Mitglied inaktiv
Hallo Biggi! Vor einigen Monaten habe ich Sie schon einmal um Rat gefragt, da ich dachte, ich würde zu wenig Milch geben. Damals haben Sie mir die Sorge genommen, doch mittlerweile mache ich da doch wieder meine Gedanken. Bei der U4 (da war sie 3,5 Monate)war meine Kleine 63cm groß und wog 5400 Gramm. Unsere Kinderärztin meinte, dies sei viel zu wenig und ich solle zufüttern. Auf Rat meiner Hebamme, habe ich das nicht getan, da sie meinte, meine Tochter liegt noch im Bereich, der für gestillte Kinder gerade noch ok ist. Außerdem nimmt sie nur sehr schwer die Flasche, da sie weiß, dass es da noch was "Besseres" gibt. Heute habe ich dann trotzdem (nach 3 Monaten mal wieder) abgepumt, um auch mal zu sehen, wieviel da so rauskommt. Das waren gerade mal 70 ml!!! Die hat dann ihr Vater versucht mit der Flasche zu geben. Nach 10 ml war dann Schluss und nur noch Gebrüll. Erst an der Brust hat sie sich wieder beruhigt. Ich muss dazu sagen, dass ich bei Bedarf stille, also so alle 2h und dann auch mal ne Stunde, das sie leider NUR an der Brust einschläft. Nun frage ich mich, gebe ich zu wenig Milch (aber eigentlich passt sich doch die Menge dem Bedarf des Babys an, oder??) oder trinkt sie einfach nur schlecht. Selbst aus der Flasche trinkt sie nur sehr wenig. Außerdem macht es mir mittlerweile sehr zu schaffen, dass sie nur an der Brust einschläft und mich dann auch nicht wegläßt, trotz abendlichen Ritual und allem. Soll ich nun doch zufüttern, und wenn ja, was? Prenahrung oder dann doch lieber die Folgemilch. Vielleicht mag mein Problem halb so schlimm klingen, aber langsam bin ich mit meinem Latein am Ende, denn sie schläft auch fast jedes Mal an meiner Brust ein, aber dann uch nur ein paar Minuten und nachts ist gerade auch mehr oder weniger die Hölle los. Sie ist gerade 4,5 Monate alt und befindet sich höchstwahrscheinlich in einem Sprung. Was soll ich tun??? Vielen Dank und liebe Grüße Christine
Liebe Christine, wie viel Milch eine Frau abpumpen oder ausstreichen kann sagt NICHTS darüber aus, wie viel Milch sie tatsächlich bildet. Erstens gibt es ganz große Unterschiede in der Leistungsfähigkeit der Milchpumpen (und noch dazu arbeitet nicht jede Pumpe bei jeder Frau gleich wirkungsvoll). Zweitens ist das Abpumpen oder Ausstreichen eine Technik, die erlernt werden muss (die Frau muss auch lernen mit der Pumpe einen Milchspendereflex auslösen zu können) und drittens gibt es keine Pumpe, die so wirkungsvoll eine Brust entleeren kann wie ein Baby. Dazu kommt, dass der Milchspendereflex bei der Mutter um ein vielfaches besser durch ein Baby als durch ein Milchpumpe ausgelöst wird. Ob Ihr Kind gedeiht können Sie bei einem vollgestillten Baby an den folgenden Anzeichen erkennen: o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (vom vierten bis sechsten Monat verlangsamt sich die Gewichtszunahme gewöhnlich auf 85 bis 142 Gramm pro Woche, im Alter von sechs Monaten bis zwölf Monaten verringert sie sich auf 42 bis 85 Gramm wöchentlich). o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Solange diese Kriterien erfüllt sind, dürfte alles in Ordnung sein. Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist es so, dass Mütter ihre Babys in den Schlaf stillen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses "natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit "Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Leider geht der Trend zu immer früherer Anwendung sogenannter Schlaftrainingsprogramme und Eltern von Babys, die sich nicht dieser "Norm" anpassen, wird mehr oder weniger direkt vermittelt, dass sie selbst schuld sind, ja manchmal kommt unterschwellig sogar dazu, dass dies Eltern sich als Versager fühlen sollten. Ein Baby schläft ohne Brust ein, sobald es reif genug dazu ist. Das bedeutet jetzt aber nicht, dass Sie noch die nächsten Jahre damit verbringen müssen, Ihr Baby in den Schlaf zu stillen, wahrscheinlich wird es sogar schneller vorbei sein, als Sie es sich jetzt vorstellen können. Es ist ein normaler entwicklungsphysiologischer Verlauf, dass Babys ab dem Alter von vier bis sechs Monaten nachts (wieder) vermehrt aufwachen. Dieses Aufwachen liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung oder eben das Abstillen auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Die Kinder beginnen die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Ob Sie nun zufüttern sollten oder nicht, kann ich aus der Ferne und nähere Daten nicht beurteilen, weitere gezielte Hilfe kann Ihnen eine Stillberaterin vor Ort im direkten Gespräch geben. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. Liebe Grüße, Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Ich wollte noch erwähnen, dass sie immer hundemüde ist und trotzdem nicht von alleine, also ohne Brust, einschlafen will, und sie dann meistens auch nicht richtig trinkt, sondern nur nuckelt. LG Christine
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