AnHi90
Hallo Frau Welter, meine Tochter ist 9 Wochen alt und entwickelt sich prächtig. Wir hatten von Anfang an einer sehr harmonische Stillbeziehung und uns die letzten Wochen auf einen 2-Stunden Rhythmus tagsüber und nachts eingespielt. Seit 1-2 Wochen gab es mal Phasen, wo ich dachte es wäre Zeit zu trinken, sie aber die Brust angeschrien hat. Manchmal hat sie dann getrunken wenn ich in einen dunklen Raum gegangen bin aber such nicht wirklich viel. Also ich denke evtl haben sich ihre Stillabstände verlängert und sie hatte wirklich keinen Appetit. Ich habe dann versucht immer drauf zu achten wann sie sich meldet und das hat dann gut geklappt. Jetzt gab es Dienstag die 6-fach Impfung vom Arzt und sie grad einen Mini leichten Schnupfen der aber nur nachts auftritt. Und seit 2 Tagen möchte sie morgens nicht mehr trinken. Die letzte Stillmahlzeit ist gegen 5/6 Uhr morgens und sie trinkt meistens erst nach 5-6 Stunden wieder am Vormittag. Ich habe heute auch mal abgepumpt und wollte testen ob sie die Flasche will so nach 4 Stunden. Da hat sie aber nur 20 ml getrunken also scheint sie wirklich keinen Appetit zu haben. Ist sie kein Morgenmensch?😅 sonst tagsüber kehrt sie dann wieder zum 2 Stunden Rhythmus zurück aber morgens ist es echt lang. In der Nacht kommt sie mittlerweile alle 3-4 Stunden. Ich hoffe sie bekommt genug. liebe grüsse
Liebe AnHi90, ob dein Kind gedeiht, kannst du bei einem vollgestillten Baby an den folgenden Anzeichen erkennen: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, kannst du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 150 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Solange diese Kriterien erfüllt sind, dürfte alles in Ordnung sein, da dies bei Euch nicht der Fall ist, besteht schon langsam Handlungsbedarf. Falls Du noch keinen Kontakt zu einer Stillberaterin hast, solltest Du dich dann an eine Stillberaterin vor Ort wenden, die Euch beim Stillen sehen kann und so feststellen kann, ob das Baby korrekt an der Brust saugt oder vielleicht ein Saugproblem vorliegt, das behandelt werden müsste. Adressen von Stillberaterinnen findest du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Bis du jemanden telefonisch erreichst helfen die folgenden Informationen hoffentlich schon mal weiter: Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest du dein Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Um das Interesse deines Babys an der Brust wach zu halten, kannst du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst du dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses „Wecken und Wechseln“ wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, wie bereits erwähnt tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung („schwemmt aus“) und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst du zu wenig. Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung. Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst du ja ein paar „Stilltage“ einlegen, das heißt du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Wenn möglich, sollte dein Kind keinen Schnuller und auch keine Flaschensauger bekommen, denn diese können dazu führen (bzw. schon dazu geführt haben), dass dein Baby nicht mehr weiß, wie es richtig an der Brust trinken soll. Wende dich wirklich an eine Kollegin vor Ort, wenn dein Baby zu wenig zugenommen hat. Gerne bin auch ich für dich da. Liebe Grüße Biggi
AnHi90
Hallo Biggi, danke für die Infos. Meine Tochter gedeiht gut und bewegt sich auf der 50. Perzentile und hat genug nasse Windeln. So ganz auf meine Frage eingegangen sind Sie leider nicht. Mir ging es eher darum ob es sein kann dass Babys keinen Appetit haben können. Ab 10 Uhr trinkt sie dann normal alle 2 Stunden. LG
Liebe AnHi90, für mich war es erst einmal wichtig, ob dein Kind ausreichend gedeiht, was es ja tut! Deshalb kannst du jetzt erst einmal beruhigt sein. Warum dein Kind in der Früh nicht trinken mag, kann ich dir leider nicht sagen, evtl. hat es in der Nacht wirklich viel getrunken und ist tatsächlich satt. Manchmal kommt es vor, dass ein Baby in der Nacht einen Schnuller bekommt und dann etwas verwirrt ist, könnte das der Fall sein? Klappt es wirklich den ganzen Tag gut und nur am Morgen nicht? Einen lieben Gruß Biggi
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