Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Abstillen -6.Monat- allgemeine Vorgehensweise

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Abstillen -6.Monat- allgemeine Vorgehensweise

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Kristina, ich weiß, dass es hier im Forum schon meeeehr als genug Beiträge gibt zum Thema "Abstillen". Die, die ich bisher lesen konnte, sind sehr induviduell... leider reicht meine Zeit tagsüber nicht aus, um hier noch weiterzustöbern, um die richtige Antwort für mich zu finden. Aus dem Grund, wahrscheinlich für dich zum x.mal, möchte ich dich fragen, wie ich nun richtig abstillen kann. Mein Sohn ist jetzt genau 6 Monate alt. Ich möchte nun auch abstillen; nicht das es nicht gut geklappt hätte, aber ich habe mir diesen Zeitpunkt gesetzt und nun ist auch gut. :-) Er interessiert sich seit ein paar Wochen sehr für unser Essen und den Löffel. Ich möchte mit der Mittagsmahlzeit beginnen (Möhren). Stille ich danach dann nochmal oder gebe ich ihm nur Gemüse? Ab wann kann man dann Kartoffeln zumischen oder auch Fleisch.. ?? Wieviel muss er essen ? Und wieviel sollte er noch zusätzlich trinken (Tee oder Saft). Wann kann ich dann mit der nächsten Mahlzeit anfangen, diese zu ersetzen? Und vor allem mit welcher und was kann ich ihm dann ersatzweise geben? Ein Milchfläschchen oder Brei abends oder nachmittags Obst?? Wenn Milch, welche Sorte ist zu empfehlen... Wieviel sollte er dann überhaupt noch an Flüssigkeit zu sich nehmen? Stille ich dann morgens zuletzt ab oder wie ist die allgemeine Reihenfolge? Gibt es da überhaupt so eine allgemeine Vorgehensweise, an die man sich so annähernd halten kann? Ich glaub das waren meine Fragen zunächst! Vielen Dank und liebe Grüße Silke


Beitrag melden

Liebe Silke, eine "Gebrauchsanweisung" im wörtlichen Sinn gibt es nicht, nur Tipps und Vorschläge wie vorgegangen werden kann. Wenn Sie ihr Kind bis zum Alter von sechs bis sieben Monaten vollständig abgestillt haben wollen, müssen Sie zunächst zur Flasche hin abstillen, da das Kind noch zu jung für alleinige Beikost ist, die ja erst ab etwa einem halben Jahr eingeführt werden sollte. Dabei gehen Sie am besten so vor, dass Sie Ihr Kind zunächst anlegen, aber es sich nicht vollständig satt trinken lassen, sondern anschließend noch die Flasche anbieten. Bei manchen Kinder empfiehlt sich auch die umgekehrte Vorgehensweise, zuerst Flasche anbieten und anschließend noch die Brust, das müssen Sie ausprobieren. Allmählich steigern Sie die Menge der Flaschennahrung, bis die Mahlzeit vollständig ersetzt ist. Etwa im Abstand von mindestens einer Woche können Sie dann mit dem Ersetzen der nächsten Mahlzeit durch künstliche Säuglingsnahrung beginnen. Mit welcher Mahlzeit Sie beginnen, bleibt Ihnen überlassen. Nach Möglichkeit sollten Sie nicht zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Stillzeiten direkt nacheinander ersetzen. Falls die Brust dann zu spannen beginnt, pumpen Sie gerade so viel Milch ab oder streichen von Hand aus, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Sie sich wieder wohl fühlen. Nicht mehr Milch als unbedingt notwendig entleeren, denn sonst wird die Produktion wieder angeregt. Zusätzlich können Sie die Brust kühlen. Besprechen Sie mit Ihrer Kinderärztin/arzt welche künstliche Säuglingsnahrung Sie verwenden sollten. Pre Nahrung kann wie Muttermilch nach Bedarf gegeben werden und ist als Ersatz für die Muttermilch für das gesamte erste Lebensjahr (bis das Kind an normale Kuhmilch gewöhnt werden kann) geeignet. Für das komplette Abstillen sollten Sie in etwa sechs bis acht Wochen einrechnen, dieser Zeitraum ist realistisch, wenn Sie Probleme mit der Brust vermeiden wollen und gibt auch dem Kind Zeit, sich an die Umstellung zu gewöhnen. Gleichzeitig können Sie nun auch mit der Beikost beginnen. Die Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.). Außer der bei uns traditionell verwendeten Karotte können auch Zucchini, Kürbis, Fenchel, Brokkoli, Kohlrabi, Pastinake oder anderes Gemüse angeboten werden. Wenn der Gemüse Kartoffelbrei gut vertragen wird, kann als nächstes ein Obst (zunächst gekocht und dann roh) gegeben werden, das zu einem Getreide Obst Brei erweitert werden kann. Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. In welcher Reihenfolge die Stillzeiten durch andere Mahlzeiten ersetzt werden, bleibt jeder Mutter selbst überlassen. Es wird lediglich empfohlen neue Nahrungsmittel nicht am Abend einzuführen, da dann eventuelle Unverträglichkeitsreaktionen in die Nacht fallen können und nach Möglichkeit sollten nicht zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Mahlzeiten direkt nacheinander ersetzt werden. Es bietet sich an, die Mahlzeiten für das Baby mit den Mahlzeiten der restlichen Familie zusammenzulegen, da das Ziel ja schließlich ein gemeinsames Essen am Familientisch ist. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Bieten Sie Ihrem Kind zur Beikost einfach Wasser an. Wenn es durstig ist, wird es trinken, wenn nicht, wird es eben nichts trinken. Wasser ist das optimale Getränk für Erwachsene wie für Kinder, Tee oder Saft sind nicht notwendig. Für Tipps rund um das Thema Beikost bietet sich das Buch "Babyernährung gesund & richtig - B(r)eikost und Fingerfood" von Gabi ugster an. Dort finden sich sehr viele Informationen und Tipps zum Thema Ernährung ab dem siebten Monat. Sie bekommen es im Buchhandel, bei einer LLL Beraterin oder auch hier im Still Shop. Herzlichen Gruß, Kristina


