Manu0707
Hallo, mein 1. Kind habe ich ohne Probleme 6 Monate voll stillen können. Ich hatte keinen Milchstau, aber pralle Brüste. bei meinem 2. Kind habe ich gar keinen richtigen Milcheinschuss gehabt und von Anfang an viel weniger Milch. Meine Hebamme hatte mir damals gesagt, es wäre normal, weil man bei mehreren Kindern mehr Stress hat und somit weniger Milch hat. Ich musste schnell zufüttern und nach 6 Wochen hat meine Tochter nur noch die Flasche bekommen. Sie hat beim Stillen nur kurze Zeit an der Brust getrunken und dann immer aufgehört und geweint. Nun sind meine Kinder 7 und 4 Jahre alt und wir möchten gern noch ein 3. Kind bekommen. Da ich noch heute traurig darüber bin, dass ich meiner Tochter nicht "das gleiche" wie meinem Sohn geben konnte, stellt sich mir die Frage, ob es nicht doch mit verschiedenen Mitteln möglich ist, die Milchmenge von Anfang an zu erhöhen. Ich würde so gerne wieder stillen und bin für Tipps sehr dankbar. Meine Freundin hatte jetzt beim 3. Kind überhaupt keinen Milcheinschuss mehr. Das hat mich sehr verunsichert... LG Manu
Liebe Manu, es ist Quatsch, dass beim dritten Kind weniger Milch kommt und ich kann dir Mut machen: Es läuft jedes Mal anders, so dass es nicht automatisch so sein muss, dass du beim dritten Kind die gleichen Schwierigkeiten haben wirst. Die schlechte Erfahrung muss sich nicht unbedingt wiederholen!!! Die beste Hilfe, die wir jetzt schon geben können, ist die Empfehlung, noch während der Schwangerschaft in eine Stillgruppe zu gehen. Denn die Erfahrung zeigt: Frauen, die sich so vorbereitet haben, haben nach der Geburt meist viel weniger Schwierigkeiten :-) Ganz kurz kann man die wichtigsten Punkte für den Grundstein einer erfolgreichen Stillbeziehung auf die folgenden Schlagworte zusammenfassen: Bald stillen oft stillen uneingeschränkt stillen keine Flüssigkeit oder andere Nahrung dazugeben außer bei medizinisch begründeten Fällen. Das Baby sollte so bald wie möglich nach der Geburt zum ersten Mal angelegt werden und dann jederzeit und ohne zeitliche Einschränkung an die Brust dürfen, wenn es das will. Bei eher schläfrigen Kindern oder Babys mit verstärkter Neugeborenengelbsucht muss die Mutter unter Umständen den Takt angeben und dafür sorgen, dass das Kind mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an der Brust trinkt. Tee, Glukoselösung oder Wasser sind überflüssig und vor allem bei einer eventuell verstärkten Neugeborenengelbsucht sogar kontraproduktiv. Das Bilirubin (der gelbe Farbstoff, der für die Gelbfärbung der Haut bei der Neugeborenengelbsucht verantwortlich ist) wird nur zu zwei Prozent über den Urin ausgeschieden, der Rest wird durch den Darm ausgeschieden. Daher ist es unsinnig, die Gelbsucht "ausschwemmen" zu wollen. Wichtig ist, dass der Darm mit Nahrung versorgt wird und die Verdauung angeregt wird, das Mekonium möglichst rasch ausgeschieden wird. Das Kolostrum, die wichtige erste Milch wirkt abführend und begünstigt damit die Ausscheidung des Bilirubins. Der Organismus eines Neugeborenen ist auf viele, kleine Mahlzeiten eingestellt. Sein Magen hat etwa die Größe eines Teebeutels. Kleine Mengen an Muttermilch sind also absolut richtig und in Ordnung. Wichtig ist, dass dein Baby ab dem zweiten, dritten Tag mindestens drei bis vier Darmentleerungen hat und ausreichend Urin ausscheidet. Eine Gewichtsabnahme von etwa sieben Prozent des Geburtsgewichtes innerhalb der ersten Tage ist normal, bis zehn Prozent sind bei einem ansonsten gesunden Kind tolerierbar. Spätestens mit drei Wochen sollte dein Baby sein Geburtsgewicht wieder erreicht haben. Milchbildungstee ist nicht notwendig und es hat keinen Sinn ihn bereits während der Schwangerschaft zu trinken. Wenn überhaupt Milchbildungstee getrunken wird, dann bitte auch nicht mehr als höchstens zwei bis drei Tassen täglich, da mehr zu Bauchproblemen beim Kind führen kann. Wunden Brustwarzen und anderen Stillproblemen kannst Du am besten dadurch vorbeugen, dass Du dich informierst. Wunde Brustwarzen entstehen in über 80 % der Fälle durch falsches Anlegen oder Ansaugen. Es ist extrem wichtig, korrekt anzulegen, nicht nur um wunde Brustwarzen zu vermeiden, sondern auch, damit die Brust gut stimuliert und richtig entleert wird und so die Milchbildung gut in Gang kommt bzw. aufrecht erhalten wird. Deshalb ist es entscheidend, dass Du dich möglichst gut über das Stillen und die grundlegenden Dinge wie korrektes Anlegen und Ansaugen, das Prinzip von Angebot und Nachfrage, Stillen nach Bedarf usw. informierst. Nochmals: Ganz wichtig ist dass Du weißt, wie korrekt angelegt ist und woran Du erkennst, dass das Baby richtig ansaugt und effektiv an der Brust trinkt. Hierzu bietet sich neben dem Lesen der entsprechenden Literatur (z.B. "Stillen gesund und richtig" von Denise Both und Gabi Eugster, "Das Handbuch für die stillende Mutter" von der La Leche Liga, "Stillen einfach nur stillen" von Gwen Gotsch) der Besuch einer Stillgruppe an. In einer Stillgruppe triffst Du nicht nur andere stillende Mütter, sondern Du lernst auch gleich eine kompetente Ansprechpartnerin kennen, für den Fall, dass es nach der Geburt zu Stillproblemen kommen sollte. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Erkundige dich auch einmal, vielleicht gibt es in deiner Nähe ein stillfreundliches Krankenhaus, dort verläuft der Start der Stillbeziehung oft sehr viel besser und es gibt echte und gute Unterstützung nach der Geburt. Ich wünsche dir schöne restliche Schwangerschaftswochen, eine gute Geburt und diesmal eine problemlose und schöne Stillzeit. LLLiebe Grüße Biggi
Ähnliche Fragen
Hallo Frau Welter, hier bin ich schon wieder mit einer Frage Mein Baby ist jetzt 6 Tage alt, hatte an Tag 4&5 sogar insgesamt 90g zugenommen, heute stagniert das Gewicht.. Uns fehlen noch 100g bis zum Geburtsgewicht. Gestartet mit 3370g, runter auf 3180g und jetzt sind wir den 2. Tag bei 3280g Bei meinem ersten Kind war der Milcheinschuss fu ...
