Sehr geehrte Frau Welter,
Aus gesundheitlichen Gründen werde ich jetzt nach 1 Monat leider abstillen.
Es hat nie wirklich mit dem Stillen geklappt, ich musste meine Kleine mit Pre-Milch zufüttern und auch den ganzen Tag lang abpumpen, um meine Milchproduktion anzuregen (nach jedem Stillen habe ich entweder 20 min oder 40 min lang abgepumpt). Es hat mich mental und physisch sehr mitgenommen und trotz Stillberatung, hat sich die Situation nicht wirklich gebessert.
Wie kann ich jetzt am besten schnellstmöglich abstillen, ohne eine Mastitis zu bekommen (hatte ich vor Kurzem)? Wie oft soll ich noch stillen/pumpen/Brust ausstreichen?
Gibt es Medikamente, um den Prozess zu beschleunigen (meine Brüste schmerzen nämlich sehr)?
Vielen Dank im Voraus!
Mit freundlichen Grüßen
von
valerie01
am 28.02.2023, 22:13
Antwort auf:
Abstillen nach 1 Monat
Liebe valerie01,
der Wirkstoff dieser Abstilltabletten ist mehr als umstritten und sie können enorme Nebenwirkungen haben.
Du solltest das Pumpen langsam zurückfahren und langsam und allmählich vorgehen und auch nicht gleich komplette Pumpzeiten ausfallen lassen, sondern eine Mahlzeit nach der anderen langsam immer weiter verkürzen und verringern.
Pumpe anfangs zu den gewöhnlichen Pumpzeiten ab, aber immer etwas kürzer.
Irgendwann kannst Du dann eine Pumpsitzung ganz auslassen.
Wenn die Brust zwischendurch doch noch spannt oder zu voll wird, kannst du wieder ausstreichen oder abpumpen, achte bitte darauf, nur so viel Milch zu entleeren, bis der Druck nachlässt und du dich wieder wohl fühlst. Bitte pumpe nicht länger, da sonst die Milchbildung wieder angeregt wird. Zusätzlich kannst du die Brust kühlen.
Deine Brust wird sich daran gewöhnen, dass die Nachfrage nicht mehr gegeben ist und die Milchproduktion immer weiter verringern und schließlich ganz einstellen, aber sie braucht etwas Zeit dazu.
Es ist auch empfehlenswert, den Salzkonsum während des Abstillens einzuschränken. Es ist nicht notwendig die Flüssigkeitszufuhr einzuschränken, trinke entsprechend Deinem Durstgefühl.
Ein Einschränken der Trinkmenge (wie es leider immer noch häufig empfohlen wird) ist nicht empfehlenswert. Trinke entsprechend deinem Durstgefühl. Was hingegen hilfreich sein kann, ist das Einschränken des Kochsalzkonsums.
Auch solltest du keinesfalls die Brust hochbinden. Was hilfreich sein kann ist ein gut sitzender, stützender BH, der jedoch keinesfalls einengen darf.
Wenn du keine Probleme mit einer prallen, schmerzhaft spannenden Brust oder einem Milchstau usw. (mehr) hast, besteht kein Handlungsbedarf mehr. Deine Brust wird ganz allmählich die Milchproduktion vollständig einstellen und noch in der Brust vorhandene Milch wird vom umgebenden Gewebe resorbiert werden. (Keine Sorge, die Milch in der Brust wird nicht „schlecht").
Falls du dich für naturheilkundliche oder homöopathische Mittel zur Unterstützung des Abstillprozesses interessierst, wende dich bitte an einen entsprechend ausgebildeten Arzt oder eine Hebamme.
Alles Gute und liebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 01.03.2023