Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wird mein Baby nicht satt?

Biggi Welter

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Frage: Wird mein Baby nicht satt?

CS1605

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Mein kleiner ist nun fast 5 Monate alt. Ich stille ihn voll nach Bedarf und er hat auch schon fast 9kg auf der Waage. Er ist ein sehr aktives Baby aber auch sehr fordernd. Er quengelt den ganzen Tag von morgens an und ist immer unzufrieden, weint sehr viel und trinkt immer nur eine Brust 2-3 min lang. Danach ist er auch immer unzufrieden. Schlafen will er nicht und beim aufwachen weint er auch jedes Mal. Die 2. Brust möchte er auch nach einem Bäuerchen nicht. Das geht nun schon seit 2,5 Monaten so. Wir waren von Anbeginn bei 2 Std. Stillabstand. Seit den 2,5 Monaten will er jede Stunde dran (so mein Gefühl) Er entwickelt sich super und wenn man ihn bespaßt dann lächelt & lacht er sehr viel. Wird er vielleicht nicht satt? Ich meine wenn man ihn ansieht, dann sieht man ein speckiges großes Baby und die Waage zeigt es ja auch. Er spuckt aber auch viel, direkt nach dem trinken und bis zum nächsten Stillen immer mal wieder flockige Milch. Ansonsten schwitzt er auch viel, beim trinken, beim weinen, beim strampeln, nachts egal was man anzieht. Soll ich weiterhin nach Bedarf stillen? P.S: Der Kinderarzt sagt ich kann es mit Pre-Milch probieren, das möchte ich aber nicht. Oder mit Brei. Aber dafür hat er noch nicht die Reifezeichen. Und bezüglich der Unzufriedenheit und dem ständigen weinen/schreien schiebt er es immer wieder aufs zahnen und die Schübe. Aber kann das dann wirklich ausnahmslos jeden Tag und das schon so lange sein? Ich bin momentan einfach am Rande der Verzweiflung und weiß nicht, wie ich meinem Baby helfen kann, dass er zufriedener wird und auch mal zur Ruhe kommt :-(


Biggi Welter

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Liebe CS1605, wenn ein Baby so wunderbar gedeiht, braucht es sicher keine zusätzliche Milch! Babys sind von Geburt an (bzw. bereits im Mutterleib) eigene, individuelle Persönlichkeiten mit eigenem Charakter, Temperament und auch mit eigener Stimmungslage. Ob eine Mutter ein ruhiges, zufriedenes, (fast) immer lächelndes Baby hat oder ein Kind, das als „Schreibaby" bezeichnet wird, das hängt nicht zwingend von ihren Fähigkeiten als Mutter ab. Vieles ist einfach angeboren. Wenn dein Kind viel quengelt und weint, dann kann es sein, dass es ein Baby mit erhöhten Bedürfnissen ist, ein High Need Baby, wie diese Kinder von dem amerikanischen Kinderarzt Dr. William Sears genannt werden. Ein High Need Baby braucht sehr viel mehr Einsatz von seiner Mutter/Eltern. Es ist kein „pflegeleichtes" Kind. Oft zeigen sich die Erfolge der Bemühungen der Mutter erst nach längerer Zeit und die Mutter zweifelt an sich selbst. Deshalb ist es so wichtig, dass Mütter/Eltern wissen, dass es High Need Babys gibt und wissen, dass sie keine „Schuld" haben. Sehr gut beschrieben sind High Need Babys in dem Buch „Das 24 Stunden Baby" von Dr. William Sears und Dr. Sears gibt auch Anregungen und Erklärungen, was Eltern tun können, um zu einem einfacheren Alltag mit ihren Kindern zu kommen. Überlege dir evtl. auch einmal zu einem Stillgruppentreffen zu gehen und tausch dich dort mit den anderen Müttern aus. Vielleicht hast du sogar das Glück so wie ich vor vielen Jahren, dass du dort Mütter oder eine Stillberaterin kennen lernst, die bereits ältere Kinder haben und du kannst miterleben, dass es sich lohnt noch etwas durchzuhalten. Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Suche für dich eine Möglichkeit zum Entspannen und abschalten. Gönne DIR etwas. Wenn es dir besser geht, wird es auch deinem Kind besser gehen. Wenn diese Maßnahmen nicht helfen, solltest du dich nicht scheuen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ich weiß nicht, ob es bei dir in der Umgebung zum Beispiel eine Erziehungsberatungsstelle gibt. Das Wort "Erziehungsberatungsstelle" klingt für dich jetzt möglicherweise erschreckend, muss es aber nicht. Dort arbeiten Fachleute der unterschiedlichsten Disziplinen, die mit dir zusammen nach einem Weg suchen können, wie du ganz individuell auf dein Kind eingehen kannst und wie ihr euer Zusammenleben möglichst gut gestalten könnt. Ich hoffe, dir ein Stück weitergeholfen zu haben und wünsche dir von ganzem Herzen, dass es dir und deiner Familie bald besser geht. Ich würde mich sehr freuen, wenn Du mir in einiger Zeit noch einmal schreibst! Lieben Gruß Biggi


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