner Nähe wendest, die sich anschaut, wie dein Baby angelegt ist und wie es trinkt und mit dir gemeinsam einen Plan überlegt, wie Du die Milchmenge wieder an den Bedarf des Babys anpassen kannst. Allerdings ist es sehr unwahrscheinlich, dass nach einem so guten Beginn, jetzt die Milchmenge nicht ausreichen sollte. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi


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