Ich lese Ihre Antworten sehr gerne! Fürchte ich bin an eine „falsche“ Wochenbett-Hebamme geraten und habe nun extreme Stillprobleme. Da ich so viel geweint hab zwecks dem Dauerstillen, hat sie schnell gesagt „gib ihm Pre“. Um mir 2,3 Stunden Abstände zwischen den Mahlzeiten zu schaffen und für das Wohlbefinden der Muter (keinen Stress/Frust). Er br ...
Hallöchen. Mein Baby ist nun 10 Wochen alt , kam per KS in der 39 Woche und musste danach direkt in die Kinder Klinik , sie hatte nur knapp 2500 Gramm. Sie bekam pre , trank gut. Das Stillen hat sich trotz nukkel und Flasche gut eingespielt. Leider musste ich von Anfang an immer abends die Flasche nach geben ,weil sie immer noch Hunger hatte. ...
Guten Abend, Ich habe eine Frage zur Milchbildung. Meine Tochter (7 Monate) habe ich voll gestillt. Dennoch hab ich sehr früh und auch total regelmäßig meine Periode bekommen und auch meine Endometriose merke ich sehr deutlich. Zudem habe ich seit Beginn der Schwangerschaft eine Schilddrüsenunterfunktion, die aber gut eingestellt ist. Sowe ...
Schönen guten Tag Frau Welter, mein Sohn ist heute genau 5 Wochen alt und ich stille ihn voll. Sein Geburtsgewicht war 3450g und gestern (Dienstag) hatte er 4610g. (Hat in den letzten 6 Tagen ca 200g zugenommen) Meine Sorge ist momentan das stillen. Meine Hebamme sagt das alles gut ist und ich mir keine Sorgen machen müsste. Es geht um folgend ...
Hallo, Ich habe meinen Sohn vollgestillt. Als mein Sohn 5 wochen alt war hatte ich 4 tage lang ganz doll magen darm und habe dementsprechend viel Flüssigkeit verloren und konnte nichts an Nahrung zu mir nehmen. Danach gabs tage an denen mein Sohn dole geweint hat und nur durch eine flasche sich wieder beruhigen lies ( deshalb ging ich davon au ...
Hallo sehr geehrte Frau Welter, wegen meiner magendarm grippe vor einem monat ist mein Problem das ich zu wenig milch habe und pro Mahlzeit nur einen milchspendereflex kriege. Man sagt ja so viel anlegen wie möglich und 8-10x punpen aber wie soll ich meinen sohn an der brust behalten wenn nichts kommt jnd er irgendwann unruhig wird und wie soll ...
Hallo, ich habe eine 3 1/2 Monate alte Tochter. ich habe anfangs voll gestillt ( bis zur 8 Woche) danach hat sie einfach nur noch geschrien wenn ich sie angelegt habe und sie hat nicht mehr richtig getrunken... Ich habe das ganze eine Woche mitgemacht und mein Kind jeden Abend nicht satt ins Bett gelegt.. das hat mich fertig gemacht. Am Ende der W ...
Hallo! Unser Sohn ist jetzt 17 Tage alt und wir hatten etwas Startschwierigkeiten mit dem Stillen. In den ersten Tagen hatte er von mir nicht genug bekommen, hatte dann abgenommen und Gelbsucht bekommen, sodass wir zugefüttert haben. Ich hab dann angefangen abzupumpen, um meine Produktion anzuregen - erst in den Stillpausen und die letzten Tage ha ...
Hallo! Mein Sohn (9 Wochen alt) wird seit Geburt voll gestillt. Leider haben wir seit Beginn Probleme, da er noch nie gut an die Brust gegangen ist und wir extreme Probleme mit Luft schlucken, schnalzen und wunden Brustwarzen haben. Nach vielen Untersuchungen wurde nun eine Trinkschwäche (fehlende Saugkraft) diagnostiziert und wird nun behandel ...