Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wie kann ich die Milchmenge steigern?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Wie kann ich die Milchmenge steigern?

Petra55

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Hallo Frau Welter, können Sie mir sagen, was ich tun kann, um die Milchmenge zu steigern? Mein Kind ist 23 Wochen alt, bis zur 16. Woche habe ich abgepumt, weil mit das Anlegen Höllenschmerzen bereitet hat. Dann ging es aber besser und ich kann anlegen. Ich füttere auch 2 Mahlzeiten zu, das habe ich allerdings von Anfang an so gemacht, weil die Milch nicht reichte. Nun habe ich aber den Eindruck, dass sich kaum noch Milch bildet, die Brust ist immer ganz weich und überhaupt nicht mehr prall gefüllt (auch nach längeren Pausen, z.B. nachts). Ich trinke Fenchel-Anis-Kümmel-Tee, ich lege ca. alle 2 Stunden an (ich lege immer erst an die Brust an, die zuletzt dran war), aber trotzdem scheint es immer weniger zu werden. Mein Kind scheint an der Brust nicht mehr richtig satt zu werden, es stürzt sich jedenfalls ziemlich gierig auf die 2 Flaschen, die ich zufüttere. Ich bin ziemlich kaputt, weil ich noch ein älteres Kind habe, das natürlich auch Aufmerksamkeit fordert. Ist das vielleicht der Grund, dass die Milchmenge zurück geht? Was kann ich noch tun, um die Milchmenge trotzdem noch zu steigern? Ich möchte eigentlich noch nicht abstillen, aber irgendwie scheint es darauf hinauszulaufen. Danke für Ihre Antwort.


Biggi Welter

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Liebe Petra55, Weiche Brüste sind KEIN Hinweis auf zu wenig Milch, im Gegenteil, nach den ersten Wochen ist es absolut normal, dass die Brust wieder weich (und oft auch kleiner wird). Das bedeutet nicht, dass die Milch weniger geworden ist, sondern ist ein Hinweis darauf, dass sich die Stillbeziehung eingespielt hat. Es kann allerdings sein, dass Ihr Baby saugverwirrt ist und nicht mehr effektiv und korrekt an der Brust trinken kann. Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kindbekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Nun kann ein verhängnisvoller Kreislauf beginnen: da das Kind mit der falschen Technik an der Brust trinkt, wird es an der Brust hektisch, saugt an, lässt wieder los, dreht den Kopf hin und her schluckt viel Luft (die wiederum führt möglicherweise zu Bauchproblemen) und da es die Brust nicht mehr richtig stimuliert kommt es zu einem Rückgang der Milchmenge und damit zu weiterem Zufüttern, wenn dieser Kreislauf nicht unterbrochen wird. Eine Saugverwirrung ist alles andere als lustig und Stillberaterinnen wissen aus Erfahrung nur zu gut, warum sie künstlichen Saugern wie Schnuller und Flasche kritisch gegenüberstehen, denn beide bescheren uns immer wieder eine Menge „Beschäftigung". Da ich nun weder Sie noch ihr Kind sehen kann, weiß ich nicht, wie das Kind angelegt ist und wie es saugt. Solche Probleme stoßen einfach an die Grenzen einer Fernberatung und deshalb kann ich Ihnen nur dringend ans Herz legen, sich an eine Kollegin vor Ort zu wenden, die sich anschauen kann, wie Ihr Kind an der Brust trinkt und Ihnen dann gezielte Tipps geben kann, was Sie tun können, um problemlos stillen zu können. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße, Biggi


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