Mitglied inaktiv
Hallo! Mein Sohn hatte sich bei einem Babytreff einen handlichen Soor eingefangen, den ich leider erst bei beginnenden Stillproblemen bemerkte. Also hatte ich mich natürlich längst infiziert!! Das Problem ist das die Infektion schon länger als drei Wochen vorbei ist, aber meine Brustwarzen sich anfühlen - und aussehen - wie ein frisch gebrühtes Hühnchen !! Ich benutze von WALA die Rosatum Heilsalbe;Rotlicht;Avent lanolin Salbe;ect. nichts hilft . . . Dementsprechend bin ich etwas hilflos. Hätten Sie noch einen Tipp ? Ich stille zur Zeit noch voll. Sorry, eine Frage habe ich noch. Mein Kind ist viereinhalb Monate Alt und trinkt am Tage so alle zwei bis drei Stunden jeweils eine Seite ca. 10 - 20 min. In der Nacht ( schläft von 18.00 - 7.00) kommt er meißtens nur einmal. Ist das so ok oder gibt es bestimmte Regeln ? Danke und lieben Gruß Snowsoccer
Liebe Snowsoccer, so lange Ihr Kind gut gedeiht, können Sie es völlig Ihrem Baby überlassen wie oft und wie lange es an der Brust trinkt. Hier einmal die Kriterien für ein gut gedeihendes Baby: o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, können Die sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Wenn Ihr Baby all diese Punkte erfüllt, dann dürfte alles in Ordnung sein. Nun zum Soor. Bei einer Soorinfektion ist es unabdingbar, dass immer Mutter und Kind behandelt werden, auch wenn einer von beiden keine Symptome zeigt. Candida ist hartnäckig und kann mit Sicherheit noch in der Mundhöhle Ihres Kindes sitzen, ohne dass die geringsten Symptome zu erkennen sind. Wird dann nur die Mutter behandelt, dann stecken Sie sich immer wieder neu an. Das gibt den berühmten Ping Pong Effekt und Sie kommen aus diesem Kreislauf nicht mehr heraus. Ganz wichtig ist, dass lange genug behandelt wird. Sie müssen auch nach dem vollständigen Verschwinden der Symptome noch eine Weile weiterbehandeln, um einen Rückfall auszuschließen. Ich zitiere Ihnen noch aus "The Breastfeeding Answer Book" Stock, Mohrbacher, 1997: "Durch die Soorbehandlung muss das Stillen nicht beeinträchtigt werden. Bei leichteren Soorinfektionen kann bereits 24 bis 48 Stunden nach Beginn der Behandlung eine Besserung der Symptome verspürt werden. In anderen Fällen kann es drei bis fünf Tage oder länger dauern, bis die Symptome verschwinden. Die Mutter sollte die Medikamente bis zum Ende des Behandlungszyklus einnehmen, denn die Infektion kann wieder aufflammen, wenn die Medikamente beim Verschwinden der Symptome abgesetzt werden. Es gibt Möglichkeiten, wie die Mutter die Beschwerden während der Soor Behandlung mildern und das Stillen angenehmer machen kann. Nachdem die Behandlung der Soorinfektion begonnen wurde, können die Beschwerden für ein bis zwei Tage schlimmer erscheinen, bevor eine Besserung eintritt. Die Mutter sollte ihre Brustwarzen nach jedem Stillen mit klarem Wasser abspülen und an der Luft trocknen lassen, da Soor in Milch und feuchtem Milieu gut gedeiht. Bis der Schmerz verschwindet, können folgende Vorschläge dazu beitragen, das Stillen weniger schmerzhaft zu machen: o häufigere, kürzere Stillmahlzeiten anbieten, o an der weniger schmerzhaften Seite zuerst anlegen (wenn es eine weniger schmerzhafte Seite gibt), o den Saugschluss des Babys unterbrechen, bevor es von der Brust genommen wird, indem sanft am Kinn des Babys oder an seinem Mundwinkel gezogen wird. Sobald die Diagnose Soor bestätigt ist, sollte die Mutter Vorsichtsmaßnahmen treffen, damit es keinen Rückfall gibt. Soorpilze können sich an vielen Stellen (einschließlich Muttermilch) halten. Deshalb sollte sich die Mutter ihre Hände häufig waschen und die folgenden Vorsichtsmaßnahmen einhalten, um einen Rückfall zu vermeiden. o Das Baby kann mit abgepumpter Milch gefüttert werden. Die Milch, die während einer Soorinfektion abgepumpt wurde, sollte jedoch nicht aufbewahrt und eingefroren werden. Einfrieren inaktiviert Hefepilze, tötet sie aber nicht ab (Rosa, 1990). Daher kann eingefrorene Milch, die das Baby nach Abschluss der Behandlung