AbraCadaver
Guten Abend, mein Sohn ist fast 11 Monate alt und ich stille seit längerer Zeit nur noch nachts/zum Einschlafen und tagsüber nur in Ausnahmefällen, maximal 1-2x pro Woche, zB wenn er wegen seiner Zähne nicht zur Ruhe kommt. Die Beikosteinführung hat mMn etwas lang gedauert, aber inzwischen isst er immerhin: zum Frühstück (ca 8h) 1/2-1 Scheibe Brot, Zum Mittag (ca 12.30h) meist eine ganze Portion Mittagsbrei (allerdings noch ziemlich fein püriert, bzw bei fertigem maximal "ab 8. Monat"), Abends (ca 18.15h) meist eine ganze Portion Schmelzflocken-Milch-Wasser-Frucht-Brei. Zwischendurch und nach der Mahlzeit gibts immer mal wieder nen Snack zum selbst knabbern (Obst, Gemüse, Dinkelstange, Zwieback), allerdings isst er davon nur wenig. Etwa um 19 Uhr geht's in's Bett. Da er nicht durch normales Hinlegen einschläft, tragen wir ihn mit der Trage. Wenn das nicht klappt, stille ich ihn in den Schlaf. Danach schläft er eigentlich bis 6 Uhr. ABER: Recht genau alle 3 Stunden wacht er auf, schreit sofort ununterbrochen und ist nur durch die Brust zu beruhigen. Um 22 und 1 Uhr ist glaube ich viel Trinken dabei, aber ab 4 Uhr will er meist durchgängig nuckeln und wenn ich abdocke, schreit er wieder. Dabei ist er eigentlich die ganze Zeit im Halbschlaf. Ganz abstillen ist mir nicht eilig, aber an den Nerven zehrt v.a. das frühmorgendliche Dauernuckeln. Und die Tatsache, dass ich gerne irgendwann doch mal abends nach 19 Uhr zB mal Essen gehen oä möchte. Ab 19 Uhr kann ich nicht aus dem Haus. Außerdem zieht das nächtliche Stillen leider mit sich, dass er unbedingt nachts gewickelt werden muss, sonst läuft er aus. Und beim Wickeln schreit er, egal, was man tut (wir wickeln ihn zB direkt im Elternbett, weil es schön warm und schummrig ist). Wie kann ich das reduzieren? Mir fällt nur Flasche oder Schnuller ein. Das hat er beides noch nie gehabt und ich wollte es eigentlich von ihm fernhalten. Eine Phase würde ich das nicht nennen, da das schon mindestens ein halbes Jahr so geht. Über eine Rückmeldung wäre ich sehr dankbar! Liebe Grüße und gesund bleiben!
Liebe AbraCadaver, leider hilft viel Brei oder Beikost nicht, wenn ein Kind länger schlafen soll. Ein Baby muss eine gewisse Reife erreichen, um längere Zeit schlafen zu können. Wann dieser Zeitpunkt erreicht wird, ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Eine Flasche mit künstlicher Säuglingsnahrung (oder ein Abendbrei) verbessern das Schlafverhalten nicht (das wurde in Studien nachgewiesen). Dein Baby braucht also vor allem eines: Zeit zum Reifen. Vielleicht "schenkst" du ihm einfach noch ein bisschen von dieser Zeit, in der du ihm gestattest, so zu sein, wie es ist. Du machst nichts falsch! Und hast du schon einmal den so genannten Kinn-Trick ausprobiert? Dabei legst du, wenn du die Brust dem schlafenden Kind aus dem Mund gezogen hast, einen Finger längs unter die Unterlippe, so dass die Lippe beim "Suchen" einen gewissen Widerstand spürt. Dieser Widerstand wirkt beruhigend auf viele Kleinen, und sie schaffen es sich zu entspannen und eine tiefere Schlaf-Ebene zu erreichen…probiere es mal aus. Versuche, dir am Tag Nischen zu suchen, lege dich mit hin, wenn das Baby schläft. In diesem Alter ist es meist einfacher, das Drumherum zu ändern, als das Baby. • Nimm ALLE Hilfe an, die du bekommen kannst. Erkundige Dich mal, ob Du nicht eine Haushaltshilfe bekommen kannst (wegen absoluter und chronischer Erschöpfung). Möglicherweise kann dir auch deine Mutter, Schwiegermutter, Schwester oder eine Freundin (selbstverständlich auch das männliche Pendant dazu) etwas unter die Arme greifen. Das können ganz simple Dinge sein z.B. einmal alle Fenster putzen, deinen Bügelkorb leerbügeln, einige vorgekochte Mahlzeiten für deine Tiefkühltruhe, ein Nachmittag Babysitten während du schläfst oder sonst etwas für dich tust ... • Vielleicht findest du auch einen verantwortungsbewussten Teenager, der gegen geringes Entgelt bereit ist, mit deinem Kind zu spielen oder spazieren zu gehen. In dieser Zeit solltest Du dann aber wirklich entweder schlafen (bzw. ruhen) oder DIR etwas Gutes tun. • Lass den Haushalt auf Sparflamme laufen. Nicht alles muss gebügelt werden. Wenn Handtücher nach dem Baden und Duschen wieder aufgehängt werden, statt auf dem Fußboden zu landen, können sie mehrmals benutzt werden, das spart Wäsche. Es ist nicht wesentlich mehr Arbeit die doppelte Menge Spaghettisoße zu kochen, aber du hast dann eine fast fertige Mahlzeit für die Tiefkühltruhe. Es schadet nicht der Gesundheit der Familie, wenn Du die Fenster erst wieder im nächsten Jahr putzt. Du wirst sicher einiges finden, was im Haushalt nicht so perfekt gemacht werden muss. • Achte darauf, dass du genügend isst und trinkst. Du musst keine perfekten Menüs kochen und essen, einigermaßen ausgewogen reicht und es darf auch Tiefkühlgemüse statt frischem Gemüse sein (dann sparst du dir auch das Schälen und Putzen). Eine hungrige Mutter ist nicht so belastbar. Ich hoffe, die Antwort hilft dir weiter. Herzliche Grüße Biggi
AbraCadaver
Liebe Biggi, vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Den Kinntrick habe ich hier von dir gelesen, aber bei uns funktioniert er leider nicht. Es geht mir gar nicht nur um meinen Schlaf (danke aber für die vielen Tipps), sondern auch darum, dass ich ab 19 Uhr an die Wohnung "gefesselt" bin, da er entweder gar nicht ohne Brust einschläft oder wenn er aufwacht, nur durch diese beruhigen lässt. Hälst du einen Schnuller in dieser Phase als nächtlichen Brustersatz für sinnvoll? Ich will jetzt keine wilden Parties feiern und verstehe, dass er nachts/abends Nähe braucht, aber es wäre toll, wenn ihn der Vater oä dann auch beruhigen könnte (funktioniert zu anderen Zeiten auch oft). Hast du für diesen Aspekt noch einen Tipp? Liebe Grüße und bleib gesund
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