Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Gewichtsabnahme Baby 4 Monate

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Gewichtsabnahme Baby 4 Monate

Susi137

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Liebe Biggi, unser Baby kam in SSW 37+4 mit 1740g und 41cm auf die Welt. Danach ging es so weiter: U2: 1910g und 41,5cm U3: 3180g und 46,5cm U4: 4430g und 55cm Nun ist die U4 einen Monat her und er wiegt jetzt 4310g und ist 57cm groß bei einem Alter von 4,5 Monaten. Er hat also 120g abgenommen. Die Ärztin sagte er ist sehr aufgeweckt und hat einen guten Muskeltonus und konnte keine Auffälligkeiten feststellen, wunderte sich aber auch über die Gewichtsabnahme. Ich stille voll mit Stillhütchen. Bis zu einem Alter von 3 Monaten habe ich meine Milch noch abgepumpt und ihm per Flasche gegeben. Mit der Umstellung auf das volle Stillen hat er dann nicht mehr so schnell und so stark zugenommen. Was mich aber nicht gestört hat, weil er trotzdem gut drauf war. Wir haben schon versucht jetzt etwas Milch abzupumpen und die Milchsahne über eine Spritze zu geben, aber nimmt er gar nicht an und läuft dann gleich wieder aus seinem Mund raus. Eine Stillberaterin hat mir das BES empfohlen. Allerdings fühlt sich das für mich mit den Schläuchen so unnatürlich an. Will gern darauf vertrauen, dass alles gut ist. Aber ein bisschen verunsichert bin ich trotzdem. Daher freue ich mich über Rat. Danke


Biggi Welter

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Liebe Susi137, aus der Distanz kann ich dir jetzt keinesfalls sagen, was in deinem Fall erfolgen sollte. Am besten setzt du dich mit einer Stillberaterin in deiner Nähe in Verbindung und lässt das Saugverhalten einmal beurteilen, wenn du unsicher bist. Außerdem solltest du unbedingt Kontakt zu einer Stillberaterin vor Ort aufnehmen, die dich und dein Kind beim Stillen beobachten kann. Es ist wichtig, dass du korrekt anlegst und dass dein Kind korrekt saugt. Es kann auch sein, dass dein Baby nicht richtig saugt oder eine Saugschwäche hat, was korrigiert werden müsste. Das kann ich nicht beurteilen, denn ich kann dich nicht sehen. Am besten besprichst du mit einer Stillberaterin in deiner Nähe, wie du vorgehen kannst. Adressen von Stillberaterinnen findest du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest du dein Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung ("schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig. Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung. Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst du ja ein paar "Stilltage" einlegen, das heißt du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Ich würde dir zusätzlich noch empfehlen, deinem Baby eine Kalorienbombe aus Muttermilchsahne zu geben, das gibt den Kleinen meist einen wirklich guten Zunahme- und Entwicklungskick. Schau, dass du Milch ausstreichst oder abpumpst, die du in 10 ml Spritzen aufziehst und dann kopfüber in ein Glas stellst (also mit der Spitze nach unten). Lass aber ein bisschen Luft, denn die Schwerkraft wird den Kolben vielleicht etwas weiter in die Spritze drücken... Oben auf der Milch wird sich eine Fettschicht absetzen, der Muttermilchrahm. Nach ca. 2 Stunden kannst du den wässrigen unteren Teil der Milch ausdrücken und deinem Kind die verbleibende Sahne in den Mund träufeln. Statt mit leeren Spritzen kannst du natürlich auch mit einer Tasse arbeiten, in die du die gewonnene Muttermilch gibst. Oben wird sich der fetthaltige Rahm absetzen, du kannst ihn mit einem Löffel abschöpfen und deinem Baby geben. Probiere es mal aus und gib den Rahm mit einem Löffel, das klappt meist besser! Liebe Grüße Biggi


Susi137

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Ganz lieben Dank für die schnelle Antwort. Noch eine Frage zur Muttermilchsahne: Diese wird dann direkt kalt verabreicht oder nochmal vorher unter zb lauwarmen Wasser erwärmen? Und wie viel ml Sahne sollte er bekommen? Ich hatte es schon mal versucht und hatte in 10ml Spritzen Muttermilch gefüllt. Es sind aber nur ca 2ml Sahne entstanden.


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Susi137, du kannst den Rahm zimmerwarm mehrmals täglich löffelweise geben, es muss nicht viel sein. Lieben Gruß Biggi


Susi137

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Danke!!! Dafür einen ganz normalen Teelöffel verwenden? Als wir es mal probiert haben, ging einiges daneben. Oder ist es mit einem Becher einfacher?


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Susi137, ich würde einen kleinen Espressolöffel verwenden oder einen kleinen Plastiklöffel, der ist evtl. angenehmer. Probiere es aus! Lieben Gruß Biggi


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