Mitglied inaktiv
Hallo liebe Stillberaterinnen, mein Sohn-12 Wochen- nuckelt gern und viel. Ich frage mich, wie lange der Sauger am Stück im Mund bleiben kann, ohne dass eine Saugverwirrung entsteht.
Liebe ivonja, Ich würde zumindest in den ersten Wochen von einem Schnuller ganz abraten, denn ganz gleich, was die Werbung für welchen Sauger auch immer behauptet: Kein künstlicher Sauger reicht an der Original heran und jeder künstliche Sauger kann bei einem dafür empfänglichen Kind zu einer Saugverwirrung führen. Ein Schnuller ist kein zwingend notwendiger Bestandteil der Babyausstattung (eben so wenig wie die Flasche). Es ist auch nicht das Baby, das den Schnuller braucht, sondern es sind die Eltern, das sollte sich jede Mutter und jeder Vater bewusst machen. Beim Schnuller handelt es sich um nichts anderes als um eine Brustattrappe, eine Kopie. Und nun ist es eben so, dass eine Kopie nie wirklich das Original vollständig erreicht und das gilt auch und besonders für den Schnuller. Diese Attrappe kann manchmal sinnvoll und hilfreich sein, wenn sie überlegt und wohl dosiert eingesetzt wird. Aber Eltern sollten sich auch der Nebenwirkungen des Schnullers bewusst sein: o Schnuller sind künstliche Sauger und können beim Baby zum falschen Saugen an der Brust führen. Diese sogenannte Saugverwirrung kann ernsthafte Stillprobleme nach sich ziehen. o Durch Schnuller wird die Zeit, die das Baby an der Brust der Mutter verbringt eingeschränkt, was die Milchbildung der Mutter negativ beeinflussen kann. o Kinder ohne Schnuller erkranken seltener an Mittelohrentzündungen. o Schnullergebrauch kann Kieferfehlstellungen begünstigen. o Schnullergebrauch kann zu einer ungünstigen Mundatmung führen. Eine offene Mundatmung führt zu einer erhöhten Infektanfälligkeit und kann Haltungsprobleme begünstigen. o Kinder, die einen Schnuller hatten, brauchen häufiger eine logopädische Behandlung Ein Aspekt, der auch nicht zu vernachlässigen ist, ist, dass Eltern dem Kind den Schnuller zunächst angewöhnen und dann (nach einer mehr oder weniger langen Zeit) wieder abgewöhnen. Das Abgewöhnen des Schnullers kann sehr nervenaufreibend für alle Beteiligten sein. Ein "schnullerabhängiges" Kind kann in der Nacht sehr oft die Eltern aus dem Bett springen lassen, weil es zum Wiedereinschlafen oder Weiterschlafen den Schnuller braucht und ihn alleine nicht findet. Wenn schon Schnuller, dann wirklich überlegt, wie ein Medikament überlegt eingesetzt werden sollte und auch mit Blick auf die Zukunft und nicht nur auf den momentanen "Vorteil" Der Schnuller ist nicht die einzige Möglichkeit, ein aufgebrachtes oder sonstwie unruhiges Kind zu beruhigen, es gibt auch Alternativen. o Das Kind kann getragen werden. Durch das Tragen wird das Bedürfnis des Kindes nach Körperkontakt, Geborgenheit, Wärme und Nähe gestillt und mit einem gut gebundenen Tragetuch hat man mindestens eine Hand frei, um andere Dinge zu tun. o Das Kind kann gebündelt werden. Das Bündeln gibt dem Baby das Gefühl von Geborgenheit und lässt es seinen Körper und seine Grenzen spüren. Das Gefühl von Begrenzung hilft dem Kind sich sicher zu fühlen. o Man kann ein Nest bauen. Auch hier ist die Begrenzung der springende Punkt, der dem Kind Geborgenheit vermittelt. o Massage, eine warmes Bad oder auch ein warmes Körnerkissen können beruhigend wirken. Schaukelbewegungen (Wiege, Hängematte, Schaukelstuhl, mit Tragetuch spazieren gehen, Kinderwagen), monotone Geräusche (Staubsaugen, Auto fahren), beruhigende Musik, Singen und Tanzen mit dem Baby und auch der Schutz vor Überreizung (viele Besucher, Fernseher) helfen einem Kind sich zu beruhigen. Als Saugersatz bietet sich ein Finger (von Kind oder Vater oder Mutter) oder eventuell auch einLutschetuch an. Schnuller sind auch nicht "kiefergerecht", wie es immer wieder behauptet wird. