Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

wird mein kind satt?

Biggi Welter

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Frage: wird mein kind satt?

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Meine Tochter kam am 07.10.2002 in der 34.SSW zur Welt. Seit ca 4 Wochen habe ich sie zu Hause und versuche seit 3 Wochen auf volles Stillen umzustellen. Dazu muß ich vielleicht noch erwähnen, daß sie anfangs eine Trinkschwäche hatte und mit der Sonde ernährt wurde. Da Sie zur Geburt sehr krank war, habe ich Ihr dann erst die Muttermilch mit der Flasche gegeben, da sie zum trinken an der Brust zu schwach war. Seit ca 2 Wochen habe ich mehrmals versucht nur noch zu stillen, mit dem Effekt, daß sie ab ca 17 uhr bis Mitternacht nur noch Hunger zu haben scheint. Wenn sie dann an jeder Brust dran war muß ich Ihr doch wieder die Flasche mit abgepumter Milch geben,damit ich sie satt bekomme. Kann es daran liegen, daß ich, wenn sie die eine Brust leertrinkt, ich die andere für abends abpumpe? Ist ihr das dann zu wenig? Sie trinkt im Rhythmus von 3 Stunden. Außerdem erbricht sie oft im Schwall die Milch wieder oder quält sich jedes mal beim einschlafen und krümmt sich trotz Bäuerchen im Bett, bis wieder etwas Milch hochkommt.


Biggi Welter

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? Liebe Beate, wann wird endlich aufgehört damit das Märchen zu erzählen, dass das Trinken an der Flasche weniger anstrengend sei als das Trinken an der Brust:-((( Es sind unterschiedliche Techniken, aber keineswegs ist das Trinken an der Flasche weniger anstrengend. So lange Ihr Baby die folgenden Punkte erfüllt, können Sie davon ausgehen, dass es genügend Muttermilch bekommt und es keinen Grund zum Zufüttern oder sonstigen Maßnahmen gibt: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Als Frühchenmutter ist frau verständlicherweise noch sehr viel besorgter als nach der Geburt eines voll ausgetragenen Babys. Dennoch: auch bei Frühchen muss die abendliche Unruhe keineswegs immer Hunger bedeuten und schon gar nicht, dass die Milch nicht reicht. So kleine Babys wollen durchschnittlich mindestens zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an die Brust. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Dabei ist es nun nicht unbedingt immer so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys und vor allem am späten Nachmittag und abend kommt es verstärkt zu solchen Cluster-Phasen. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Nicht zu vergessen ist auch die Bedeutung des non-nutritiven Saugens, des Saugens, das nicht der Ernährung dient. Wegen der Bauchprobleme und des Spuckens kann ich Ihnen nur wärmstens ans Herz legen, sich an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe zu wenden. Für eine Stillberaterin ist der erste Gedanke bei Bauchproblemen immer „Ist das Kind richtig angelegt und saugt es korrekt?". Das kann ich hier am Bildschirm natürlich nicht beurteilen. Falls Sie Milchbildungsstee trinken, lassen Sie diesen bitte mal weg. Seine Wirkung zur Milchsteigerung konnte nie bewiesen werden, wohl aber seine Nebenwirkungen: Blähungen beim Kind, vor allem, wenn die Mutter mehr als eine bis drei Tassen davon trinkt. Scheuen Sie sich wirklich nicht, die direkte Hilfe durch eine Stillberaterin vor Ort in Anspruch zu nehmen. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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