Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Trinkprobleme- Gewichtsabnahme ab 6. Monat

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Frage: Trinkprobleme- Gewichtsabnahme ab 6. Monat

Mitglied inaktiv

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Hallo liebe Biggi, mein Sohn ist jetzt 6 Monate alt und trinkt immer weniger (ich stille voll). Früher trank er alle 2-3 Stunden an beiden Brüsten. Jetzt trinkt er nur noch alle 3-4 Stunden an einer Brust. Er lässt sich auch nicht mehr im Sitzen stillen, nur noch im Liegen und auch nur wenn ich ihn mehrmals zu mir ran drehe. Von allein macht er überhaupt keine Anstalten mehr trinken zu wollen, meldet keinen Hunger durch Quengeln oder Schreien wie früher. Er nimmt auch seit einer Woche ab (er wog schon mal 8600 und wiegt jetzt 8000 Gramm). Auch hatte er in den letzten Monaten nur ca. alle 4 Tage Stuhlgang und seit einer Woche jeden Tag. Ich probiere seit einer Woche Karottenbrei zu geben, aber nach einem halben Löffel will er nicht mehr, weshalb also nicht wirklich von Essen die Rede sein kann. Seit 3 Wochen robbt er und seit einer Woche fremdelt er. Ansonsten ist er wie immer. Meine Frage ist jetzt, ob das weniger Trinken ab dem Alter normal ist und das Abnehmen auch mit dem Robben oder dem Breilöffel zusammenhängen kann. Kann es sein, dass er die Brust einfach nicht mehr will oder dass er einfach weniger Hunger hat? Eigentlich hatte ich vor, so lange wie möglich zu stillen und möchte nicht mit Flasche anfangen, zumal ich noch immer so viel Milch produziere, dass sie nach dem Ansaugen in mehreren Strahlen von allein rauskommt. Was sollte ich Ihrer Meinung nach tun? Vielen Dank Jenny


Mitglied inaktiv

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Liebe Jenny, Babys nehmen in den seltensten Fällen immer gleichmäßig zu, sondern in Schüben und sogar gelegentliche Gewichtsstillstände können vorkommen, ohne dass gleich ein Anlass zur Sorge gegeben sein muss. Vor allem Babys, die zunächst überdurchschnittlich zugenommen haben, können einen "Zunehmknick" in der Kurve haben. Das Zufüttern von Beikost bei einem zögernd zunehmenden Kind sollte immer sehr kritisch gesehen werden, vor allem dann, wenn das Kind gerade sechs Monate alt ist. Zunächst sollten andere Möglichkeiten ausprobiert werden bzw. überprüft werden (z.B. häufigeres Anlegen), ob die Zunahme tatsächlich zu gering ist oder einfach dem individuellen Tempo dieses Kindes entspricht. So haben z.B. Karotten gerade mal 22 kcal pro 100 g, im Gegensatz zu Muttermilch mit fast 70 kcal pro 100g. Das bedeutet, dass Sie mit der Beikost eine Nahrung mit niedrigerem Kalorienwert einführen und dadurch die hochkalorische Nahrung (Muttermilch) ersetzen, was eher zu einer Verlangsamung der Gewichtszunahme, denn zu einer Steigerung der Zunahme führen wird. Für den Darm des Kindes bedeutet die Einführung von Beikost (auch wenn es nur ein halber Teelöffel ist)verständlicherweise eine Umstellung und es kann gelegentlich zu Verdauungsproblemen kommen sowohl in die eine, wie in die andere Richtung und es kann schon sein, dass Ihr Baby wegen dem vermehrten Stuhlgang und dem Krabbeln etwas abgenommen hat. Wenn Ihr Baby alle Anzeichen für ein gut gedeihendes Baby erfüllt (nasse Windeln, gute Hautfarbe und Hautspannung, interessiertes Verhalten in den Wachphasen, durchschnittlich mindestens 110 g Gewichtszunahme pro Woche usw.), dann besteht sicher kein Anlass zu echter Sorge. Um Ihre Milchmenge zu steigern, sollten Sie häufiger anlegen, auch wenn Ihr Baby nicht danach verlangt. Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb sollten Sie Ihr Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Etwa alle zwei Stunden (jeweils vom Beginn der letzten Mahlzeit bis zum Beginn der nächsten Mahlzeit gerechnet) und vermeiden Sie den Schnuller. Der Schnuller befriedigt das Saugbedürfnis ihres Kindes, ohne dass es dabei Nahrung erhält. Bei einen wenig zunehmenden Kind ist dies nicht günstig. Achten Sie darauf, dass SIE so viel Ruhe und Erholung wie möglich bekommen (am besten legen Sie sich zusammen mit Ihrem Baby ins Bett) und sich möglichst ausgewogen und ausreichend ernähren. Kohlenhydratreiche Nahrung wirkt sich positiv auf die Milchmenge aus. Trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Sie müssen keinen Milchbildungstee trinken und wenn Sie ihn trinken wollen, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme bei den Kindern verursachen. Eine übermäßige Flüssigkeitszufuhr wirkt sich nicht positiv auf die Milchbildung aus. Sie trinken genügend, wenn Sie sich nicht ausgedörrt fühlen, wenn Ihr Urin hell ist und Sie keine Verstopfung bekommen. Bieten Sie bei jeder Mahlzeit beide Brüste an. Dadurch das Baby wirklich die gesamte vorhandene Milch bekommt und die Milchproduktion in beiden Seiten angeregt wird. Achten Sie auf eine korrekte Stillhaltung und richtiges Ansaugen Ihres Babys. Das Baby darf nicht nur die Spitze der Brustwarze in den Mund nehmen. Seine Lippen müssen auf dem Warzenhof aufliegen. Am besten wäre es, wenn Sie sich von einer Stillberaterin vor Ort das korrekte Anlegen zeigen lassen und sich erklären lassen, woran Sie erkennen, ob ihr Baby richtig saugt. Ohnehin denke ich, dass das direkte Gespräch mit einer Stillberaterin für Sie sehr beruhigend wäre. Sie können alle Ihre Fragen stellen, die Stillberaterin kann nachfragen, wenn etwas nicht ganz klar ist und Sie bekommen direkte Antworten. Die Internetberatung kann ein direktes Gespräch nicht ersetzen. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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