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo, zunächst mal - ich finde eure Arbeit hier im Forum wirklich toll! Aber diese Antwort etwas zu einseitig. Von meiner Tochter (14,5 Wo.) ausgehend: - Sie mag den KiWa nicht gerne - und bleibt nicht lange drin, was bei der Hitze kürzlich wirklich unpraktisch ist - sonst habe ich sie gerne im Tuch. Und im KiWa kann man sie schlecht mal kurz baden ;-) - Sie nuckelt wirklich gern, aber nicht mehr an der Brust - es nervt sie dass da was raus kommt, wenn sie keinen Hunger hat! Den Finger "würgt" sie auch oft wieder raus. - Wegen Kiefer - ist es denn besser wenn sie am Daumen lutscht? den Schnuller kann die Schnullerfee abholen - den Daumen nicht! und der Daumen ist schlechter für den Kiefer. - Wegen der nächtlichen Abhängigkeit - es ist doch auch nervig, wenn das Kind die ganz Nacht an der Brust hängt und nur mit der Brust im Mund wieder einschläft - ob man da den Schnuller wieder geben muss oder die Brust - aufwachen muss man eh! (sag ich mal so provozierend). ich bin nämlich am überlegen, ob ich ihr den Schnuller geben soll. Nuckeln hilft wohl auch bei Blähungen - weils entspannt! Liebe Grüße
Liebe Kirshinka, auch wenn es Ihnen im Moment einfach scheint, einen Schnuller zu geben, so überwiegen meist doch die langfristigen Nachteile. Die Diskussion über Schnuller und Daumenlutschen wird sehr kontrovers und teilweise sehr vehement geführt. Aus der Sicht der Stillberaterin, ist von einem Gebrauch des Schnullers in den ersten Wochen abzuraten, da er zu einer Saugverwirrung führen und einen negativen Einfluss auf die Milchproduktion der Mutter und die Gewichtszunahme beim Baby haben kann. Im Gegensatz zum Daumen, kann der Schnuller fast ununterbrochen im Mund bleiben. Das Kind muss ihn nicht heraus nehmen, wenn es beim Spielen seine Hände braucht. Der Daumen wird daher schon aus praktischen Gründen weniger oft genommen werden. Interessante Informationen bieten die Veröffentlichungen von Gudrun von der Ohe, einer Ärztin und Still und Laktationsberaterin IBCLC "Der Schnuller und seine Auswirkungen" (in Laktation und Stillen Heft 3/1999) und "Schnuller und plötzlicher Kindstod" (in Laktation und Stillen Heft 4/2000) sowie die Facharbeit der Logopädin Caroline Schallhammer, IBCLC "Stillen als Prävention in der Logopädie" die sich ebenfalls ausführlich mit dem Schnuller beschäftigt. Wird ein Kind nach Bedarf gestillt, braucht es nur in den seltensten Fällen Schnuller oder Daumen, da es sein Saugbedürfnis vollständig an der Brust gestillt wird. Ein gestilltes Bedürfnis verschwindet. Häufig wird als Gegenargument für Schnuller oder Daumen eine mögliche Verformung des Gaumens ins Feld geführt. Ein mit uns gut bekannter Kinderarzt und Psychotherapeut sagt dazu "lieber ein verbogener Gaumen, als eine verbogene Seele". Mehr zum Thema Schnuller unter www.stillberatung.info, Seite Aktuelles LLLiebe Grüße, Biggi
Mitglied inaktiv
Vielen Dank! Ich würde die jeweiligen Artikel gerne lesen - wo kann ich sie finden? Weil ich bin mir ja auch nicht sicher, ob ich den Schnuller geben soll - wie gesagt, ihren Daumen findet sie zwar, aber daran saugen tut sie nicht - und den Finger von Mama will sie auch nur noch selten. Manchmal will sie aber nuckeln und will die Brust aber nicht - gerade weil Milch raus kommt und sie satt ist. Sie darf an die Brust wann immer sie möchte. Den Schnuller würde ich auch nie ständig in ihrem Mund lassen - und nachts sowieso nicht. Viele Grüße und nochmal Danke!!!!
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