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo, ich möchte Kristina nicht widersprechen, lediglich darauf hinweisen, dass viele Kinderärzte von Säuglingsernährung leider nicht so die Ahnung haben. Ich würde dir immer PRE Nahrung empfehlen und eigentlich ist da egal welche, da sie in Deutschland einem Standard entsprechen müssen. nach wie vor kann man BEBA, Aptamil und Hipp und auch Humana empfehlen, alles außer Hipp haben auch dieses LCP, dass auch in der Muttermilch enhalten ist. Meine Kleine möchte nur Aptamil (tat sich aber eh sehr schwer mit dem Abstillen). Das musst du probieren. Lg Sabrina


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Unsere Tochter ist jetzt 3 Monate alt und ich muss im Juli wieder arbeiten gehen (ca. 5-6 Stunden pro Tag), daher wollte ich, daß sie 2 Mahlzeiten vom Papa, der sie betreut, aus der Flasche bekommen soll. Beim 1. Kind hatte dies auch gut geklappt, doch unsere Tochter (bisher voll gestillt), verweigert die Flasche (an der Brust ist es ja auch so sch ...

würd gern wissen wie lange ihr gebraucht habt?habe mich gestern mit dem kia unterhalten weil ich ja in einem monat mit dem abstillen beginnen mÖchte, der meinte es dauert bis ca. 11. monat???? und wenn ich in 1-2 monaten abstillen möchte, ist das dann plötzliches abstillen?wie lange dauert es denn bis ich zb. eine stillmahlzeit um 18h abstelle und ...

Hallo Frau Welter, ich hab von Anfang an Probleme mit dem Stillen gehabt. Meine Kleine ist jetzt 11 Wochen alt und die Milchmenge reicht ihr schon seit 8 Wochen nicht aus um satt zu werden. Also muss ich zufüttern. Ich würde gerne wissen, wie ich am besten schnell abstille. Ich bin zwar schon seit zwei Wochen dabei (Salbeitee, abpumpen), aber ic ...

Liebe Biggi, liebe Kristina, mein Moritz ist jetzt 5.Monate alt. Seit 2 Wochen füttern wir täglich zu einer Stillmahlzeit etwas Möhrenbrei dazu. Da er schon 4 Zähne hat und mir auch schon in die Brust biss, möchte ich nach und nach nun abstillen. Ab dem Wochenende wollen wir eine zweite Bei-Mahlzeit täglich anbieten und ab nächste Woche möcht ...

Liebe Biggi & Kristina! Mein Sohn ist nun knapp 10 Monate alt und ich mache mir schön langsam Gedanken über das Abstillen. So um seinen 1. Geburtstag herum möchte ich nur noch maximal 2x in 24h stillen, morgens und abends und das dann noch ein, zwei Monate beibehalten um ihm nich alles auf einmal zu nehmen. Dann möchte ich abends streichen und ...

Hallo, Wie es in meiner Frage eh schon steht glaube ich eine Entzündung in meinem Busen zu haben. Jedenfalls fühlt es sich so an. Der Busen ist druckempfindlich, schmerzt bei Bewegungen und ich spüre eine verhärteten "Strang". Ich habe nur schon über ein Monat abgestillt und hatte bis jetzt keine Probleme. Ich habe schon versucht den Busen au ...

Liebe Biggi, mein Sonn ist 14 Monate Alt. Vor 5 Woche habe ich angefangen ihn weniger zu stillen. Seit 3 Woche ist er ganz abgestillt. Ich habe aber 2 Mal ganz wenig abpumpen mussen. Das Abstllen war mit wenige Trennen verbunden , es hat sehr gut funktioniert.aktuell kommt nur ein Paar Tropfen Milch, wenn ich abpumpe. Meine Grunde zum Abstillen: ...

Mein sohn ist jetzt 3 monate. Leider trinkt er seit einer woche nur noch nachts an der brust. Tagsüber schreit er wie am Spieß sobald ich ihn anlegen will. Mittlerweile pumpe ich ab und gebs ihm mit der flasche. Das ist ihm aber zu wenig und ich muss mit pre milch zufüttern. Ist es möglich, tagsüber abzustillen? Wenn ja, wie mach ich das?

Hallo, Mein Sohn ist 7 Monate alt und kommt alle 2 stunden zum stillen, was mich besonders nachts im Moment sehr schafft. Nun habe ich unterschiedliches gelesen. Von ,er muss das Tags erlernte verarbeiten bis er sollte ab dem 6. Monat durchschlafen und nachts nichts mehr essen. Nun bin ich verunsichert, gerade auch, weil es mich schlaucht so we ...

Sehr geehrte Frau Welter, Aus gesundheitlichen Gründen werde ich jetzt nach 1 Monat leider abstillen. Es hat nie wirklich mit dem Stillen geklappt, ich musste meine Kleine mit Pre-Milch zufüttern und auch den ganzen Tag lang abpumpen, um meine Milchproduktion anzuregen (nach jedem Stillen habe ich entweder 20 min oder 40 min lang abgepumpt). E ...