Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Zähne- Hunger - Beikost

Biggi Welter

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Frage: Zähne- Hunger - Beikost

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Hallo Biggi! Lara (2730g bei der Geburt, 7520g vor einer Woche) ist jetzt 5 Monate alt und bekommt ihre ersten Zähne. Seit ein paar Tagen, und das passiert von Tag zu Tag öfter, fängt sie vorm / beim Stillen auf der einen Seite an zu Schreien und ist kaum zu beruhigen. Dabei biegt sie sich nach hinten durch. Nun dachte ich zuerst, es sind die Zähne, zunächst half Osanit. Gestern war sie dagegen hundemüde und bekam den Dreh nicht - Zeitumstellung. Aber auch heute habe ich alles versucht. Schlafen wollte / konnte sie nicht. Doch die Zähne? Kann die Vermutung zutreffen, dass ihr das Trinken weh tut, weil sie am Zahnen ist? Oder kann es auch sein, dass sie nicht satt bekommt? Denn in allen Fällen half sie auf der anderen Seite trinken zu lassen. Mit oder ohne Osanit fing sie hier mit großen Schlucken zu trinken an. (Das war übrigens immer die gleiche Brust!) Ich habe versucht ihr Wasser bzw. Fencheltee zu geben. Die Flasche fand sie interessant, der Inhalt schmeckte ihr nicht. Lara interessiert sich seit etwa zwei Wochen sehr für unser Essen, es kann natürlich die Neugier nach allem sein. Aber ich habe auch beobachtet, wie sei sich mit der Zunge den Mund leckt. Ist letzteres ein Zeichen für´s Zahnen oder hat sie tatsächlich Appetitt auf was anderes? Eigentlich möchte ich wenigstens 6 Monate voll stillen, aber wenn sie jetzt mehr brauchen sollte... Wenn ja, womit fange ich an? Einmal lese ich mit Banane, dann wieder Möhren. Könnte man auch mit Kartoffeln anfangen? Kannst du mit da etwas empfehlen? Ja, ich weiß, dass sind viele Fragen auf einmal, aber das mit der Beikost steht sowieso bald an... Ich danke dir schon jetzt ganz herzlich! Stella


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? Liebe Stella, es kann sein, dass das Zahnen deinem Kind solche großen Probleme macht, dass es nicht an der Brust trinken mag, es kann aber auch sein, dass es eine andere Ursache gibt. Gerade die einseitige Ablehnung kann ein Hinweis auf Ohrenschmerzen auf einer Seite sein. Deshalb solltest Du dein Kind von der Kinderärztin/arzt anschauen lassen, um sicherzugehen, dass wirklich nichts Ernsthaftes dahinter steckt. Das Interesse am Essen der Erwachsenen ist ein Hinweise darauf, dass das Kind beginnt für Beikost bereit zu sein, doch es ist nicht der einzige Hinweise, es kann sich bei diesem Interesse auch um schlichte Neugier handeln. Schau dir daher dein Kind nochmals im Hinblick auf die anderen Anzeichen für die Bereitschaft zur Beikost an. Es gibt zwar Kinder, die bereits relativ früh (unter sechs Monaten) bereit für die Beikost sind, aber es ist eher die Ausnahme, dass ein fünf Monate altes Kind so weit ist. Kartoffeln sind sehr gut geeignet als erste feste Nahrung. Karotten sind lediglich das in unserer Kultur typische Anfangsgemüse, aber kein Muss. Wenn Du dir verschiedene Länder anschaust wirst Du sehen, dass es unzählige verschiedene Nahrungsmittel gibt, die als erste Nahrung zusätzlich zur Muttermilch gegeben werden. Jede Familie kann da selbst entscheiden, ob sie mit Kartoffel, einem Gemüse, einem Obst oder vielleicht auch einer ungesüßten und ungesalzenen Reiswaffel beginnen will. Da Babys über die Muttermilch bereits die Geschmacksvarianten des Essens ihrer Mutter kennen und vertraute Geschmacksrichtungen bevorzugen ist sinnvoll mit etwas zu beginnen, was die Mutter auch isst. So sind gekochte Karotten für ein Baby, dessen Mutter niemals gekochte Karotten ist, eher nicht die erste Wahl. Wichtig ist, das langsam vorgegangen wird, immer nur ein neues Nahrungsmittel auf einmal angeboten wird und mindestens eine Woche abgewartet wird, ehe das nächste neue Nahrungsmittel eingeführt wird. Die Verbraucherzentrale Hamburg e.V. hat einen guten Ratgeber für die Ernährung im Babyalter herausgegeben. Er heißt „Gesunde Ernährung von Anfang an" und kann bei der Verbraucherzentrale Hamburg, Kirchenallee 222, 20099 Hamburg bestellt werden. Dort findest Du sehr viele gute Informationen für die Ernährung eines Babys und Kleinkind und auch Rezepte zum Selberkochen. LLLiebe Grüße Biggi


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