erhält, einen Rückfall verursachen. o Erhält das Baby einen Beruhigungssauger oder werden Flaschensauger oder Beißringe benutzt, müssen sie einmal täglich 20 Minuten lang ausgekocht werden, um die Soorerreger abzutöten. Nach einer Behandlungsdauer von einer Woche sollten sie weggeworfen und neue gekauft werden. o Wird eine Milchpumpe benutzt, müssen alle Teile, die mit der Milch in Berührung kommen (mit Ausnahme der Gummidichtungen), täglich ausgekocht werden. o Einmalstilleinlagen sollten nach jedem Stillen weggeworfen werden. Stilleinlagen aus Stoff sollte die Mutter nach jedem Stillen wechseln und erst wieder benutzen, nachdem sie in heißem Seifenwasser gewaschen wurden. o Ist das Baby bereits alt genug, um mit Spielsachen zu spielen, muss alles, was es in den Mund nehmen kann, häufig mit heißem Seifenwasser abgewaschen werden, um eine erneute Infektion und ein Weiterverbreiten der Infektion an andere Kinder zu verhindern. Treten immer wieder Soorinfektionen auf, müssen unter Umständen alle Familienmitglieder behandelt werden. Lassen Sie sich vom Arzt (für beide!) Medikamente verschreiben, mit Heilsalbe werden Sie keinen Erfolg haben. Ich zitiere Ihnen aus "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Spielmann, Schaefer, 6. Auflage 2001: "Lokale Antimykotika Zu den lokal wirksamen Antimykotika zählen Nystatin und Clotrimazol. Sie werden praktisch nicht resorbiert und sind enteral für den Säugling nicht verfügbar. Umfangreiche Erfahrungen mit der therapeutischen Anwendung im Säuglingsalter sprechen gegen ein toxisches Potential. Gleiches gilt für Miconazol (z.B. Daktar), das ebenfalls kaum resorbiert wird. Bofonazol (Mycospor), Croconazol (Pilzcin), Econazol (z.B. Epi Pevaryl), Fenticonazol (z.B. Lomexin), Isoconazol (Travogen), Ketoconazol (z.B. Terzolin), Sertaconazol (z.B. Mykosert) und Tioconazol (z.B. Fungibacid) sind in der Struktur und Wirkung dem Clotrimazol verwandt aber weniger erprobt. Keine Erfahrungen liegen vor zu Amorolfin (Loceryl), Ciclopirox (Batrafen), Naftifin (Exoderil), Terbinafin (Lamisil), Tolciclat (Fungifos) und Tolnaftst (Chlorisept) sowie dem vaginal verwendeten Chlorphenesin (Soorphenesin). Empfehlung für die Praxis: Lokale Antimykotika der Wahl für die Stillzeit sind Nystatin und Clotrimazol. Auch Miconazol ist akzeptabel. Diese drei Mittel sind den anderen o.g. lokal wirksamen Antimykotika vorzuziehen. Falls tatsächlich eines der anderen Mittel zwingend indiziert ist, kann uneingeschränkt weitergestillt werden, wenn nur vorübergehend oder kleinere Flächen behandelt werden" Sprechen Sie am besten mit Ihrer Ärztin/Arzt darüber. Gute Besserung und LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo Biggi Ersteinmal herzlichen Dank für die ausführliche Antwort. Nur zur Info : ich war vor drei Tagen beim K.a. und der meinte, es liege kein Soor mehr vor!Außerdem sagte er damals - also vor drei Wochen - das es nicht notwendig wäre die Mutter gesondert zu behandeln. Daraufhin habe ich selbständig das Mykoderm Mundgel mitbenutzt!? Nur reicht die Behandlung aus ? Irgendwie fühlt man sich ziemlich allein gelassen,da man keine wirklich hilfreichen Tipps bekommt und man mit seinen Schmerzen alleine dasteht.Jetzt habe ich mir von Mendela den Brustschutz gekauft, mal sehen. Meinst Du denn ich sollte naoch mal zum K.A. gehen ? leben Gruß snowsoccer
Liebe Snowsoccer, bei einer Soorinfektion ist es unabdingbar, dass immer Mutter und Kind behandelt werden, auch wenn einer von beiden keine Symptome zeigt. Candida ist hartnäckig und kann in der Mundhöhle deines Kindes sitzen, ohne dass die geringsten Symptome zu erkennen sind. Wirst Du nicht ausreichend behandelt, steckt sich dein Kind immer wieder bei dir an! So lange Du Schmerzen und ein Stechen in der Brust hast, ist der Soor nicht verschwunden. Geh am besten zu einem anderen Arzt, der sich mit diesem Thema auskennt, denn es stimmt einfach nicht, dass nur das Kind behandelt werden muss. LLLiebe Grüße Biggi
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